- zwei Wochen später, Weihnachten -
Es wurde kälter und kälter. So langsam vergaß ich die Zeit. Vergessen war, in der wievielten Woche ich war und auch wenn ich es ungern zugab, Ron fehlte mir. Immerhin nahm mir dies, meine andere Sorge ab. So lange ich daran dachte, dass er dort Draußen alleine war, dachte ich nicht an Tom.
Es ging mir einfach nicht aus dem Kopf, dass er mir geantwortet hatte. Seine Stimme klang genau wie damals, genau wie in Snapes Erinnerungen. Eine weitere Sache, die mir nicht aus dem Kopf ging. Snape war mein Vater! Ich sah ihm nicht ähnlich ... ich ... meine Haare waren viel heller und total buschig, naja, nicht mehr so sehr wie früher und ich hatte hellere Augen.
Wenn ich doch nur mit ihm sprechen könnte, von Angesicht zu Angesicht und nicht durch ein altes Porträt. Aber das würde nicht möglich sein. Das Reisen wurde in den letzten Tagen immer schwerer, vor allem weil ich oft aufs Klo musste und Heißhunger auf viele Dinge hatte, die wir nun mal nicht im Zelt hatten. Harry versuchte mitfühlend zu sein, aber auch ihm setzte alles zu.
Jetzt gerade saß ich in eine Decke gehüllt und einem Buch – von Dumbledore, wie Harry mir sagte – am Rande der Klippe, wo wir das Zelt vor zwei Tagen aufgebaut hatten. Der Wind war kalt, doch ich störte mich nicht daran. Genoss einfach den Augenblick, denn wenn ich die Augen schloss, war es fast so als würde Frieden sein. Kein Krieg, keine Schwangerschaft, kein Herzschmerz ... kein verwirrendes Verwandtschaftsverhältnis ... alles war einfach friedlich und ... und in Ordnung. Doch sobald ich die Augen öffnete, war es das nicht mehr. Nichts war in Ordnung und so schnell würde es auch nicht wieder in Ordnung kommen. Dumbledore hatte mit seinem irren Plan, der was auch immer beinhaltete – alles zerstört.
Als ich das Buch so lass, erschreckte ich mich fast als ich ein bekanntes Zeichen darin entdeckte. „Grindelwald", flüsterte ich. Anscheinend aber nicht leise genug, denn Harry war direkt an meiner Seite und setzte sich zu mir. „Was ist mit ihm?", „Das Zeichen hier, Harry, es ist das Zeichen Grindelwalds. Ich hab es damals gesehen, in seinem Zelt. Aber ... ich hab es auch woanders schon gesehen, ich kann mich nur nicht mehr dran erinnern", erklärte ich ihm und zeigte mit meinem Finger auf das Dreieck mit dem Bogen und dem Strich.
„Lunas Vater hatte eine Kette, da war solch ein Anhänger dran", „Aber er ist kein Anhänger Grindelwalds, Harry", „Ich weiß! Deswegen muss es noch was anderes bedeuten", „Naja, ich hab es damals in Büchern nachgeschlagen, konnte aber nichts finden", teilte ich mit ihm, während ich zurückdachte. „Hast du mit Riddle darüber gesprochen?", fragte Harry weiter. „Nein, wir ... wir haben nicht viel über das geredet, was damals passiert ist, als ich in Grindelwalds Gewalt war", antwortete ich.
Einige Minuten verstrichen, in denen wir einfach nur nebeneinander saßen und über die Klippen schauten. Von hier aus konnte man über einen großen Wald sehen. In diesem waren wir vor ein paar Tagen noch gewesen.
„Ich hab mir überlegt nach Godric's Hollow zu gehen", informierte er mich dann. Aber wie er das sagte, klang mehr danach, dass er es entschieden hatte und sich nicht nur Gedanken darüber gemacht hatte. Ich schaute ihn freundlich an, ehe ich sprach: „Ehrlich gesagt hab ich auch schon daran gedacht. Es ist sehr gut möglich, dass dort ein weiterer Horkrux ist. Aber ... aber es ist sehr gefährlich, Harry. Sowohl du als auch er, haben eine Verbindung dahin. Und Dumbledore auch."
„Dumbledore? Wieso er?", hakte Harry nach, während ich mich aufsetzte und die Decke enger um meinem Körper zog, der schon langsam deutliche Rundungen annahm. „Naja, wenn ich mich nicht täusche, dann hat Dumbledore dort auch einmal gelebt. Zumindest seine Familie. Da gibt es diese Frau ... ehm ... Bathilda Bagshot heißt sie, sie war eine enge Freundin der Familie", erklärte ich ihm. „Nicht nur das", murmelte Harry. „Hä?", entkam es mir und ich schaute zu ihm runter.
DU LIEST GERADE
Du hast es mir gezeigt und er hat es mir genommen
FanficNicht genug, dass Hermine ihre Eltern verloren hat, nein, Professor Dumbledore hat auch noch eine Aufgabe für sie. Eine Aufgabe, die alles verhindern könnte, eine Aufgabe die das Leben von jeden verändern könnte. Eine Aufgabe, die ihr Leben für imme...