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Ich wich schnell von dem Typen zurück und drehte mich zu meinem Bekannten um.

"Tommy, wer ist dieser Penner und was macht er hier?"

Marius sprach, da ich nicht im Stande war auch nur ein Wort rauszubekommen.

"Er ist jetzt unser Anführer. Er war da, als ihr es nicht wart. Darf ich euch bitten unser Haus zu verlassen?"

Tommy behielt seine ruhige Haltung ein und schob Luna beschützend hinter sich.
Sie drückte ihr Gesicht in den Stoff seines Pullovers und seine Hand strich immer wieder beruhigend über ihre braunen Haare.

"Wir hatten unsere Gründe. Es war wichtig, glaub mir bitte."

"Euch wird nie mehr jemand glauben, jetzt verschwindet!"

Zickte mich die Person an, die mich ersetzt hatte.
Unglaublich sah ich zu Tommy, der nur nickte.
Traurig sah ich zu Boden.
Es war meine Schuld, sie hatten Recht.

"Marius hatte mit all dem nichts zu tun, ich verspreche es. Er bleibt."

Langsam hob ich meinen Kopf, sah in die grün funkelnden Augen und ballte meine Hand fest zu einer Faust.

Mit einem knall landete die in seinem Gesicht. Blut tropfte aus seiner Nase, was ich jedoch nicht mehr sah. Ich rannte aus dem Restaurant.

Ich hatte soeben meine Freunde, nein meine Familie verloren.

Ich sah mich noch öfters nach hinten um, in der Hoffnung es würde mich doch noch jemand zurück rufen.
Aber Nein,
Höchstens ein Paar betrunkene Menschen.
Wahrscheinlich Frustsäufer, wie jeder hier in diesem Viertel.

Ich wurde immer langsamer bis ich stehen blieb und auf meine Stiefel starrte.
Ich wusste das ich scheitern werde, wenn ich mich verbünde und trotzdem hatte ich es getan.
Ich wusste das es nicht funktionieren kann.

Ich zog den Mantel eng um meine Schultern und streckte meinen Rücken durch.

Wie viel Uhr es wohl war?

Ich lehnte mich an die kalte Wand und schloss die Augen.
Ließ die Situation auf mich Wirken.

Spürte den Wind,
Roch den Alkohol aus den Pubs.

Ich hätte niemanden an mich ran lassen sollen.

"Scheiße."

Ich schrie das Wort raus und brach total zusammen. Die Wut die ich zuvor verspürte verschwand und mein Körper began zu zittern.

"Fuck, fuck, fuck..."

Tränen schossen aus meinen Augen.

"Schwuchtel heul nicht rum!"

Hörte ich einen Passaneten mich anschreien und wie er lachend wegrannte.

Nur noch mehr Tränen flossen und ich musste mir eine Hand vor den Mund pressen um nicht zu laut zu schluchtzen.

Ich war allein.

Mein Diebesgut hatte ich noch.
War nun stink reich, aber ich war allein.

Was nützt einem das Geld noch?

Ich war allein.

Allein.


Die UngezähltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt