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Nach dem Zeitsprung sind Gideon und ich nach Hause gefahren. May war schon eingeschlafen und ich freute mich (anfangs) über einen Brief der auf dem Küchentisch lag. Er war rot und mit goldener Schrift verziehrt. Ich drehte ihn um und schaute nach dem Absender. Lydia Juliette Rossini stand dort geschrieben. Echt jetzt ? Madame Rossini schreibt mir einen Brief obwohl wir uns täglich in der Loge sehen ? Na gut ist ja vieleicht privat. Ich öffnete die Schleife die Madame Rossini an der Brieföffnung befestigt hatte und nahm ein silbernes Blatt herraus. Ganz der Rossinistyle. Dazu nahm ich noch ein altes Stück Pergament herraus. Ich schätze das es ziemlich wertvoll ist. Mh. Ich beschloss zuerst den Brief zu lesen und faltete das Blatt auf. Mit verschnörkelter Schrift stand dort :


Liebes Schwanenhälschen,

ich müsste dir dies eigentlich schon viel früher gegeben haben, aber bisher hatte ich zu viel Angst das jemand davon Wind bekommen könnte. Entschuldigung. Du musst wissen zu diesem kleinen Stück Pergament gibt es eine lange Geschichte. Alles fing damit an, das ich in der alten Bibliothek der Loge nach einem bestimmten Buch gesucht hatte. Ein Buch über Kostüme des Rokoko, was damals von einem berühmten Schneider verfasst wurde. Es war nichts besonderes aber ich benötigte es für ein neues Kleid, was ich anfertigen sollte. Die Bibliothek war eigentlich nur für den inneren Kreis bestimmt, aber ich dachte mir da es für einen guten Zweck ist könnte ich es mir ja ausleien. Ich ging also in die Bibliothek um nach dem Buch zu suchen. Schon nach kurzer Zeit fand ich es und schlug es auf. Sofort viel mir ein kleiner Zettel herraus. Dieser Zettel. Ich dachte mir nicht viel dabei und nahm Buch und Zettel mit in mein Nähstübchen. Nach wenigen Stunden hatte ich dank dem Buch mein Kleid fertig und mir fiel wieder das Pergamentpapier ein. Damals dachte ich es sei etwas, was die Loge nicht wissen sollte und behielt es für mich. Ein Fehler wie ich heute denke. Irgendwie hatte ich das Gefühl es war Schicksal das genau diese Prophezeiung in meine Hände gerät. Damit ich dich schützen könnte. Heute weis ich das nur du allein das kannst.

Lg Lydia Juliette Rossini

Okay... ? Irgendwie wusste ich nicht was ich davon halten sollte und was genau sie damit meinte. Ich nahm das alte Pergament in die Hand, als Gideon aus dem Wohnzimmer kam. >>Was hast du denn da ?<< >>Ach nur ein Brief einer Freundin.<<, log ich. Ich wusste echt nicht warum ich ihm nicht die ganze Wahrheit erzählte, aber mein Bauchgefühl sagte mir das es richtig so ist. Wir unterhielten uns noch kurz wegen den Zeitsprüngen und überlegten ob wir der Prophezeiung irgendwie entgehen könnten. KUrz danach ging er mit einem Kaffee wieder ins Wohnzimmer. Endlich. Ich saß auf dem Tisch und nahm das Pergament vor.


Die erste Prophezeiung spricht vom unwiederruflichem Tod

Doch Rubin und Diamant können entkommen der Not

Das Schicksal lässt sich ändern doch die Chancen stehn nicht gut

Die Liebe beider, macht Angst zu Mut

Ein Rat von Freunden so nehmen sie ihn an

Werden aus Freunden ein Feindesbann

Durchbrechen sie diesen so sind sie frei

Sie trachten nach Macht und dem Leben der zwei

Die Welt wird sich ändern ob Opfer oder Richt

Doch ob Gut oder Schlecht das wissen sie nicht

Das Ende entspringt der Entscheidung ob Feind oder Freund

Der Feind von einem Leben der Macht er träumt


ZIRKONBLAUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt