Dark Love (Tom Riddle FF)

Kapitel 7

Leonies Sicht:

Nervös drehte ich mich um. Schon den ganzen Tag fühlte ich mich verfolgt. Ich ging schneller. Ich umklammerte meine Bücher fester und drückte sie an mich. Ich bog um die nächste Ecke und konnte schon die Tür des Klassenraums sehen. Ich fing an zu rennen, riß die Tür auf und seufzte erleichtert. Es war noch niemand da! Ich suchte mir einen Platz in der zweiten Reihe. Ich war etwas nervös, da das mein erster Kurs ohne Danny war. Ich atmete tief durch und fing an meine Sachen auszubreiten. Langsam trudelten auch die anderen Schüler ein. Eigentlich freute ich mich seit Tagen auf diesen Unterricht. Verwandlung bei Professor Dumbledore!
Ich hatte allerdings schon den ganzen Tag das Gefühl, als ob mich jemand verfolgte. Aber immer wenn ich mich umdrehte, war niemand da. Ich bildete mir das wahrscheinlich nur ein.

Auf einmal verstummte das leise Gemurmel der anderen Schüler. Ich drehte mich um, weil ich den Grund für die plötzliche Stille wissen wollte und sah Tom und seine Anhänger durch die Tür treten. Schnell wandte ich mich wieder um und starrte angestrengt auf die Bücher, die ich vor mir ausgebreitet hatte. Seit dem letzten Vorfall war ich ihnen allen so gut es eben ging aus den Weg gegangen. Mein Glück schien ab jetzt ein Ende zu nehmen.
Zu meinem Entsetzen hörte ich, wie sich die Schritte meinem Platz näherten. 'Bitte, BITTE nicht!', betete ich innerlich. Plötzlich verstummten die Schritte. Schnell kramte ich den kleinen Spiegel aus meiner Tasche heraus, den Dany mir gegeben hatte. "Man kann schließlich nicht oft genug überprüfen, wie scheiße man gerade aussieht", hatte sie gesagt und mir zugezwinkert.
Ich hielt den Spiegel so, dass ich sah, was hinter mir passierte. Außer Tom konnte ich noch Avery und Rookwood erkennen. Tom gab ihnen ein Zeichen und sie ließen sich auf die zwei freien Plätze direkt hinter mir nieder. Ich unterdrückte ein Stöhnen, doch ich hatte ein viel größeres Problem, als ich bemerkte, dass er Anstalten machte, sich an den Tisch neben mir zu setzen.

Genau in diesem Moment ertönte Jasper Stimme quer durch den Klassenraum: "HEEY LEO!" Ich drehte mich um und sah ihn wie verrückt winken. Er stürzte auf mich zu und stieß Tom zur Seite, der ihn darauf hin finster anstarrte. Sehr finster! Jasper schien das nicht zu bemerken. Er ließ sich auf den Stuhl neben meinem fallen und grinste mich breit an. Ich war noch nie so froh gewesen, ihn zu sehen. Ich grinste zurück versuchte, nicht zu Tom zu schauen. Ich wollte lieber gar nicht erst wissen, wie wütend er war.
"Das war aber in letzter Sekunde!", flüsterte Jasper mir zu. "Der Typ hätte sich fast neben dich gesetzt!" Ich nickte heftig. "Wenn das jetzt nicht zu auffällig wäre, würde ich dich glatt abknutschen!" "Och, das können wir ja auf später verschieben", sagte Jasper verführerisch. Ich lachte und stieß ihn leicht in die Seite.

Dann schwang die Tür auf und Professor Dumbledore betrat den Raum. "Guten Morgen, Schüler. Heute werdet ihr den Desillusionierungszauber das erste Mal an einem Lebewesen anwenden. Jeder kommt bitte nach vorne und holt sich eine Schnecke bei mir ab."
Während ich mich nach vorne zu Professor Dumbledore begab, versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, wie nervös ich war. Auf meiner alten Schule hatten wir den Desillusionierungszauber noch nicht durchgenommen! Als ich bei Professor Dumbledore angekommen war, übergab er mir einen kleinen durchsichtigen Behälter mit Löchern, indem sich eine Schnecke befand. "Professor?", fragte ich leise. "Ja Miss Hale?" "Ich habe noch nicht gelernt, wie man den Desillusionierungszauber anwendet." "Mister Parker wird Ihnen sicherlich gerne behilflich sein", bemerkte Dumbledore und schaute hinüber zu Jasper, der gerade dabei war, seine Schnecke ganz genau aus höchstens 2cm Entfernung zu betrachten. 'Der wird mir bestimmt eine große Hilfe sein', dachte ich und lächelte in mich hinein. Dumbledore schien das Gleiche zu denken, denn er fuhr mit einem Stirnrunzeln fort: "Ich sehe großes Potenzial in Ihnen. Versuchen Sie es einfach und wenn Sie noch Fragen haben, kommen sie zu mir." "Danke, Professor."