Kapitel 29

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- 2 Wochen vor der Hochzeit -

Ich lief zu Bekim, dieser arbeitete im Cafe - noch - in paar Wochen würde er mit Viktors HIlfe, seine eigen KFZ-Garage eröffnen. Doch das wichtigste an dem heutigen Tag war, das Bekims Eltern heute Abend hier ankommen würden und bei ihm zu Hause - bis zur Hochzeit - wohnen würden. Was bedeutet das heute mein letzter Tag alleine mit Bekim war. Was ich akzeptieren konnte, denn noch vor paar Tagen dachten wir das wir die komplette Hochzeit verschieben müssten, da die deutsche Behörde einfach nur ein Tritt in den Arsch war.
Mit viel Nervösität biegte ich in die Straße ein, als plötzlich Efe vor mir stand - Efe der trotz meines ignorierens, mir immer noch schrieb und mich täglich versuchte anzurufen. Ich schrie auf und legte meine Hand über mein, noch schnell klopfendes, Herz.
"Efe! Du kannst doch nicht wie aus dem Nichts vor mir auftauchen!" Meckerte ich ihn an.
"Tut mir leid," er guckte mich entschuldigend an. "Kommt nicht wieder vor."
"Sag das mal meinem rasenden Herzen!" Spielte ich die Drama Queen.
Efe grinste. "Naja, das passiert mit Mädchen Herzen halt, wenn ich in der Nähe bin," und dann zwinkerte er mir auch noch zu!
"Bei mir hat nur Bekim so ein Effekt," konterte ich und hoffte das er vielleicht damit verstehen würde, das ich in Ruhe gelassen werden will.
Efes Lächeln verschwand zwar - seine Hartnäckigkeit aber nicht. "Komm trink ein Kaffee mit mir, paar Läden weiter ist ein Café, ich lad dich ein."
Auch mein Lächeln verschwand. "Lieber nicht. Ich muss jetzt weiter," ich versuchte an ihm vorbei zu laufen, was mir auch geling, für paar Schritte, bevor Efe mich am Arm packte und mich zum stoppen zwang.
"Esra, lauf nicht weg, ich will nur ein Kaffee mit dir," versuchte er mich zu überreden.
"Ich will dir diesen Kaffee aber nicht geben," antwortete ich ihm und zog mein Arm aus seinem Griff.
"Ich nehme mir aber diesen Kaffee," sagte Efe plötzlich Wütend und packte meinen Arm wieder, diesmal aber fester, und zog mich Richtung Café.
"Efe," zischte ich. "Lass mich los, du tust mir weh!"
Doch Efe ignorierte mich und lief weiter. "Efe!" Schrie ich, doch wieder einmal tat er so als hätte er mich nicht gehört und riss die Tür vom Café auf und zog mich mit Gewalt rein und schubste mich, zwangvoll, auf ein Stuhl.
Noch bevor Efe was sagen konnte, wurde er gegen die Glastür gedrückt. "Was glaubst du eigentlich wer du bist, das du nicht nur meine Frau berührst, sondern auch noch auf diese Art und Weise," zischte Bekim, als er Efe am Kragen packte.
Efe antwortete ihm nicht, versuchte aber Bekim von sich zu schubsen, doch Bekim ließ nicht locker, er sah Rot.
"Noch ist sie nur deine Verlobte, noch kann sich einiges ändern," brachte Efe hervor, was Bekim nur noch wütender machte.
"Ein Scheiß wird sich ändern," damit hob er sein Arm und boxte Efe ins Gesicht. Ich zuckte zusammen, das tat bestimmt weh.
Bekim ließ Efe auf den Boden fallen und zog seine Schürze aus und lief hinter die Theke. "Ich mach für heute Schluss," sagte Bekim schnell und packte seine Sachen und kam dann auf mich zu. "Komm wir gehen," damit nahm er meine Hand, lief über Efe, der immer noch auf dem Boden lag und das aus dem Café - während ich die Blicke der ganzen Menschen versuchte zu ignorieren.

-
Mit jedem Schritt wurde Bekims Griff um meine Hand immer fester.
"Bekim?" Flüsterte ich, doch er hörte nicht.
"Bekim," sagte ich diesmal lauter und er lief langsamer und schielte rüber zu mir.
"Was?" fragte er noch immer wütend.
"Ich hab Angst," er blieb stehen und drehte sich zu mir.
"Vor was genau?"
"Du hast ein Fehler gemacht, Bekim."
"Vor was hast du Angst?"
"Efes Familie wird eine große Sache daraus machen und mein Vater wird ein Grund finden," ich bekam glasige Augen. "Wieso hast du dich provozieren lassen?"
Bekim machten meine Worte nur noch wütender. "Niemand behandelt meine Frau, so wie Efe dich behandelt hat, hast du verstanden Esra?"
Ich antwortete ihm nicht und ließ seine Hand los und lief weiter bis ich an seinem Auto ankam.
"Esra, ich rede mit dir!"
"Ich will einfach nur nach Hause, Bekim."
Bekim presste seine Lippen zusammen und stieg in sein Auto,ich machte es ihm nach und schnallte mich an.
So hatte ich den heutigen Tag nicht geplant gehabt.
-

Ohne miteinander zu reden, schloss Bekim die Tür auf und wir liefen rein. Ich zog meine Jacke aus und setzte mich auf die Couch, Bekim setzte sich zu mir.
"Meine Eltern kommen heute Abend," fing Bekim an.
"Ich weiß."
"Das bedeutet, das wir uns kaum noch sehen werden."
"Ich weiß."
"Wir sollten uns küssen," kam Bekim zum Entschluss.
Ich konnte mir mein Lächeln nicht verkneifen und schaute ihn an. "Sollten wir das?"
Er nickte entschlossen und ich zuckte die Schultern. "Wenn du darauf bestehst."
Er nickte wieder. "Wenn das dein Wunsch ist."
WIeder nickte er. "Wie könnte ich dir das auch abschlagen."
Diesmal nickte er nicht und schaute mich nur genervt an. "Esra!" Sagte er warnend und ich lachte bevor ich mich dann zu ihm beugte und ihn küsste.
-
Wir hatten nur kurz die Möglichkeit uns zu Küssen, bevor mein Handy klingelte und Bilal mich anrief.
"Ja?" antwortete ich, als Bekim anfing meinen Hals zu küssen.
"Was auch immer Bekim gemacht hat, Baba gefällt es ganz und gar nicht und er ist kurz davor die Hochzeit abzusagen," meine Augen wurden groß und ich schaute zu Bekim, dieser nahm mein Handy und fing an mit Bilal zu reden, ich verstand kein Wort, mein Kopf blieb an absagen hängen.
"Bei allem Respekt! Aber ich lass niemanden meine Frau so berühren!" Schrie Bekim plötzlich. "Die paar Tage machen für mich kein Unterschied!"
Es war lange still, als dann Bekim sagte. "Heute Abend," wieder Pause. "Zum MIttagessen könnten wir kommen." Wieder eine Pause. "Okay," und damit legte er auf.
"Wir sind bei deinen Eltern zum Essen eingeladen, dein Vater ist zwar immer noch wütend, aber er kann mein Verhalten verstehen, trotzdem soll ich mich zusammenreißen. Ich nickte und akzeptierte mein Handy, das er mir hinhielt.
-

Mit schwitzigen Händen stand im Wohnzimmer und starrte den Esstisch an, alles war vorbereitet, es fehlte nur noch Bekim und seine Eltern.
"Du wirst ihnen schon gefallen," sagte Bilal, der neben mir steht. Ich nickte unsicher. "Und wenn nicht, kann es dir auch egal sein, ihr seit schon verheiratet," flüsterte er und ich lachte schwach auf.
"Hast eigentlich recht."
"Er ist dein Mann, Esra. Er gehört dir schon, das anze hier ist nur noch eine Kleinigkeit," munterte er mich auf und ich lächelte ihn dankbar an.
Es klingelte an der Tür und ich bekam große Augen. "Einatmen, Ausatmen und immer so weiter," scherzte Bilal und drehte sich zur Tür, wir hörten wie meine Mutter sie grüßte, mein Vater stand von der Couch auf und lief zu uns und wartete das sie ins Wohnzimmer liefen, erst kam Bekims Vater, dieser sah genauso aus wie Bekim nur um einige Jahre älter - gut zu wissen das Bekim auch in seinen alten Jahren gut aussehen wird.
Mein Vater grüßte ihn, beide Männer waren etwas steif und man sah das die ganze Sache beiden nicht wirklich gefiel. Dann grüßte Bilal ihn, und zum schluss stand ich vor ihm, schnell nahm ich seine Hand und küsste sie - ob Albaner das auch taten?
Er lächelte mich leicht an und kopfte mir auf die Schulter. "Immerhin du gut aussehen." Dann setzte er sich zu meinem Vater.
"Ist das deine Braut? Oder die in der Küche? Ich hoffe die in der Küche, sie ist viel schöner," sagte Bekims Mutter auf Albanisch und ich lächelte unsicher.
"Das ist Esra, Mam, die in der Küche ist ihre Schwester," antwortete Bekim ihr auf Albanisch und ich schaute ihn hilfesuchend an.
Seine Mutter lächelte gezwungen und hielt ihr Hand hin, schnell küsste ich ihre Hand und umarmte sie und grüßte sie.
Dann setzten sich alle hin und ich hörte nur wie Bekims Vater sagte: "Das ist unser erste mal, Europameisterschaft."
Bilal nickte schnell. "Und das beste ist ja das Serbien nicht dabei ist!"
Und so wurden Bilal, mein Vater und Bekims Vater Freunde. Fußball.
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Am Esstisch, kam dann endlich die Hochzeit zur Rede.
"Wir Albaner machen so!" Sagte Bekims Mutter.
Ich schaute zu Bekim, dieser war genauso verzweifelt wie ich. Die ganzen Monate hatten wir die Hochzeit geplant, doch Bekims Eltern war die Hochzeit zu türkisch.
"Aber wir haben alles bezahlt!" Antwortete meine Mutter.
"Frau hat recht," fing Bekims Vater an. "Wir machen nix so, muss ändern."
Ich hob eine Augenbraue, kann ja wohl nicht deren Ernst sein.
"Bekim, so geht das nicht, ich habe schon die Hochzeit deines Bruders verpasst, deine werde ich nicht verpassen und auch nicht zulassen, das sie eine reine türkische daraus machen," sagte Bekims Mutter auf Albanisch.
"Wer weiß was die über uns sagen, sprechen plötzlich auf ihre landessprache!" meckerte meine mutter auf türkisch.
"Bekim," flüsterte ich, Hilfe suchend.
Er nickte und drehte sich zu unseren Eltern. "Meine Eltern haben recht, wir müssen einige Sachen ändern, die Hochzeit ist zu türkisch, wir sind die Bräutigam Familie, eigentlich könnten wir sie komplett Albanisch machen."

Russe sagt was??? Ich schaute Bekim wütend an.

Nationalitäten mixen geht nixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt