Erste Begegnungen

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Als ich langsam wach wurde, hörte ich bereits Stimmen reden, „Wir sollten sie wecken. Wir wissen doch nicht, wie lange sie im Bad braucht.", „Ja, aber schau! Ich glaube, in letzter Zeit hat sie nicht so viel Schlaf bekommen. Sie kommt aus Frankreich. Ihr wisst doch, dass Grindelwald in letzter Zeit dort öfters gesehen wurde.".

Kurz herrschte Stille, dann sprach schon die nächste: „Glaubt ihr, naja, glaubt ihr, dass sie deswegen nach England kam und jetzt bei ihrem Onkel wohnt?".

„Vielleicht. Sie hat auch noch nichts über ihre Eltern gesagt.", „Sie ist wirklich nett, egal was passiert ist, wir sollten für sie da sein. Sie hat doch jetzt niemanden anderes mehr.", „Du hast recht, Susi, wir werden für sie da sein und wenn sie uns irgendwann einmal erzählen möchte, was wirklich Sache ist, dann werden wir ein offenes Ohr für sie haben.".

Wieder war alles still und mittlerweile war ich richtig wach. Tat jedoch so, als würde ich noch schlafen. Die Drei würden noch viel mehr raus finden, wenn ich nicht aufpasste.

Ich sollte mich öfters daran erinnern, dass das hier keine Gryffindors, sondern Ravenclaws waren. Diese konnten sehr viel besser kombinieren.

„Hermine, steh auf. Das Bad ist jetzt für dich frei.", hörte ich die Stimme von Loreen an meinem Ohr und ein Arm rüttelte mich sanft an der Schulter. „Komm schon, du Schlafmütze, wir kommen sonst nachher zu spät.", teilte mir noch Susi mit und zog mir die Decke weg.

Daraufhin entkam mir: „Hey! Es ist kalt!".

Ich blinzelte ein paar Mal, bis meine Augen sich an das Licht gewöhnten und hörte die drei Ravenclaws lachen. „Deine Haare, Hermine!", lachte Luci. Ha! Die hatte auch leicht reden mit ihren glatten Haaren.

„Sehr witzig!", gab ich etwas brummig wieder und stand auf, streckte mich ausgiebig. „Geh schon ins Bad, wir warten, bis du fertig bist.", schubste mich Luci in Richtung Bad und lachte immer noch.


Mit dem Rock und diesen schrecklichen Strümpfen - da musste ich mir Hilfe von den Mädels holen - und der Strickjacke über meiner weißen Bluse, gingen wir alle in die große Halle.

Frühstück!

Ich hätte gestern Abend mehr essen sollen, denn jetzt hatte ich einfach nur großen Hunger. Es war ein Wunder, dass mein Magen nicht laut knurrte. „Wir können dir nachher die Bibliothek zeigen, Hermine, wenn du das möchtest.", lenkte Susi mich von meinem Hunger ab.

Die Bibliothek... da würde ich vielleicht auch, dass ein oder andere Mal Ruhe finden. Also sagte ich schnell zu: „Das wäre toll. Ich lese wirklich sehr gerne.".

Ich konnte beobachten, wie alle Drei mich freundlich anlächelten und Susi dann sagte: „Ich auch, ich könnte Stunden in der Bibliothek sitzen und lesen. Aber Madam Prince ist echt streng, noch schlimmer als Professor Sinns. Die schmeißt immer alle raus, noch vor dem Abendessen.".

„Nicht alle, Susi, sie hat doch noch ihren Liebling.", stöhnte Loreen mitleidig auf, „Ach, hört doch auf, sie lässt ihn nur länger dort sitzen, weil er Vertrauensschüler ist und jetzt kommt, ich will nicht schon wieder neben Mandy sitzen.", mischte sich auch Luci ein.

Von wem sprachen die Drei? Okay, irgendwie konnte ich mir auch schon denken, von wem, die da sprachen.

Aber ich wusste auch gar nicht, wie er aussah. Naja, spätestens im Unterricht würde ich es wissen.

„Pass doch auf, Dung! Mit deinem breiten Hintern versperrst du mal wieder den ganzen Weg!", sagte jemand mit einer piepsigen Stimme, als wir uns an den Tisch setzen wollten und schubste Susi gegen mich.

Du hast es mir gezeigt und er hat es mir genommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt