Kapitel 6

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"Also ich habe keine Ahnung, ob dass hier irgendwer interessiert, aber ich habe keine Lust auf Gerüchte. Vielleicht sieht man es mir nicht an, aber ich bin im 8. Monat schwanger. Ich habe es leider auch erst jetzt erfahren, weshalb ich wahrscheinlich häufiger mal zu irgendwelchen Terminen muss. Also wisst ihr alle Bescheid und es brauch sich niemand etwas ausdenken für meine Arzttermine. " den Lehrer habe ich rausgeschickt, ich weiß nicht, aber ich will nicht dass der das so mitkriegt. Die Klasse ist ziemlich unruhig. Einige melden sich und andere rufen rein. Und da ist die Frage, wo ich selber noch nicht weiß wie ich damit umgehen soll:" wer ist denn der Vater?"
Aufeinmal ist die ganze Klasse still. Sie wissen alle, dass ich auf La Réunion mit einem Typen geschlafen habe, sowas spricht sich schnell rum.
" Den Vater kennt ihr nicht. Ich selber kenne ihn natürlich, aber nicht wirklich gut.
"Wie sieht er denn aus?"
Ich tue in dem Gemurmel einfach so als hätte ich die Frage nicht gehört. Ich habe keinen Bock auf das alles. Also gehe ich zu meinem Platz, wo Julian mich einfach nur mit offenem Mund anstarrt. Doch auch das versuche ich zu ignorieren. In der Pause würde ich mir so schon alles mögliche anhören müssen von allen möglichen Leuten. Manche glauben mir wahrscheinlich nicht, aber das kann mir ja egal sein. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen dass in mir ein Mensch sein soll. Ich finde das System der Welt einfach faszinierend. Ich frage mich nur was es der Welt bringt, dass sich alles Leben immer weiter fortpflanzt. Ist das ein Experiment oder ein Programm oder hat es effektiv keinen größeren Sinn? Über solche Sachen mache ich mir häufiger Gedanken. Ich lies alle Fragen über mich ergehen und in der Mittagspause genieße ich es einfach nach dem Essen mit den fünf Mädchen darüber sprechen zu können. Sie sind chaotisch ohne Ende und " Gespräche " von uns müssen für außenstehende wie ein Kampf um Fressen wirken. Aber sie alle schwören mir, mir zu helfen und prima Patentanten zu sein. Ich weiß noch nicht, ob es ein Junge geht oder ein Mädchen wird, ob schwarz oder weiß oder sonst was, aber sie alle dürfen mithelfen bei der Namenssuche und alle haben versprochen, dass sie den Adventskalender basteln und sie sagen, wenn sie stricken könnten würden sie Säckchen und Mützchen stricken. Magda wird mir sicher beim nähen helfen und Helene und Toni können sogar stricken. Irgendwie freue ich mich darauf. Auch wenn ich weiß, dass sie natürlich nicht viel machen können, weil sie selber Schule und Hobbies haben und ich auch recht weit weg wohne. Zuhause beschließe ich auch dem Vater Bescheid zu geben. Ich habe nicht groß Kontakt zu ihm, aber auf Facebook sollte ich ihn finden. Auch wenn ich Facebook nicht leiden kann. Ich bin ein Opfer und eh nie online. Ich finde ihn tatsächlich und warum sollte ich groß um den heißen Brei reden? Ich schreibe ohne ein hey oder sonstwas ei fach nur.' Ich bin schwanger, du bist der Vater, hast aber keinerlei Verpflichtungen, weil du am anderen Ende der Welt wohnst. Esseidenn du kannst mir wie das viele machen eine monatliche Summe schicken. ' ja vielleicht denkt ihr jetzt ich bin ein Schnorrer, vllt denkt auch er, dass ich das nur behaupte, aber ich bin nicht reich, und ok meine Eltern sind nicht arm oder so ... aber warum soll nur das Mädchen den Mist austragen. Und da er sonst nichts machen kann, kann er mir wenigstens Geld schicken. Ich schreibe noch ein' wenn du auf dem laufenden gehalten werden willst, sage Bescheid, sonst lass ich sich daraus und du hast nichts mit dem Baby zu tun( außer des Geldes) ' noch ein zwinkersmily und ein Herz damit er weiß, dass ich nicht sauer bin und das wars.

Mit 15 schwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt