Gibt es Wunder?

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,,Schwerin'', nahm ich das Telefon mit zittriger Stimme entgegen.
,,Guten Abend Frau Schwerin, es tut mir leid Ihnen mitteilen zu müssen, das ihre Schwester einen Kreislauf Zusammenbruch erlitten hat, und wir sie in ein künstliches Koma versetzten mussten", sagte der Arzt am Telefon. Bei diesem Satz verkrampfte sich mein Körper, ich zitterte und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich war sprachlos und brachte nicht einen Ton raus.
,,Im Moment können wir leider nicht mehr für sie tun, aber sie können ihre Schwester um 04:00 Uhr besuchen kommen, es tut mir sehr leid, auf wieder hören!", sagte der Arzt und legte auf.
Ich sackte kurzerhand zusammen.
,,Melie um Gottes Willen!, rief Thomas und kam zu mir.
,,Was ist passiert?, fragte er.
,,Biggi, sie hatte einen Kreislaufzusammenbruch und, liegt im Koma", antwortete ich völlig geschockt .
,,WAS?!, rief Thomas nun geschockt.
,,Ich hab's doch gewusst!!", reif ich und schlug gegen meinen Schrank.
,,Hey!, dein Schrank kann auch nichts dafür!", sagte Thomas.
,,Ist das alles was du dazu zu sagen hast?!"
,,Ne aber einen neuen Schrank will ich dir jetzt auch nicht besorgen müssen", meinte er.
,,Wann können wir zu ihr", fragte er etwas nervöser.
,,Erst um 4", antwortete ich unruhig.
,,Das ist erst in 2 Stunden?!", meinte Thomas.
,,Das ist mir klar!", meinte ich etwas  zickig.
,,Jetzt werde nicht frech Melie!, sagte er.
,,Tut mir leid, aber der Tag war zu viel",  ich mit Tränen in den Augen. ,,Komm her", meinte Thomas und nahm mich in den Arm.
,,Wir fliegen hin, und du darfst fliegen", meinte Thomas mit einem kleinen Lächeln.
,,Das darf ich doch nur weil du Mitleid hast", lächelte ich leicht zurück. 
,,Ich kann es mir auch nochmal anders überlegenen", meinte er frech.
,,Nö ich fliege", gab ich zurück in legte mich zurück ins Bett. Thomas wollte gerade gehen aber ich fragte ihn: ,,Thomas? Bleibst du bei mir?"
,,Natürlich Melie", antwortete er und legte sich zu mir. Er zog mich in seine Arme und versuchte mich zu beruhigen.
,,Sie wird doch wieder aufwachen oder?", fragte ich unruhig.
,,Das weiß ich nicht, antwortete Thomas traurig.
,,Aber Versuch ein bisschen zu schlafen", meinte er.
,,Danke Thomas", sagte ich und umarmte ihn nochmal fest.
,,Ich bin für dich da Melie", sagte er und beruhigte mich.
,,Und jetzt schlaf ein bisschen, übermüdet lass ich dich nicht fliegen", grinste er.
Ich lächelte zurück und schloss meine Augen. Ich schlief gut ein an halb Stunden jedoch sehr unruhig. Als ich wach im Bett lag, bemerkte ich das Thomas ebenfalls sehr unruhig schlief. Er atmete unregelmäßig und sein Shirt war nass geschwitzt. Ihm ging die Sache sehr nahe, aber zeigte es nach außen nicht. Er wollte für mich da sein, mich trösten, doch er leidet genauso darunter wie ich. Ich wollte ihn schlafen lassen, aber ihm war es wichtig bei Biggi zu sein, für sie da zu sein und ihre Hand zu halten. Als ich ihn weckte erschrak er sich total, sein Körper war angespannt und er zitterte. ,
,Hey, es ist alles gut", meinte ich zu ihm. ,,Wir können los, sagte ich leise und stieg auf dem Bett.
,,Zieh deinen Overall an, das kann im Krankenhaus sehr nützlich sein", meinte Thomas noch halb verschlafen.
,,Wie meinst du das?", fragte ich ihn.
,,Naja wenn du einen Rettungsdienst Overall anhast, darfst du in Räume rein, wo sonst nur Mitarbeiter reindürfen", antwortete Thomas.
Als wir beide unseren Overall an hatten, flogen wir auch schon los. Den ganzen Flug herrschte Stille, bis ein Kommentar von Thomas das Schweigen brach.
,,Die Kurve bist du aber schon viel besser geflogen"
Aber als Antwort bekam er nur einen ernsten Blick von mir.
,,Schon gut",kam von Thomas zurück. Bevor ich am Krankenhaus landete, musste ich nochmal eine Kurve fliegen. Nur diesmal holte ich alles aus dem Baby raus und flog wahrscheinlich die schönste Kurve, die ich je hinbekommen habe.
,,Besser Herr Pilot?, fragte ich motzig.
,,Viel besser Frau Pilotin", antwortete er mit einem Grinsen.

Als wir in das Krankenhaus liefen bekam ich schweißige Hände. Ich hatte Angst vor dem was ich sehen könnte. Und Thomas ging es genauso. Vor Biggis Zimmer schauten wir uns noch einmal an, atmeten tief durch und gingen rein. Ich sah Biggi an tausenden Kabeln hängen, angeschlossen am EKG und Infusionen. Ihr Körper sah Leblos aus. Der Arzt vom Telefon kam gerade dazu. ,,Sie können ihr gerne etwas Gesellschaft leisten", meinte der Arzt.
,,Kann sie uns verstehen?", fragte Thomas.
,,Ja nur antworten kann sie nicht!", antwortete er und verließ den Raum.

Wir traten zu Biggi ans Bett und nahem jeweils ihre Hand.
,,Hey Biggilein, weist du, du hast uns einen großen Schrecken eingejagt", fing ich an
,,Hör mal Biggi, du darfst jetzt auf keinen Fall aufgeben, wie soll ich es ohne dich schaffen?, ich kann und will nicht mehr ohne dich leben Biggi, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich liebe dich, sagte Thomas.
Bei den Worten kamen mir die Tränen, es war so rührend was er ihr erzählte. Plötzlich begann Biggi ihre Augen zu öffnen. Es war wie ein Wunder.

Über den Wolken ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt