Der Kräuterkunde-Unterricht ging schneller um, als ich gedacht hätte. Ich passte auf und arbeitete gut mit, um mich von weiteren Gedanken an Tom Riddle abzulenken. Dany hatte mich während des Unterrichts in Ruhe gelassen, doch als wir uns auf den Weg zum Speisesaal machten, konnte ich ihre Ungeduld deutlich spüren. Ich fand es echt süß, wie viele Sorgen sie sich um mich machte, doch ich hatte so ein Gefühl, dass es falsch wäre, ihr alles zu erzählen was passiert war. Warum, wusste ich selber nicht.
Als wir den Speisesaal erreichten, hielt ich du Luft an, während wir durch dir große Tür gingen. Mein Blick schweifte umher und suchte den Saal nach Riddle ab. Er schien nicht hier zu sein und ich setzte mich beruhigt, aber gleichzeitig auch ein bisschen traurig, was ich mir allerdings selber nicht erklären konnte, mit Dany an den Slytherin-Tisch.
"Jetzt erzähl schon!" Dany ließ nicht lange auf sich warten. Ich seufzte und erzählte ihr von dem Gespräch zwischen mir und Riddle. Meinen gescheiterten Versuch, ihn in Stücke zu reißen, ließ ich dabei aus. Und auch das, was danach passiert war, behielt ich besser für mich.
Dany saß nur da und starrte mich an. Ab und zu weiteten sich ihre Augen und die ganze Zeit kaute sie nervös auf ihrer Unterlippe. Als ich fertig war, schüttelte sie nur leicht den Kopf und schien über etwas angestrengt nachzudenken.
"Dany?", flüsterte ich vorsichtig. "Ich versteh das nicht. Ich versteh das einfach nicht", murmelte sie vor sich hin. "Was verstehst du nicht?", hakte ich nach. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mir Vorwürfe machte oder dass sie mich ausschimpfte oder sowas. Ihr nachdenklicher Blick beunruhigte mich.
Dany sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an und in ihren grünen Augen spiegelte sich Verwirrung.
"Du sagst, er hat dir nicht einmal weh getan?", fragte sie in einem Ton, den ich vorher noch nie bei ihr gehört hatte. "Nein, nicht ein einziges mal!", wiederholte ich. Sie sah mich mit großen Augen an. "Er hätte dich töten müssen!", flüsterte sie. "Bei den Sachen, die du zu ihm gesagt hast, hätte er dich töten müssen." Erschrocken sah ich sie an. "Was.. was meinst du?", stotterte ich. "Jeder, der sich auch nur in kleinster Weise gegen ihn stellt, wird sofort mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert. Aber was du getan hast, hat sich noch keiner getraut. Und das ja auch zurecht! Er hätte dich töten müssen...", wiederholte sie.Ich wartete auf die Angst. Doch sie kam nicht. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Tom Riddle mich hätte töten können. Das hätte er nicht getan! Oder etwa doch? Was sollte ihn davon abhalten...
"Versprich mir, dass du das nie wieder tust!", flüsterte Dany. Sie war den Tränen nahe.
"Ich kann nicht", antwortete ich. "So kann es ja nicht weitergehen. Irgendjemand muss ihm ja mal zeigen, dass er nicht alles haben kann, was er will." Dany seufzte. "Ich kann dich ja eh nicht davon abhalten. Aber bitte sei vorsichtig!" "Mach dir keine Sorgen um mich", erwiderte ich lächelnd. "Ich hab keine Angst vor ihm." "Das solltest du aber!" Ich sagte nichts und plötzlich fiel Dany mir um den Hals, als wolle sie mich beschützen. Ich erwiderte die Umarmung und wiederholte: "Mir passiert schon nichts!" Wir lösten uns voneinander und Dany nickte langsam. In ihren Augen lag etwas wie Respekt. "Jetzt lass uns endlich essen. Es gibt da nämlich eine Sache, die du noch nicht weißt", meinte ich verschwörerisch. "Und die wäre?" Dany sah mich gespannt an. "Für Spaghetti mit Tomatensoße", ich zwinkerte ihr zu, "würde ich sterben!" Sie lachte und wir machten uns über das Essen her.Am Abend trafen Dany und ich uns noch mit Jasper. Ein paar Minuten später wusste auch er dank Dany über die Geschichte mit Tom Bescheid. Er zuckte nur mit den Schultern und meinte dann: "Dany hat schon recht, Leo. Eigentlich müsstest du jetzt tot sein. Oder zumindest mit höllischen Schmerzen im Krankenflügel liegen."
"Oh danke Jasper, das baut mich auf!" Er grinste nur und ich bewarf ihn mit dem Bonbonpapier, dessen Inhalt sich gerade auf dem Weg in meinen Magen befand. Das brachte ihn nur noch mehr zum grinsen.
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Dark Love (Tom Riddle FF)
FanfictionFür Leonie bricht die Welt zusammen, denn nach der Trennung ihrer Eltern zieht sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach England. Ab sofort sollen die beiden die Zauberschule Hogwarts besuchen. Leonie weiß nicht so recht, was sie davon halten soll...