Kapitel 10

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Ich höre die Kirchenglocken 6 Uhr schlagen und mache mich nachdem ich das Pferd versorgt habe auf den Weg nach Hause. Das ist ein Glück nur einmal die Straße runter. Die ei Zuge Straße die wir in diesem Dorf haben. Abgesehen von der Straße um die Kirche herum. Mein Kind wird voraussichtlich am 15. November zur Welt kommen. Das habe ich mir ausgerechnet. aber ich bezweifele dass es sich daran hält. Ich weiß nachwievor nicht ob Junge oder Mädchen. Und wie es heißt will ich mir auch erst richtig überlegen, wenn es da ist. Natürlich habe ich schon viel über Namen und Geschlecht nachgedacht. Aber ich will es spontan und passend entscheiden. Wenn es schwarz sein sollte ist sein/ihr Spitzname so oder so Bob. Und wenn es keinen Widerspruch leistet kriegt es so früh wie möglich Dreadlocks. Oder irgendeine andere schwarzenflechtfrisur. Bei mir kann ich das alles nämlich nicht machen, weil ich weiß bin und sowas bei weißen meistens scheiße aussieht. Zuhause machen ich mir einen Türkischen Apfel Tee und greife mir eine Packung Spekulatius, die es ein Glück schon in den Läden gibt. Ich kuschel mich vor den Fernseher im Gästezimmer und schaue Spiel mir das Lied vom Tod. Meine Eltern rufen zum Essen und es gibt Pfannekuchen. Was ein Segen. Der Tag heute ist wirklich gelungen. Ich verschlinge drei. Sonst schaffe ich maximal 2 1/2. Und glaubt mir, diese Pfannkuchen sind nicht ohne. Beim Essen kommen wir auf das Thema Gleichaltrige für mein Baby. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee. Für irgendwelche Frühmutterkreise ist es glaube ich zu spät. Ich sage dass ich das Kind so schnell wie möglich in eine Krabbelgruppe stecken möchte und ich mit ihm sofort nach der Geburt einen Schwimmkurs machen will. Meine Eltern sagen, dass es bis das Kind in einen Krabbelkurs kommt eh egal ist ob da andere Gleichaltrige sind oder nicht, weil die nichts voneinander hätten. Dann frage ich, ob sie schon mit meinen Großeltern gesprochen haben. Natürlich nicht. Aber ich nehme es ihnen nicht übel. Das ist meine Aufgabe und ich würde auch nicht wollen, dass sie das machen. Ich beschließe gleich heute abend mit beiden zu telefonieren. Der Rest des Filmes kann warten. Auch wenn es schwer fällt. Ich fange mit den Großeltern meines Vaters an, weil sie das größere Problem sind. Meine Oma wird sich furchtbare Sorgen machen, und noch dazu sind sie streng katholisch. Ich schreibe das Gespräch jetzt nicht auf. Im Endeffekt können sie es ja doch nicht ändern. Meine Oma hat geweint. Mein Opa hat ziemlich geschimpft. Für sie ist, genau wie für mich und meine Familie, ein großes Problem, dass der Vater nicht da ist. Meine anderen Großeltern nehmen es etwas besser auf. Aber richtig begeistert sind sie nicht. Aber sie wollen mir zur Seite stehen. Meine anderen natürlich auch, aber ihnen fehlen die Mittel ein bisschen. Meine Eltern haben danach auch nochmal jeweils mit ihren Eltern gesprochen. Ich setze mich wieder vor meinen Fernseher mit einer neuen Tasse Tee. Die Spekulatiuspackung ist leider schon fast alle. Und dann schlafe ich in meinem sauberen frischen Zimmer in meiner Megadaunendecke ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 07, 2015 ⏰

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Mit 15 schwangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt