4.Kapitel

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"...und dann bin ich aufgewacht und nach einem kurzen Gespräch mit Nienna habe ich dein Horn gehört und bin zu dir gerannt...", erzählte ich Elrond. Er war erstaunt über das, was Galadriel mir erzählte.

Ich ging ins Bad, schöpfte eine Schale voll Wasser und nahm ein Handtuch mit. Dann setzte ich mich wieder gegenüber meines Bruders hin und machte mich an die Arbeit seine Wunden zu säubern. Derweilen erzählte er mir was in Mordor geschehen ist:"[...]Isildur nahm das zerborstene Schwert seines Vaters und schaffte es Sauron den Finger mit dem Ring der Macht abzuschlagen. Sauron zerfiel, denn ohne die Macht des einen Ringes ist er nichts als ein Schatten. Isildur nahm den Ring an sich und ich führte ihn zum Schicksalsberg, denn nur dort konnte man ihn zerstören. Doch er zögerte! Er nahm den Ring für sich. Der Ring hatte schon von ihm Besitz ergriffen und Isildur ritt davon. Ich nahm die Scherben des Schwertes mit," er zeigte auf den Tisch neben mir, auf dem Bruchstücke eines Schwertes, in einem Tuch eingewickelt, lagen."Ich hätte ihn zwingen müssen den Ring zu zerstören. Sauron wird sich wieder erheben und der Ring wird zu ihm finden. Ich habe es gesehen, Edra! Ich sah es im Traum." Er schaute schuldbewusst zu Boden und ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen und an mich zu drücken. „Ach Elrond! Es musste so geschehen! Du hast gehört was Galadriel zu mir sagte. Ich bin diejenige, die das Schicksal Mittelerdes zum Gutem wenden soll. Und nicht du. Außerdem gegen wen soll ich den kämpfen, wenn unser Feind Sauron nicht zur Verfügung stehen würde?" Ich lächelte ihn an und er drückte mich an sich. „Das habe ich so vermisst! Meine Edra!"

Plötzlich kam Lindir, Elronds Gehilfe, in den Raum gestürmt, räusperte sich etwas verlegen und sprach darauf: „Entschuldigt Herr Elrond und Herrin Edraithiel! Aber eine Nachricht ist aus Gondor eingetroffen! Isildur ist nicht dort eingetroffen. Sie fanden ihn in einem Fluss treibend, erschossen von Orks. Der Ring ist verschollen." Elronds Augen weiteten sich und meine Kinnlade fiel herunter. An diesem Abend besprachen wir noch lange was jetzt zu tun war. Wir entschieden zu meinem Bedauern, dass Elrond und einige Elben nach Gondor reiten um den Ring zu suchen und um einen neuen König von Gondor zu bestimmen. Ich sollte wieder mal hier bleiben und zudem Isildurs Schwert einen Ehrenplatz in unserem Tal aussuchen und diesen Platz ganz dem ersten Ringkrieg widmen.

Es war spät geworden und daher ging ich in mein Zimmer und legte mich schlafen.
Im Land der Träume hörte ich die wohlklingende Stimme von Galadriel: "Komm zu mir nach Lothlorien! Hier wirst du deine weiteren Gaben kennenlernen und trainieren. So schnell wie es geht. Komm zu mir..." Ich setzte mich ruckartig auf. War das nur ein Traum oder hat mich Galadriel wirklich gerufen? Ich konnte doch jetzt nicht einfach gehen! Was würde Elrond denken?
Nach einer Weile, in der ich mich damit beschäftigte zu entscheiden was ich jetzt tun sollte, stand ich auf und fing an meine Sachen in einen Beutel zu packen. Waffen, Kleidung und Essen. Ich zog eine gemütliche Hose und eine lockere Bluse an. Meine Haare ließ ich offen und ich ging aus meinem Zimmer. Heute werde ich die mir aufgetragene Aufgabe erledigen und morgen werde ich dann nach Lothlorien aufbrechen. Ich durfte mir heute nur nichts anmerken lassen.

~ nächster Morgen~
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Schnell zog ich mir meine Kampfkleidung, also eine braune Lederhose und eine dunkelgrüne Bluse, die perfekt zu meinen Augen passt, an. Dann nahm ich noch meinen silbernen Umhang und zog ihn an. Meine Haare flocht ich zu einem lockeren Zopf. Zuletzt noch meine Waffen, die ich mir umschnallte. Dann ging ich in den Stall, bepackte Minuial mit meinen Sachen und legte dann noch den Brief, den ich gestern geschrieben hatte in die Box von Minuial. Ich ritt also los in Richtung Süden. In Richtung Neuanfang und Abenteuer.

Elrond's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt