Teil 9

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Hallöchen,

wie ihr sicher bemerkt habt, habe ich die Geschichten auf Eis gelegt und sie rausgenommen. Das hat verschiedene Gründe, die eigentlich unwichtig sind. Auf Bitten einiger Leser, hier ein Part, der schon fertig ist.  

Ich warf einen Blick auf meine neue Uhr. Fünf vor sechs. Wenn ich rennen würde, würde ich es noch rechtzeitig zum Reisebus schaffen, aber ich machte mir viel zu große Sorgen um diesen Jungen und Ersatzkleidung hatte ich auch nicht dabei.

Während ich immer noch auf ein Lebenszeichen von meinem Lebensretter hoffte, spürte ich eine große Hand an meinem Mund und im nächsten Moment zerrte mich ein großer Männerkörper von hinten in eine Gasse. Mein Herz wollte mir aus der Brust springen, als ich mein eng an einen anderen Körper gepresst wurde und keine Chance hatte mich aus dem Klammergriff zu befreien.

Ich wollte um Hilfe schreien, aber es kam nur ein dumpfer Laut aus meinem Mund, während sich die Angst wie tausend Nadelstiche auf meinem Körper ausbreitete.

„Halt still!", wurde ich plötzlich angewiesen und im nächsten Moment jagte mir diese Stimme einen Schauer über den Rücken. Unbewusst hielt ich den Atem an. „Ich werde jetzt meine Hand wegnehmen, aber du wirst nicht schreien, okay?"

Automatisch nickte ich mit dem Kopf.

Das sanfte Streichen seiner Hand an meinem Gesicht machte mich ganz wuschig.

„Lebensretter...", hauchte ich.

Kapitel

„Lebensretter", hauchte ich.

„Wie bitte?", kam es belustigt und irritiert zugleich zurück.

Augenblicklich drehte ich mich ihm strahlend zu und konnte diesmal jedes Detail seines Gesichtes ausmachen. Ein dunkelblonder Schopf war zu erkennen. Dazu wunderschöne braune Augen, eine hochgezogene Augenbraue, die pure amüsierte Skepsis ausstrahlte, dazu seine kantigen Konturen, ein dunkelblonder Dreitagebart, eine gerade Nase und blasse Lippen.

„Du hast mir das Leben gerettet. Danke."

„Ähm... bitte?" Seine Antwort klang viel mehr nach einer Frage. Er schien etwas verwirrt, während ich ihn anhimmelte.

„Sera, wir sollten jetzt-"

„Woher kennst du meinen Namen?", platzte es aus mir heraus.

„Na ja, weil..." Er druckste unnötig rum. „Ich arbeite für Demir und den Rest erklärt er dir am besten selbst."

Sofort war ich enttäuscht. Ich hatte also doch keinen heimlichen Verehrer. Mit einem Schritt zurück distanzierte ich mich von ihm und blickte ihn nun etwas reservierter an. Eigentlich hatte ich eine Million Fragen, die mich beschäftigten, aber irgendwie wollte ich sie nicht von ihm hören.

„Und wie heißt du?" Rein theoretisch wussten auch die anderen Männer, wie ich hieß und trotzdem stellten sie eine Gefahr für mich dar. Dass diese Junior Brad Pitt-Version mich gerettet hatte, war doch kein Grund, um mich ihm bedenkenlos auszuliefern.

„Mein Name ist Batu."

Sofort schaute ich auf.

„Batu? Du bist also dieser ominöse Superman Batu?"

„Wie bitte? Superman?"

„Na ja, kaum bist du da, schon bist du wieder verschwunden und dein Gesicht bekommt man auch nie zu sehen."

„Ach so", grinste er. „Wie auch immer. Wir sollten los. Die Männer könnten noch hier irgendwo sein oder Verstärkung holen." Plötzlich war er auf der Hut.

Red, wenn Liebe unvergänglich istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt