Nicht überarbeitet
Ein Knurren ertönte und eine dunkle Stimme verkündete
"Du kommst jetzt mit."
Erschrocken sah ich auf, mein Atem ging schneller, als ich sah, dass die Männer näher kamen. Panisch suchte ich mit meinen Augen nach einer Fluchtmöglichkeit. Ich hätte in den Wald rennen können, jedoch erübrigte sich diese Fluchtmöglichkeit, als ein Mann bemerkte, dass ich verstohlen in den Wald sah, und auf mich zu rannte. Ich versuchte, trotzdessen zu entkommen und humpelte ein Stück auf den Wald zu.
Leider schwand das letzte bisschen Kraft, was in meinen Gliedern steckte rasch, und alles in mir protestierte, als ich einen weiteren Schritt in richtung Wald hunpelte. Der Verband, der meinen Fuß schützte, war durchtränkt mit Wasser, Dreck und vor allem mein dunkelrotes Blut. Mein Kopf dröhnte, ich hatte das Angst, dass er platzen könnte. Mein Atem ging flach und unregelmäßig, meine Lunge arbeitete so schnell, dass mir total schwindelig wurde und meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Hektisch sah ich hin und her, ich hatte kaum noch zwei Sekunden, doch ich konnte nicht mehr. Schwach versuchte ich, zum Wald zu gehen und doch brachte es nichts. Die Männer waren schon bei mir, bevor ich zwei Schritte gehen konnte. Das Adrenalin war von der einen auf die andere Sekunde verschwunden, und ich zitterte vor Erschöpfung, meinen Fuß spürte ich nicht einmal mehr, und doch war ich nicht bereit zu sterben, nicht jetzt.
"Es bringt nichts, sich zu wehren, Kleine! Gib auf, du bist am Ende, du bist verletzt, allein und weisst nicht wohin du gehen sollst." Versuchte ein großgebauter Mann mir zu erklären, während mich zwei grob am Arm packten, dass ich schmerzvoll die Augen zusammenkniff.
Hey, das ist nicht dein Ende, du stirbst hier nicht auf der Straße, während alle anderen auf dich zählen, Joel!
Ich nahm den letzten Rest Kraft zusammen und trat mit meinem heilen Fuß um mich, ich schrie um Hilfe und doch kam keiner. Die Männer hielten mir meinen Mund zu, und ich sah, wie eine Spritze in meinen Arm gerammt wurde.
Das war jetzt wohl mein Ende, unerbittlich und unveränderlich, Jane und ihr Bruder würden sterben ohne dass ich ihnen helfen konnte, meine Familie würde verhungern, weil sie auf mich gezählt hatten, meine Freunde würden nicht einmal ein Kreuz für mich machen, da sie nicht wussten, dass ich auf den Straßen meiner eigenen Stadt gestorben war, und meine Schwester wäre ganz umsonst gestorben.
Und doch übermannte mich die Müdigkeit wie ein rastloser Geist, der jetzt seine Ruhe fand.
Und doch konnte ich mich nicht wehren, weil all meine Glieder schwer wie Blei wurden.
Und doch sagte mir mein Kopf, dass es jetzt Zeit war, loszulassen und alles zu vergessen.
Und doch würde ich nicht einmal meinen Mund mehr zu einem Auf Wiedersehen öffnen können.
Und doch war ich am Ende.
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Ich starrte auf den Glasklaren See, der vor mir lag, meine Augen waren auf die schönen Lichtspiegelungen im Wasser geheftet und ich sah den Lichtern beim tanzen zu. Das Wasser kräuselte sich gelegentlich von einer warmen Brise, die über das Nass schlich. Tief atmete ich die Frühlingsluft ein, und grub meine Füße tiefer in das satte Grün des Grases.
