Mit 15 schwanger

Kapitel 5

" Papa?"
" ja?"
" ich hatte ja mal erzählt, dass ich dachte ich wäre schwanger, was ja durch das Kondom zwar eigentlich nicht sein sollte, aber dann habe ich ja den Schwa gerschaftstest gemacht und der hat negativ angezeigt"
" ja und jetzt?" Mein Vater schaut mich kritisch an, ich denke er weiß worauf ich hinaus will.
" Naja, ich habe jetzt noch zwei gemacht und die waren beide positiv..."
" Wie kann das denn sein?! Hattest du danach nochmal Sex? Weißt du was das bedeutet? Du bist fünfzehn Klara. Da sollte man nicht schwanger sein. Du bist sowohl psychisch als auch körperlich nicht bereit dafür und die Schule und deine Auslandspläne! Naja du kannst ja eigentlich nichts dafür wenn du ein verhütet hast aber ich bin mir nicht so sicher dass du dir bewusst bist was das bedeutet!!!"
" Ja Papa ich weiß. Aber was soll ich denn jetzt machen. Es ist nämlich tatsächlich von dem Austausch. Danach hatte ich nicht nochmal und das heißt, dass der Vater am anderen Ende der Welt lebt und keine Ahnung, was mache ich den jetzt?!" Mir steigt ein Klos in den Hals und Paula drückt meine Hand noch fester. Es ist nicht so das ich aus Trauer fast heule, das ist bei mir eigentlich nie so. Heulen tue ich aus Wut oder Aggressionen oder Sturheit.
" Das heißt du bist jetzt in welchem Monat?"
Fragt mich mein Vater und schaut auf meinen Bauch, bei dem man nahezu keinen Unterschied sieht.
" naja Mitte Februar und jetzt ist Mitte Oktober, das müsste dann der achte Monat sein."
" Ach scheiße. Geh schonmal nach vorne und zieh dich um, ich Räume das hier noch schnell weg und dann fahren wir sofort zum Arzt."
" Geht das denn so ohne Termin?"
"Weiß ich nicht. Wir versuchen es einfach. Könnt ihr ein paar Sachen mit nach vorne nehmen?"
Ich bin meinem Vater sehr dankbar dass er so reagiert hat. Das hätte schlimmer sein können. Vorne zieh ich mir schnell andere Sachen an. Als ich mir gerade ein neues T-shirt anziehen will halte ich inne und schaue auf meinen Bauch. Unfassbar, dass da ein Mensch drin sein soll. Paula stellt sich neben mich und wir betrachten und betasten beide den Bauch. Ich ziehe mir mein Shirt fertig über und wir gehen runter. Ich nehme mir zur Beruhigung noch einen Apfel und für meinen Vater auch noch einen. Er liebt Äpfel. Ich rufe Mama an und das Gespräch verläuft ähnlich. Sie meint wir sollen auf sie warten sie sei in einer Viertelstunde da. Also setzte ich mich mit Paula nochmal aufs Sofa und wir fangen wiedermal an zu spinnen. Sie kann leider nicht mitkommen, weil sie nach hause muss. Im Auto reden meine Eltern viel mit mir. Sie meinen sie würden das Kind aufnehmen, aber ich will die Mutter sein. Auch wenn es bescheuert ist von mir. Beim Doktor kriegen wir tatsächlich keinen Termin. Frühestens Nächte Woche Freitag. Natoll. Beim Abendessen gibt es Pfannkuchen. Ich liebe liebe liebe Pfannkuchen. Dann gehe ich früh ins Bett. Morgen ist Dienstag. Auch wenn es nicht garantiert ist, beschließe ich der Klasse zu sagen dass ich schwanger bin.