Sie hämmerten gegen die Tür, doch es interessierte mich nicht. Besoffene Tussen schrien rum, da sie 1. Auf's Klo wollten und 2. Sich Typen in den Toiletten befanden, die gerade nicht vögelten.
Nichts half, ich bewegte mich kein Stück. Unfähig meinen Körper zu kontrollieren, saß ich auf dem Boden. Ich redete nicht, ich weinte nur. Was dieser Typ mit mir anstellte ? Keine Ahnung. Aber es war definitiv nicht gesund.
Ich sah zwischen meinen Fingern und Handgelenken hin und her. Meine Nägel waren verdammt lang geworden, da ich in letzter Zeit nicht mal mehr genug Motivation gefunden hatte, sie mir zu feilen. Statt mittellang und mandelförmig, waren sie jetzt unnatürlich lang und spitz.
Ein einziger Druck mit diesen Klauen auf meine Narben auszuüben würde schon reichen. Es würde helfen, definitiv. Aber was würde Ashton denken ?
Er wäre so enttäuscht. Er würde sich selbst Vorwürfe machen. Er würde sich die Schuld geben, weil er es nicht verhindert hatte. Dabei wäre es nicht einmal seine Schuld. Er war noch nie Schuld gewesen.
"Es tut mir leid, Ashton." murmelte ich leise vor mich hin bevor ich die scharfe Kante meines Nagels tief in die Wunde drückte.
Eine dünne Linie Blut wurde sichtbar, mit der Zeit immer dicker. Ich öffnete die nächsten Narben und hörte nicht auf, bis aus allen noch vorhandenen Blut floss.
Es tat nicht weh, ich spürte rein gar keinen Schmerz. Langsam, aber sich verschwanden jedoch die ganzen Gedanken und Sorgen aus meinem Kopf und zurück blieb klägliche Leere.
Mein Körper wurde leicht, befreit und es fühlte sich an, als könne ich fliegen. Ich legte mich auf den Boden, völlig egal ob ich in meinem eigenen Blut lag und schloss meine Augen.
*******
"S-sie hat sich bewegt ! Sie ist wach !"
Meine Augen waren zwar geschlossen, aber selbst durch meine Augenlider bemerkte ich das grelle Licht. Es tat weh, weshalb ich meine Augen weiterhin geschlossen hielt.
Das Leben war so viel einfacher, wenn ich die Augen zu hatte. Doch diese Stimme ging mir nicht mehr aus dem Kopf. So vertraut, aber ich konnte sie niemandem zuordnen. Sein Gesicht war leer, nichts.
Wollte ich wirklich wissen, wer dahinter steckte ? Immerhin wusste ich nicht einmal, wo ich überhaupt war. Jegliche Erinnerungen waren wie ausgelöscht. Ich hatte in meinem Zimmer gesessen, geweint und mit niemandem geredet. Doch was war dann passiert ?
"Mayleen ? Ich weiß, dass du wach bist."
Ashton.
Oh nein, er klang so unglaublich niedergeschlagen. Enttäuscht und verletzt. Was hatte ich nur schon wieder getan ? Ich hatte jemanden wie ihn nicht verdient, ganz sicherlich nicht.
Ich spürte Finger auf meinen Augenlidern, welche sie langsam auseinander schoben. Das grelle Licht blendete mich, als es auf mein Sichtfeld traf und ließ mich zusammen zucken.
"Ich sag doch sie ist wach."
Die andere Stimme murmelt etwas unverständliches. Einen kurzen Moment herrscht Stille. Doch dann beginnt Ashton mir von der letzten Nacht zu erzählen und wo ich war.
Nach und nach kehren Bruchstücke meiner Erinnerung zurück. Bis zu dem Punkt, an dem ich mir den Nagel in die Wunde drückte.
"Paul hat letztendlich die Tür aus geschraubt, frag mich nicht wie, da ich sie ja schlecht hätte eintreten können. Du hast extrem viel Blut verloren, weswegen du dich an das alles wahrscheinlich nicht mehr erinnern kannst."
Da hatte er wohl recht.
Hinter Ash erschien das Gesicht eines Jungen, ich schätzte ihn auf circa 18 Jahre. Er hatte relativ lange, braune Haare, die ihm komplett die Stirn inklusive Augenbrauen verdeckten und nur noch leicht die Augen hervorkommen ließen.
Diese Augen. Mein bester Freund hatte ja schon unglaublich strahlende Augen, aber das übertraf wirklich alles. Ein tiefes, dunkles Grün. Es wirkte sehr warm und ein einziger Blick in diese Augen reichte, schon fühlte ich mich besser.
Ich hatte nicht die geringste Ahnung woher ich ihn kannte, aber er hatte mich gerettet. Etwas derartiges hätte Luke nicht getan. Paul war es also wert, ich sollte mehr Zeit mit ihm verbringen. Alleine schon, um mich für alles zu bedanken.
"Danke." war das erste, was ich sagte und ich musste voller Schreck feststellen, dass meine Stimme grausam klang.
Er sah mit seinen warmen, moosgrünen Augen auf mich herab. In irgendeiner Weise war ich froh, ihn hier zu haben.
Der Arzt wollte mich nach einigen, weiteren Untersuchungen noch eine Nacht dor behalten, doch Ashton bequatschte ihn so lange, bis dieser schließlich nachgab.
Ein paar Untersuchungen musste er noch durchführen und ich sollte nur unter Aufsicht nach Hause gehen. Da Ashton jedoch heute noch ein Vorstellungsgespräch hatte, entschied sich Paul für den Rest des Tages bei mir zu bleiben. Zum Glück.
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Oh Gott es tut mir so Leid, aber ich hänge hier echt total fest ._.
Was haltet ihr von Paul ? *Bild an der Seite*
Und Lukeen oder Pauleen ? Wenn euch bessere Shipnames einfallen, ab in die Kommentare damit bitte :)
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Life is a B!tch L.H. AU
FanfikceEs läuft nun mal nie alles so, wie es sollte. Das es allerdings nach all den Problemen noch einmal mindestens genauso schlimm kommen könnte, dachte sich Mayleen nie. Sie hatte sich erholt und es ging wieder bergauf. Bis Luke kam. Nicht zum ersten Ma...