Liebe geht durch den Magen

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"Papa! Aufstehen!" Müde öffnete ich meine Augen und sah in ein strahlendes Gesicht. Hina saß auf meinem Bauch und grinste mich fröhlich an, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein schwer atmender Gilbert da stand. Er grinste Hina siegessicher an, dann mich und schon gestand er: "Es tut mir leid, sie wollte unbedingt zu dir, ich konnte sie nicht aufhalten." "Ha, Ha, ich bin halt schneller als du!", sagte meine Kleine an Gil gewandt. Sie drehte ihren Kopf schnell wieder zu mir und berichtete mir: "Ich hab Fangos gespielt, mit Onkel Gilbert!" Ich konnte ihr nicht antworten, Gil starrte sie ebenfalls regungslos an. Hatte sie ihn gerade wirklich -Onkel- gennant?! Mein Blick normalisierte sich wieder und ich lächelte sie an: "Magst du Onkel Gilbert?" Ihre Mundwinkel fielen nach unten: "Nein, ich mag Onkel Gilbert nicht...", und plötzlich fing sie wieder an zu grinsen und sagte laut: "Ich hab Onkel Gilbert ganz doll lieb, genauso wie dich, Papa!" Hinas grinsen und ihre Liebe steckte Gil und mich an und wir drei fingen gemeinsam an zu lachen.
"Könnt ihr mal die Klappe halten?!", wurde unser lachen durch die fiese Stimme Ayames unterbrochen. Hinas Finger krallten sich in meinen Schultern fest und sie klammerte sich ängstlich an mich. "Sprich nich so vor dem Kind.", sagte ich Ayame ruhig und doch bestimmend, während ich Hina provisorisch die Ohren zu hielt. "Ist mir doch egal wie ich vor diesem Kind rede, es ist ja nicht meins!", schnaufe sie mich wütend an. "Dieses Kind, hat erstens einen Namen und zweitens es ist auch deins!", wurde ich nun auch etwas lauter. "Achja, und welchen? Ach! Warte, vergiss es. Du musst mir den Namen nicht sagen, ich vergesse ihn sowieso wieder, er ist nicht wissenswert und jetzt seit endlich leiser!" Ich sah sie unglaubwürdig an, doch dann sagte ich noch: "Das Haus ist groß genug, such dir doch ein ruhigen Ort." Mit zusammen gekniffen Augen sah sie mich wütend an, ihr Blick wanderte zu Gilbert: "Was machst du eigentlich hier? Wir haben genug Personal. Wir brauchen dich hier nicht." "Er gehört nicht zum Personal! Er gehört zur Familie! Mich gibt's ohne ihn nicht, und ohne mich würde es dich auch nicht geben! Naja schön wäre es ja!" Sie sah mich wütend an und sah aus als würde sie gleich anfangen zu dampfen. "Solange ihr mich in Ruhe lässt! Ihr Schwuchtel!", mit diesen Worten knallte sie die Türe wieder zu und verschwand. Hina entzog sich meinen Händen an ihren Ohren und sagte mit einem grimmigen Gesicht: "Blödekuh!" Ich sah sie erst staunend an, dann lächelte ich und sagte: "Ja." Ich sah zu Gil, der immer noch erschrocken auf die zu geknallte Türe starrte. Ich setzte meinen kleinen Schatz neben mich aufs Bett und flüsterte ihr leise zu: "Bleib sitzen und sag nichts, ok?" Sie nickte und ich stand auf. Ich lief auf Gilbert zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und fragte ihn was los sei. Er schüttelte kurz seinen Kopf und fragte: "Meintest du das ernst?" "Was?" "Das mit der Familie.", erklärt er mir. Mit einem nicken zog ich ihn in eine innige Umarmung. Ich würde ihn gerade zu gerne küssen, aber ich glaube das würde jetzt zu weit gehen. Für ihn bin ich nur ein Freund. Als ich ihn wieder los lies sah ich lächelnd zu Hina: "Komm her!" Fröhlich krabbelte sie über die Matratze zu uns und sprang uns in die Arme: "Ich hab euch lieb!" "Wir haben die auch lieb!", sagten Gil und ich gleichzeitig. Ihre Umarmung wurde schwächer und sie fragte als sie wieder unten auf dem Boden angekommen war: "Habt ihr euch auch lieb?" Wir sahen uns beide in die Augen, er hatte einfach nur wunderschöne Augen. Gilberts Wangen färbten sich rosa. Ich fing an zu lächeln und sagte für uns beide einfach: "Ja." Sein Gesicht färbte sich von rosa zu rot und plötzlich hörte man ein Knurren. Hina hielt sich den Bauch und gestand: "Ich hab Hunger!" Ich fing an zu lachen und wir gingen gemeinsam runter in die Küche.
"Von wegen wir haben genug Personal.", sprach ich meinen Gedanken aus versehen laut aus. Es war nämlich niemand in der Küche, der uns jetzt was kochen könnte. "Äh... Ich koche was.", kam Gilbert auch mal wieder zu Wort. "Ja, Onkel Gilbert kocht uns was leckeres!" Gilbert musste lächeln und fragte meine süße Hina was sie gerne essen würde. "Egal was du kochst, Onkel Gilbert, es wird super lecker schmecken!", schleimte sie sich bei unserem heutigen Koch ein. Er lächelte wieder, wusch sich die Hände und fing an Schnittlauch zu schnippeln. Hina wollte ihm unbedingt helfen, also gab Gil ihr den Tofu und zeigte ihr wie sie das Messer halten soll und wie sie den Tofu schneiden sollte. Doch bevor sie selber anfangen durfte musste sie noch gründlich ihre Hände waschen, Befehl vom Chefkoch! Ich wollte auch mit helfen, damit ich hier nicht so unnötig rum sitzen muss, doch Hina protestierte sofort: "Nein, Papa! Du darfst nicht helfen!" "Warum nicht?" Schnell überlegte sie sich eine Ausrede und sagte: "Du hast keine Hände gewaschen!" "Was ist wenn ich jetzt Hände waschen gehe?", zog ich sie weiter auf. "Du darfst trotzdem nicht mit machen!", antwortete sie grimmig und schnitt ihren Tofu weiter. Ich setzte mich wieder hin und wartete auf das Essen.
Vorsichtig trug Hina eine Schüssel Miso Suppe zu mir rüber und sagte: "Probier mal!" Ich nahm den Löffel, den mir Gil nach gereicht hatte, in die Hand und probierte die Suppe. "Mmhh... Ist das lecker!", schwerste ich über die Miso Suppe. "Die schmeckt nur so gut, weil Onkel Gilbert und ich die Suppe mit gaaaaaanz viel Liebe gemacht haben! Stimmts Onkel Gilbert?" Mit einem rosa Schimmer im Gesicht nickte er Hina zu. Er sieht einfach nur zum Anbeißen aus wenn er rot wird! Ich biss mir auf die Unterlippe und zwang meinen Körper sich wieder an zu reagieren. Keine Sekunde später sprang mir Hina auf den Schoß und löffelte meine Suppe aus. "Du bist aber hungrig! Willst du noch was?", fragte Gilbert die Hungrige. Sie nickte nur wild mit dem Kopf und Gil füllte ihr die Schüssel wieder auf. Nach der dritten vollen Schüssel gab Hina endlich auf und schob mir den vierten, bereits zur Hälfte aufgegessene Schüssel Suppe hin. Ich schlürfte die Suppe noch leer und nahm gleich noch eine Schüssel. Gil wollte nicht vor mir essen doch ich zwang ihn dazu und er aß auch noch zwei Schüssel. "Ich glaub sie hatte wirklich schon sehr großen Hunger.", murmelte ich eher zu mir selbst als zu Gil, dennoch nickte er als Antwort. Hina war auf meinem Schoß eingeschlafen. Wir brachten Hina schnell in ihr Bett, als wir dann in mein Zimmer kamen sagte ich ihm offen: "Mit deinen Kochkünsten wirst du dich ja vor Verehrerinnen gar nicht mehr retten können! Du hast dir bestimmt schon eine hübsche unter ihnen geangelt!" Er wurde wieder rot und meine ganz schüchtern: "N- nein, eigentlich nicht, m- mit Frauen k- kann ich nichts anfangen." Meine Augen weiteten sich. Habe ich das gerade richtig verstanden? Ich musste einfach noch mal nach fragen, um Gewissheit zu erlangen: "B- bist du schwul?" Gilberts Gesicht verwandelte sich zu einer Tomate und er nickte einmal vorsichtig.

Warum Du? Warum Ich? Warum Wir? (Boy X Boy//boyslove//yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt