Kapitel 28

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Nachts schrieb ich ein letztes Mal Leyla, schrieb ihr sie soll mich bitte anrufen wenn sie könnte. In der Hoffnung das ich diesmal eine Antwort von ihr bekam.
Als sie dann, nach zehn Minuten, wirkich anrief, konnte ich meine Freude kaum zurückhalten.
„Hey," antwortete ich ihr und versuchte meine verheulte Stimme zu verbärgen.
„Alles klar bei dir?" Fragte sie mich besorgt.
„Hast du meine Einladung bekommen?" Fragte ich und lenkte sie von ihrer Frage ab. „Du hast mir noch nicht geschrieben und ich dachte mir das du vielleicht-" Doch sie unterbrach mich.
„Ja, habe ich," sagte sie vage.
„Du kommst doch oder?" Fragte ich sie vorsichtig. Sie konnte nicht nicht kommen, ich brauchte sie.
„Esra, Cans Vater ist erst vor kurzem gestorben," fing sie an, doch schnell unterbrach ich sie.
„Leyla, nein. Hör zu, ich brauche dich hier," Ich setzte mich auf. „Du, du verstehst nicht. Baba ist gegen die Hochzeit und Mama sagt nichts dagegen und Bekim ist auch sauer auf mich und das alles nur wegen Baba." Brachte ich laut aus mir und schaute schnell zu Melis und war erleichert zu sehen, das sie noch friedlich schlief.
„Warte, und wie kommt es das ihr jetzt heiratet?" Fragte sie verwundert?
„Ich kann nicht am Telefon reden, nicht jetzt. Die hören alle mit und ich fühle mich einfach verloren ohne Bekim. Leyla ich weiß nicht mehr weiter."
„Esra, erzähl mir alles von Beginn an, auch wenn du flüstern musst," seufzte sie.
Ich ging mir durch die Haare uund fing an zu erzählen und ließ nichts aus.
„Esra, dein Vater würde sowas nie tun!" Sagte sie aufgebracht.
„Leyla, du hast nicht gesehen wie er reagiert hat, als er gesehen hat das Bekim ein Albaner ist und kein Türke," schrie ich weinend, vergaß das alle um mich herum schon schliefen.
„Esra, es tut mir so leid," sagte Leyla verheult und legte auf. Ich schmiss mein Handy auf mein Nachttisch und legte mich wieder hin und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Kein Moment später lief Bilal in mein Zimmer und seufzte als er mich weinen sah, leise schlich er zu mir und setzte sich zu mir und zog mich in seine Arme.
„Was ist es diesmal?" Fragte er leise, doch ich schüttelte nur mein Kopf und schaute rüber zu Melis, die bestimmt irgendwann wach werden würde. Er nickte nur und zog mich hoch und wir liefen leise in sein Zimmer.
„Worüber ist euer Streit diesmal?" Fragte er, als ich mich auf sein Bett legte und er auf sein Stuhl, ich seufzte und erzählte alles.

„Ich würde sagen das du erstmal mit Bekim reden musst, das hier ist das wahre Leben, ihr solltet ein Missverständnis nicht alles kaputt machen lassen, und dann redest du mit Baba, denn auch ihn darfst du nicht alles kaputt machen lassen."

„Ich glaube, Leyla geht es nicht gut," sagte ich nach einer Weile der Stille.

„Wieso?" Fragte er.

„Sie hat gerade angerufen und ich hatte irgendwie das Gefühl das sie ganz neben der Spur war," erklärte ich ihm.

„Kannst du ja herausfinden, wenn sie zur Hochzeit kommt," versicherte er mir.

Mir fielen wieder die Tränen: „Das ist es ja, sie wird nicht kommen."

-

Mit den letzten Strahlen des Sonnenaufgangs wurde ich wach, ich öffnete meine Augen und sah das Bilal sich mit seiner Tagesdecke auf seiner Couch gelegt hatte. Ich seufzte, wieso hat er mich denn nicht geweckt? Dann wäre ich wieder in mein Zimmer. Idiot.

Ich setzte mich auf und nahm mein Handy in die Hand, keine Nachrichten von Bekim, auch keine Anrufe. Er war wirklich wütend. Doch mir reichte es. Seine Wut machte mich wütend. Jedoch, statt ihn zu ignorieren, schrieb ich ihm eine lange Nachricht. Eine die ihm alles erklärte - ihn der Hoffnung er las sie.

Nationalitäten mixen geht nixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt