"Was machen wir jetzt ?" fragte mich Ash, nachdem ich all meine Sachen bei ihm abgelegt hatte. Ich seufzte und setzte mich auf seine Bettkante. Ich wollte alles, nur nicht nachdenken. Und wie schaltet man seine Gedanken ab ?
Ich stand auf, schnappte mir ein paar Sachen aus meiner Tasche und verschwand ohne ein Wort im Bad. Die roten Linien standen im starken Kontrast zu meiner leicht gebräunten Haut. Vorsichtig fuhr ich sie mit meinen Fingern nach und der leichte, brennende Schmerz ließ mich zusammen zucken.
"Wo willst du denn hin ?" Ashton sah mich mit weiten Augen an, als ich aus dem Badezimmer kam. Was mich dazu veranlasst hatte so ein Outfit einzupacken, als ich einfach nur weg von zuhause wollte ? Keine Ahnung.
"Es ist doch gar keine Convention hier in der Nähe heute." Das fiese Grinsen verrat mir sofort, wovon er sprach. Mein hautenges, schwarzes Kleid war vorne teilweise dunkelrot und ich hatte es bei hot topic als Black Widow Kleid gekauft. Natürlich wusste ich, dass Black Widow so ein Kleid nie getragen hatte, aber es sah nun mal verdammt heiß aus.
Wie sonst auch ignorierte ich seinen dummen Kommentar und schnappte mir meine Handtasche. "Du hast die Wahl : hier bleiben und dich zu Tode langweilen oder mitkommen und mit mir Spaß haben." wir beide mussten grinsen, da wir schon ziemlich genau wussten, wie diese Nacht enden würde.
"Ich bleibe jedenfalls sicher nicht hier sitzen und zerbreche mir den Kopf über die ganze Scheiße." sagte ich also entschlossen und ging aus der Tür. Ich lief einmal um die Straßenecke und wartete. Keine fünf Minuten später stand ein abgehetzter Ashton neben mir und öffnete mir die Autotür.
"Mir war schon klar, dass du ohne mich nirgendwo hingehen würdest."
Ich sah ihn allerdings nur herausfordernd an und fragte : "Warum hast du dich denn dann beeilt, wenn du dir da so sicher bist ?"Wie erwartet bekam ich keine Antwort, was mich zum lachen brachte. Ashton hingegen spielte beleidigt, woraufhin ich Musik anmachte, das half immer.
Die ganze Fahrt über sangen wir also nur zu unseren absoluten Lieblingsliedern, statt miteinander zu reden und es half wirklich. Nicht nur das Singen, das Tanzen und das Trinken auch.
Ich setzte mich erschöpft an die Bar und wollte mir gerade noch einen Caipirinha bestellen, als der Barkeeper Andy mir einen neuen hinstellte.
"Du kennst mich echt zu gut, aber was wäre, wenn ich jetzt doch lieber ein Glas Wasser gehabt hätte ?" ich legte ihm das Geld auf den Tresen, doch er schob es wieder zurück.
"Dann musst du dich bei dem Typen da hinten beschweren."
Ich sah den dunkelhaarigen Jungen am anderen Ende der Bar an. Er lächelte und ich entschied mich zu ihm rüber zu gehen, immerhin war ich trotzdem noch gut erzogen und hielt es für selbstverständlich mich zu bedanken.
Als ich ihm gegenüber stand, bemerkte ich, dass er gar nicht so viel größer als ich war, vielleicht 1,75m. Was mir allerdings direkt auffiel waren seine Augen. Wunderschöne, tiefe, blaue Augen. Diese Farbe in der man versinken konnte. Sie waren perfekt, genauso wie die von Lu-
"Hey ich bin Sean." Er lächelte und unterbrach meinen Gedankengang. Dieses Lächeln. Es war so unglaublich toll. Er strahlte, genauso wie... Verdammt Mayleen, hör auf !
"Ich bin May, schön dich kennen zu lernen." Ich setzte mich neben ihn und hatte endlich mal wieder eine normale Konversation, wie ich das vermisst hatte. Er erzählte mir, dass er jetzt kurz vorm Ende seines zweiten Studiumjahres stand. Er lebte meinen Traum - ein Schauspielstudium.
Gespannt saß ich dort und hörte mir aufmerksam Geschichten von totalen Castingfails an. Er schaffte es ehrlich mich zum lachen zu bringen und ich war fasziniert, wie ein kleines Kind an Weihnachten, als er mir erzählte, dass er gestern eine Zusage für eine Rolle in einem Film mit Rebel Wilson, die zu ihrer neusten Produktion Statisten und Nebendarsteller aus ihrer Heimat haben wollte.
Er erzählte mir, was für eine tolle Frau sie war und wie sie sich für aufsteigende Talente einsetzte. Ich bewunderte sie schon seit Jahren. Sie brach mit ihrem äusseren nun mal alle Gesetze Hollywoods und zeigte mir, dass man nicht zwingend Size 0 braucht, um erfolgreich zu sein.
Wir redeten wirklich stundenlang über Gott und die Welt bis Ashton kam und mich bat nach Hause zu gehen, er sah etwas verängstigt aus, woraufhin ich mich bei Sean entschuldigte, ihm allerdings meine Nummer gab und mit Ash raus ging.
"Was ist los ?"
Mein bester Freund holte tief Luft, als er am ganzen Körper zitternd versuchte seinen Schlüssel aus der Tasche zu ziehen, ihn allerdings fallen ließ.
"B-Biannca" flüsterte er. Ich verstand sofort, schnappte mir die Schlüssel, verfrachtete Ashton auf den Beifahrersitz und fuhr los.
"M-May, d-du hast keinen Fü-Führerschein."
"Ja und ich bin auch viel zu besoffen, deswegen fahr ich nur eben dahinten um die Ecke."
Biannca war Ashtons Ex-Freundin, die ihm bis heute das Leben zur Hölle machte. Sie war der Grund, weswegen Ash zu Fuckboy #1 war. Vertrauen war etwas, was er seitdem nicht mehr hatte. Jedenfalls nicht den meisten Mädchen gegenüber.
Ich stellte den Motor ab und versuchte Ashton zu beruhigen. Sie stellte ihn in öffentlichen Plätzen zur Schau, machte mit einem nach dem anderen Typen vor seinen Augen rum oder erzählte jedem Mädchen, dass Ashton gut finden würde, irgendwelchen Mist. Sie kam bis heute nicht damit klar, dass Ashton sie abserviert hatte, obwohl sie diejenige gewesen war, die ihn mehrfach betrogen hatte.
Um meinen besten Freund zu beruhigen fing ich an Fall Out Boy zu singen. Meine Stimme war lange nicht so gut, wie seine, aber sie war auszuhalten und diese Band hatte, warum auch immer, eine große Wirkung auf Ashton. Ich hatte nie nachgehakt, aber das war vielleicht auch besser so.
Ich griff über Ashtons Schoß an die Seite des Sitzes und stellte ihn nach hinten. Er sah mich fragend an, doch ich lächelte nur.
"Wir sind in Australien, hier kann man jederzeit im Auto schlafen ohne zu erfrieren, ganz besonders im Oktober."
Ich nahm seine kalte Hand in meine und schloss die Augen. Was würde ich nur ohne Ashton machen...
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Life is a B!tch L.H. AU
FanfictionEs läuft nun mal nie alles so, wie es sollte. Das es allerdings nach all den Problemen noch einmal mindestens genauso schlimm kommen könnte, dachte sich Mayleen nie. Sie hatte sich erholt und es ging wieder bergauf. Bis Luke kam. Nicht zum ersten Ma...