Kapitel 4
Je näher Malfoy kam, desto mehr brannte ihre Kette und desto unwohler fühlte sich Hermine in ihrer Haut. Er schaute abwertend auf sie herab und die Brünette fühlte sich um einige Jahre zurückversetzt.
Kurz schien es so, als ob er etwas sagen wollte, aber dann grinste Malfoy sie nur überheblich an.
Hermine senkte ihren Blick auf ihre Bücher, stopfte sie schnell in ihre Tasche und rappelte sich dann hoch. Der Blonde stand immer noch vor ihr mit einem gehässigen aber trotzdem belustigten Ausdruck auf dem Gesicht.
Die Temperatur der Kette ließ immer wieder heiße Wellen durch ihren Körper pulsieren und Hermine umfasste leicht nervös den Riemen ihrer Tasche.
Jetzt hatte sie zwar die Bestätigung, das Malfoy der Auslöser für die Reaktion war, aber die Situation war ihr einfach unangenehm.
Sie biss sich leicht auf ihre Unterlippe und ging einfach an ihm vorbei. Ihr Herz schlug viel zu schnell, als sich ihre Schultern fast streiften. Sie konnte seinen Blick auf sich spüren.
»Was wollen denn die Gryffindormädchen heute alle in der Nähe des Kerkers?«, hörte sie Malfoy dann sagen, in seinem gewohnten arroganten Tonfall. Hermine umgriff den Riemer ihrer Tasche nur noch stärker und lief weiter, weg von dem arroganten Slytherinprinzen.
Als sie schließlich um die Ecke bog, Ginny und Zabini schon sehen konnte, atmete sie erleichtert durch. Die Brünette lief auf die beiden zu, als Zabini sich gerade von ihrer Freundin verabschiedete.
Die beiden Gryffindormädchen schauten ihm hinterher. Einen Moment dachte Hermine daran, dass es ihr besser gefallen hätte, wenn Zabini der Initiator der Reaktion wäre und nicht Malfoy.
»Also Malfoy ist definitiv der Auslöser«, stellte Ginny fest.
Als Hermine nur nickte, legte sie ihren Zeigefinger nachdenklich an ihr Kinn und richtete den Blick gen Decke.
Die Brünette hingegen starrte auf den Boden und ging in ihrem Kopf alle möglichen Konstellationen durch. Es stand jetzt außer Frage, das Malfoy der Grund war, also musste sie herausfinden, was ihn so besonders machte.
Sie hatte nichts Besonderes gefühlt, als die Kette bei Malfoy reagiert hatte. Vielleicht war sie etwas geschockt und ein klein wenig verunsichert, aber darauf würde die Kette nicht reagieren. Oder? Nachdenklich runzelte Hermine jetzt die Stirn, bis sie den Kopf schüttelte und den Gedanken wieder verwarf, denn dann hätte die Reaktion nichts mit Malfoy zu tun.
»Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich denke, wir sollten jetzt den Plan mit dem Beobachten durchziehen«, riss Ginny Hermine dann aus ihren Gedanken.
»Als Erstes gehen wir jetzt frühstücken, sonst kommen hier gleich noch ganz viele Slytherinschüler«, beschloss Hermine und die Rothaarige nickte sofort.
Als sie in der großen Halle ankamen, saßen Harry und Ron schon am Gryffindortisch. Sie setzten sich zu den beiden Jungs und Ginny gab ihrem Freund einen Kuss auf die Wange.
»Aber gleich musst du mir noch sagen, wie du Zabini abhalten konntest«, flüsterte Hermine ihrer Freundin zu. Eben hatte sie nicht daran gedacht, da sie sich nur auf ihre neue Informationen konzentriert hatte.
»Wo wart ihr denn heute Morgen?«, meinte Harry dann aber schon und nahm Ginny damit die Chance zu antworten.
Die Rothaarige erklärte den Jungs, dass sie Lust auf einen Spaziergang gehabt hatten, während Hermine ihr Brötchen beschmierte und nachdachte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie etwas Großes übersah und sie der Lösung eigentlich schon sehr nah war.
Während Hermine jetzt langsam einen Bissen nahm und gemächlich kaute, warf sie einen Blick zum Slytherintisch.
Es dauerte nicht lange, da hatte sie den Blonden ausgemacht. Sie schluckte und nahm einen neuen Bissen. Er hatte sie nicht ausgelacht oder etwas der gleichen. Vor ein paar Jahren hätte er sie beleidigt und was sonst noch alles. Gut, er war auch nicht wirklich nett zu ihr gewesen und überheblich wie sonst was, aber trotzdem schien er sich zumindest leicht geändert zu haben. Vielleicht war Malfoy einfach erwachsengeworden oder der Krieg hatte ihn, wie so viele, zumindest leicht verändert.
Als er jetzt ihren Blick zu merken schien, wandte die Brünette ihn schnell ab und schaute zu Ron, der sie mit angehobenen Augenbraue musterte. Hermine schluckte und leckte sich über ihre Lippen. Er hatte gesehen, wie sie Malfoy beobachtete hatte.
»Wir haben herausgefunden, das Malfoy etwas mit der Reaktion der Kette zutun hat«, sagte Hermine dann, um dem Weasley sofort die Luft aus den Segeln zu nehmen.
»Malfoy?«, fragte Harry noch einmal nach und Hermine nickte schnell.
»Wir sind uns noch nicht sicher, inwiefern aber wir werden ihn jetzt erst einmal beobachten und dann schauen wir weiter«, erklärte Hermine und schaute in die verdutzten Gesichter ihrer Freunde.
Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus.
»Das ist wirklich eine interessante Neuigkeit«, meinte Harry dann gedehnt und Ron schien Hermine nicht mehr ins Gesicht schauen zu können.
»Du kannst natürlich die Karte und den Tarnumhang ausleihen, wenn du willst«, bot Harry ihr dann noch an und Hermine grinste bei diesen neuen Möglichkeiten, die sich ihr gerade auftaten.
»Wie wäre es, wenn wir heute Abend in seinen Gemeinschaftsraum schleichen und mal schauen, ob er sich irgendwie auffällig verhält. Ob die Kette, die ganze Zeit reagiert. Ob sie auch reagiert, wenn er schläft, denn da wären seine Gefühle ja mehr oder weniger in den Hintergrund verdrängt und-«
»Schon gut Hermine, wir machen es«, unterbrach Ginny Hermine und lachte.

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Mysterious Necklace
FanfictionHermine versucht hinter das Geheimnis einer Kette zu kommen, die Fred nur mit der Notiz »für Frauen« hinterlassen hat. Da sie George versprochen hat herauszufinden, woran sein verstorbener Zwillingsbruder zuletzt gearbeitet hat, verzweifelt sie, als...