Vögel zwitscherten und ich sah, wie meine Schwester auf der anderen Seite des Sees stand. Sie trug ein Sommerkleid, und lächelte, so, wie ich es noch nie gesehen hatte. Sie strahlte förmlich vor Glück und eine Hand war ausgestreckt, als wolle sie meine greifen. Langsam bewegte sie sich auf das Wasser zu, doch es sah eigenartig aus. Sie bewegte sich nicht, und doch kam sie näher, und ich bemerkte, dass ihr Lächeln nicht echt war. Mit rostigem Draht waren die Enden ihres Mundes nach oben gezogen und in ihre blutigen Wangen eingenäht. Ihre Augen waren zu groß, sie glänzten komisch, als nähere sie sich langsam ihrer Beute, malte sich aus, wie man sie am qualvollsten töten konnte, und vergnügte sich mit dem Gedanken. Ihr Kleid bestand vollständig aus Käfern, die auf ihrem knochigen Körper herumkrabbelten, und die warme brise wurde zu einem kalten, eisigen Wind.
Erschrocken wich ich zurück, und als Liz über das Wasser gekommen war, brach sie zusammen. Sie schrie qualvoll und die rostigen Drähte rissen ihre Wangen vollständig auf. Die Käfer krabbelten in ihren Mund und mir wurde schlecht. Sie verdrehte ihre Augen und fiel auf den Rücken, ihre Augen starr auf mich gerichtet. Ich wurde nervös und bewegte mich ein wenig nach links, doch ihr Blick folgte mir. "Willst du, dass es so bleibt?" Ich dachte, dieser Satz käme aus ihrem Mund, und doch war er verzerrt und zu dunkel für ihre Stimme.
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"Willst du, dass es so bleibt?" Ich hörte eine Frauenstimme denselben Satz sagen, wie Liz in meinem Traum.
"Nein, natürlich nicht! Wir brauchen sie noch." Eine Männerstimme ertönte und ich wollte meine Augen öffnen, jedoch rührte sich nichts.
"Ja also, wenn ich ihr jetzt noch mehr Morphium gegeben hätte, wäre sie noch viel länger weg. Sie kann auf keinen Fall aufgrund der Schmerzen geschrien haben, ihr Fußgelenk ist fast verheilt." Die Frau hörte sich arrogant an, so als hätte sie keinen Respekt gegenüber dem Mann.
"Pah! Ich will nur meine Ruhe haben, erst zittert sie wie eine verrückte, dan wird sie blau, dann verreckt sie mir hier fast. Was soll das? Es gibt auch noch andere Menschen hier, können wir sie nicht einfach umbringen, und jemand anderes finden? Zum Beispiel ihr Bruder, der hat sich doch auch gemeldet." Diesmal hörte ich eine dritte Stimme, die allerdings etwas weiter weg war.
"Halt deine Klappe Maverick! Wir könnten dich auch einfach abstechen und in der Ecke vergammeln lassen, nur leider brauchen wir dich noch. Und dasselbe gilt für sie, nur dass sie tausendmal wichtiger ist als du, kleiner Bastard." Die Stimme wurde aggressiv und ich hörte, wie der Sprecher sich ein klein wenig entfernte, danach einen Stuhl oder ähnliches, welcher gerückt wurde und wie eine Tür zuschlug.
Eins warme Hand legte sich auf meinen Unterarm und die Frauenstimme erklang in meiner nähe. "Traue keinem, nicht einmal dir selbst. Traue nur deiner Schwester." Der warme Atem, der meinen Hals berührt hatte, entfernte sich und ich hörte die Tür wieder zuschlagen.
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Wow. Ich kann es garnicht in Worte fassen, ihr habt mich echt aufgemuntert! Danke, dass ihr noch nicht abgesprungen seid und immernoch meine kleine Geschichte lest, ich bin positiv überrascht, und wollte nur einmal kurz dankeschön sagen, also
D.A.N.K.E. <3
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The Gamer (on hold)
Science FictionJoel Parker, ein Mädchen aus armer Familie meldet sich, um bei 'Game Ten' mitzumachen. Jeder weiss, dies bedeutet nie wieder ein normales Leben führen zu können, doch sie möchte ihrer Familie aus ihrer Geldnot helfen. Leider ist nicht das erste mal...