Kapitel 2
Am Montagmorgen berichtete sie Harry und Ron von dem, was sie am Wochenende herausgefunden hatte. Allgemein schien es die beiden zu interessieren, aber wenn es darum ging, selbst in den Büchern nachzuschlagen, wehrten sie sofort ab. Auch Ginny schien nach den Rückschlägen von gestern, nicht mehr ganz so optimistisch, wollte ihr aber immerhin weiterhin moralische Unterstützung geben.
Während des ganzen Morgens spürte sie nichts von der Kette, erst als sie sich zum Mittagessen, mit vielen anderen Schülern, einen Weg in die große Halle bahnte, spürte sie, wie die Kette warm wurde.
Nachdenklich setzte sich Hermine an den Tisch und Ginny ließ sich wenig später neben ihr nieder. Auch Harry und Ron setzten sich zu ihnen.
»Wir sollten als Erstes herausfinden, was die Reaktion auslöst. Eben war die Kette kurz warm«, sagte Hermine zu Ginny, während sie sich etwas Kartoffelauflauf auf ihren Teller lud.
»Heute ist Quidditch Training«, sagte Ginny etwas zögerlich und Hermine nickte verstehend, sie hatte das Training vergessen.
»Also wirst du dich in der Bibliothek vergraben, anstatt uns zuzusehen?«, fragte Ron sofort nach.
»Ja, ich will endlich ein paar Antworten, schließlich sind ja bald die Ferien«, brummte Hermine etwas unwohl und griff sich schon fast automatisch an die Kette. Erstaunlicherweise schien Ron sie zu verstehen. Zwischen ihnen war es seitdem Kuss, während der großen Schlacht, komisch. Sie hatten sich darauf geeinigt, einfach nur Freunde zu sein aber trotzdem war es irgendwie verkrampft zwischen ihnen.
Schweigend aß Hermine weiter ihren Auflauf, während sich die Anderen über das erste bevorstehende Quidditchspiel unterhielten.
Den restlichen Nachmittag gab die Kette kein Lebenszeichen mehr von sich und Hermine vergrub sich, neben ihren eigentlichen Schulsachen, noch in jede Menge Bücher über Auslösezauber.
Sie verstand nicht, worauf die Kette reagierte. Ob es irgendwas mit ihren Gedanken, Gefühlen oder irgendeiner Auswirkung von außen zutun hatte.
Nachdenklich schaute Hermine von ihrem Buch weg, zu den Eigenschaften des Zaubers, die sie bisher aufgeschrieben hatte.
Sie versuchte zu rekonstruieren, wann die Kette reagiert hatte und stellte fest, dass es verschiedene Uhrzeiten waren. Also konnte sie einen bestimmten Zeitraum ausschließen.
Während sie sich nachdenklich mit ihrer Feder am Kopf kratzte, wurde die Kette wieder warm.
Sofort sah sie sich um, da sie an nichts anderes, als in den letzten Minuten auch, gedacht hatte. Einige Slytherinschüler liefen an ihr vorbei und verschwanden wieder aus ihrem Blickfeld. Ihre Kette wurde wenig später wieder kalt.
Es musste also mit einer anderen Person zu tun haben.
Unsicher packte Hermine ihre Bücher in ihre Tasche und ließ die von der Bibliothek zurück schweben. Dann schulterte sie ihre Tasche und schaute vorsichtig in die Richtung, in die die Slytherinschüler gegangen waren. Betont unauffällig schlug sie den gleichen Weg an und sah wenig später einige Schüler am Tisch sitzen. Auf den ersten Blick konnte sie Zabini, Parkinson, Malfoy und Nott erkennen. Zabini und Malfoy waren auch gestern in der Bibliothek gewesen.
Hermine stoppte in ihrem Gang und trat den Rückweg an. Sie musste unbedingt mit Ginny über ihre neuen Erkenntnisse reden. Ob die Kette vielleicht auf die Abneigung reagierte, die sie Malfoy gegenüber hegte? Oder vielleicht hatte er sogar Gefühle für sie? Benommen schüttelte Hermine ihren Kopf, Malfoy würde hundertprozentig keine Gefühle für sie haben.
Als sie den Gryffindor-Gemeinschaftsraum betrat, war er so gut wie ausgestorben. Das Training war also noch nicht beendet. Immer noch in Gedanken über ihre neusten Eingebungen lief Hermine in ihren Schlafsaal und ließ die Tasche auf ihrem Bett sinken. Dann setzte sie sich daneben.
Was wollte Fred bewirken? Warum hatte er ausdrücklich »für Frauen« geschrieben? War es vielleicht wirklich ein Zauber, der zeigte, welche Männer in einem verliebt waren? Aber das würde absolut keinen Sinn ergeben. Oder zeigte es, welche Person einen hasste? Die Farbe Rot könnte ja durchaus auch Hass symbolisieren.
Hermine verzog ihren Mund, da sich ihre Gedanken immer wieder im Kreis drehten.
Als sich Ginny endlich zu ihr gesellte, erzählte sie ihrer Freundin von ihren Entdeckungen.
»Also hat es etwas mit anderen Personen zu tun. Genauergesagt Malfoy oder Zabini?«, fragte Ginny nach einer Weile noch einmal nach, als beide kurz in ihren Gedanken waren.
»Was meinst du, was hatte Fred für eine Absicht? Jemanden aufzeigen, den man hasst oder zu zeigen, wer einen liebt?«, fragte Hermine nach.
»Ehrlich, ich habe keine Ahnung, was er sich dabei gedacht haben könnte. Aber das mit dem zeigen, wen man hasst ... man weiß doch, wen man hasst. Dann finde ich das mit dem, wer vielleicht in einen verliebt ist, schon plausibler«, meinte Ginny nach einer Weile.
»Gut, lass uns morgen einen Test machen, du legst einfach die Kette in der Nähe von Harry um. Dann müsste sie sich ja rot verfärben, wenn sie wirklich zeigt, wenn eine Person in einen verliebt ist. Merlin, das klingt alles so verrückt«, brummte Hermine und seufzte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das nichts dabei herauskommen würde.
»Aber ich wette ja, dass es bei dir Malfoy ist«, sagte Ginny und lachte, als sie sich von Hermines Bett erhob. Hermine lachte nur kurz auf und schüttelte ihren Kopf. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Malfoy für sie Gefühle hegen würde. Das wäre einfach nur komisch. Schnell schob sie den Gedanken von sich. Sie freute sich, dass sie eine neue Spur hatte und sie hatte das Gefühl, dass sie bald ein paar Antworten auf all ihre Fragen bezüglich der Kette bekommen würde.
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Mysterious Necklace
FanfictionHermine versucht hinter das Geheimnis einer Kette zu kommen, die Fred nur mit der Notiz »für Frauen« hinterlassen hat. Da sie George versprochen hat herauszufinden, woran sein verstorbener Zwillingsbruder zuletzt gearbeitet hat, verzweifelt sie, als...