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"Ach, und wie denken sie, können Sie mir helfen? Ich brauche doch nur die Akten und mein Vater ist frei. Wo liegt die Schwierigkeit? ", sagte Rose.
"Oh Rose... Du denkst doch nicht ernsthaft das du dein total glückliches, super normales, unbeschwertes Zeitreiseleben einfach so weiterführen kannst, nachdem dein Vater befreit ist! ", meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus, "Denk doch mal nach! Warst du jemals glücklich mit dieser ganzen Situation?! Sicher, dieses Gen bringt einem die ein oder andere Schwierigkeit, aber das heißt doch nicht, dass man deswegen nicht glücklich leben kann! Ich meine,  schau uns an! Wir haben eine süße kleine Tochter und bis auf das entspannte Elapsieren ab und an, leben wir total normal! "

"Von dem Vorfall mit dem gestohlenen Chronographen und den gruseligen Zukunftsmenschen mal abgesehen", murmelte Gideon und erntete dafür einen bösen Blick von mir. Egal, ich ließ mich nicht beirren.

"Wenn du dir dein Leben mal ansiehst, die gestörten Goldens, dein manipulierter Vater und alles was du und Luke an Experimenten und Tests für diese abartige neue Möchtegern-Loge machen musstet, bist du dann glücklich? "
"Nun ja, ..."
"Nein?
Das dachte ich mir. "
Ich schaute sie bestimmt an und war so entschlossen wie noch nie zuvor, dieser Person zu helfen.

Nach kurzer Zeit, in der ich das Gefühl hatte, dass alle über Rose' Situation und wie man ihr helfen könnte nachdachten, (man konnte es ihren rauchenden Köpfen förmlich ansehen) meldete sich Mr George zu Wort: "Ich glaube ich weiß wie wir Ihnen helfen könnten, Rose."
"Immer her damit. Ich habe nicht mehr viel Zeit. "
Und so setzten wir uns alle mit ein wenig Papier und Stiften an einen Tisch und berieten uns, wegen des Planes, der übrigens eine hervorragende Idee war, von unserem guten alten Mr George.

Eine Stunde später

"Ich springe in 5 Minuten!", sagte Rose.
"Ist ok, der Plan ist ausgereift. ", beruhigte ich sie,  "Du springst jetzt ganz normal zurück und sobald du dort bist, hälst du dich genau an den Plan!"
"Ich habe wohl keine andere Wahl, oder? "
"Man hat immer eine Wahl,", sagte Gideon, "nur ist der Unterschied ob es eine gute oder schlechte Wahl ist. Hier sind die Akten. Wir haben noch Kopien, ist also nicht so schlimm wenn sie wegkommen."
"Danke für alles. Gideon, Gwen, Mr George, Falk und Doktor White. Ihr wart mir eine große Hilfe. Und wenn es jetzt nicht klappt, dann muss ich wohl damit leben."

Und damit war sie verschwunden. Berühmte letzte Worte.
Wir werden sie wohl nur wieder sehen wenn der Plan aufgegangen ist. Ist das nicht der Fall, sind wir wahrscheinlich irgendwann in einem gefährlichem, unvorhergesehenen Zeitsprung gestorben und sie lebt oder stirbt. Aber wenn sie leben wird, dann niemals so, dass sie glücklich ist.

Zukunft
Chronographenraum, 03. Mai 2056

Das Schwindelgefühl ließ nach und ich landete zurück in der Gegenwart. Vor mir stand Thomas mit Luke und ein par Goldens.
"Und, hast du die Akten?", fragte Thomas.
Ich verdrehte die Augen. Was mit mir war,  war ja mal wieder egal.
Ich nickte einfach und reichte sie ihm. Ehrlich gesagt wusste ich nichtmal was drin stand, aber es war mir auch total egal.
Thomas schaute kurz herein. " Gute Arbeit Rose. Wurdest du erwischt?"
"Nein,  mich hat niemand gesehen."
"Schön, schön.  Das war es dann erstmal. Ihr habt alle Aufgaben erledigt und vor wenigen Minuten wurde mir mitgeteilt, dass der Chronograph nun wieder vollkommen repariert ist und ihr ihn nun wieder funktionstüchtig nutzen könnt."
Luke und ich wechselten Blicke. Mir war klar, dass er sich Sorgen gemacht hatte, doch jetzt schaute er Thomas erwartungsvoll an.

"Und Rose' Vater? Er ist doch jetzt wieder frei, oder? Und wir können den anderen Chronographen doch wieder zurück bringen, oder? "
"Natürlich, kommt ihr Vater wieder frei,  wie versprochen. Allerdings hatte ich nichts davon gesagt, dass wir nicht genauso gut zwei Chronographen gebrauchen könnten."
"Ist das ihr Ernst?! Diese Menschen werden umkommen, wenn wir Ihnen den Chronographen nicht wiederbringen! "

Luke war verständlicher Weise, total entrüstet. Doch ich war darauf vorbereitet und wusste auch was ich in dieser Situation zutun hatte.
Ich warf Luke einen warnenden Blick zu, den er mit einem völlig verständnislosem Gesichtsausdruck quittierte. Na toll. Der Junge verstand auch echt gar nichts von stiller Kommunikation.
"Dann ist das zum Glück nicht mehr unser Problem.", meinte Thomas halbherzig und verließ den Raum.

"Okay, Du hast genau 5 Minuten um mir zu erklären was wirklich dort vorgefallen ist."
Hm, doch nicht so bescheuert.
"Bereit für ein Abenteuer Luke?"
"Von welcher Art von Abenteuer redest du?"
"Einem,  indem wir meinen Vater, die Genträger der Vergangenheit und unsere eigene Existenz retten werden."
Ich grinste ihn verschwörerisch an.

Wow, was war nur los mit mir? Wie konnte ich in solchen Situationen nur so lustig und gut drauf sein? Normalerweise bin ich eher der verängstigte, weinerliche Typ.
Vielleicht habe ich nach all der Trauer einfach nur keine Lust mehr darauf ständig Angst zu haben und weinen zu müssen.

Von nun an betrachte ich diesen Plan als Experiment. Scheiß drauf, was passiert wenn er nicht aufgeht.
Wichtig ist nur was passiert, wenn er aufgeht.

"Das sind ziemlich viele Dinge, die du dir vornimmst zu retten, oder?", sagte Luke kopfschüttelnd.
"Ansichtssache. "

Und somit weite ich Luke in den Plan ein und wir bereiteten uns darauf vor, schon in dieser Nacht, den einen Chronographen zu stehlen, um ihn, in eben der selben Nacht, zu Gwendolyn und Gideon zurückzubringen...

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Hey Leute ♡
Hier wie versprochen das nächste Kapitel :*
Es bleibt hoffentlich spannend und wie schon einmal erwähnt wird diese Geschichte nach ein par weiteren Kapiteln abgeschlossen.
Ich werde hier jetzt nicht tausende Entschuldigungen und Ausreden schreiben, denn ich glaube so langsam habt ihr es satt :D

LG Funkelpfote ^^

ZIRKONBLAUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt