Warte kurz!

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Ju's Sicht:


Der Regen ist stärker geworden. Es sind nur noch wenig Menschen unterwegs. Der Regen perlt an meiner Jacke ab. Natürlich vermisse ich die andern. Wieso versuche ich eigentlich die ganze Zeit mich selbst zu überzeugen, das ich das Richtige tue. Ein Blick auf mein Handy unterstützt mein schlechtes Gewissen. Melina schreibt: "Ju wo bleibst du!!!"
Ach verdammt. Ja ich vermisse sie. Ich stecke mein Handy wieder ein. Ich werde auch nicht aufhören mit Youtube, versuche ich mich weiter zu überzeugen. "Ju, lass das!", ermahne ich mich selbst. ICh biege nach rechts in eine Seiten Straße ein, sie führt direckt auf den Marktplatz. Ich habe überhaupt nicht auf den Weg geachtet. Ach Scheiße, jetzt muss ich jemand fragen. Ich blicke mich suchend um. Aber wen. Ich kann Niemand sehn. Keine Menschen Seele weit und breit. Kein Wunder bei dem Wetter. Außerdem fängt es an zu dämmern. Hinter einigen Fensterscheiben geht das Licht an. Mir ist kalt. Ich vergrabe meine Hände noch tiefer in den Hosentaschen. Unschlüssig bleibe ich vor einem Laden stehn. Mein Blick schweift über den Marktplatz. Normalerweise ist hier bestimmt mehr los. Und wie soll ich jetzt zu dieser Adresse kommen die der Typ aus München mir gegeben hat. Er meinte es sei ein Gasthaus von einem Kumpel von ihm. Wie hat er ihn genannt. "Spetzi!",genau das wars. Bayrisch ist schon ein komischer Dialeckt. Aber mal eine Abwechslung zu dem Kölnsch was ich gewohnt bin. Ich liebe schnelllebige Städte, in den immer was los ist egal welches Wetter und welche Zeit. Also so ziemlich das gegenteil von dieser Stadt hier, aber ich wollte ja Abwechslung.

Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung war. Auf der anderen Seite des Platzes steht wer. Ein Mädchen. Sei hat das eine Bein angewinkelt und lehnt unter einem Vordach an der Fassade. Sie schaut auf ihr Handy. Sie sieht nicht gerade so aus wie jemand, der Youtube nicht kennt. Aber was habe ich für eine Alternative. Im Regen versauern. Meine Füße bewegen sich wie von alleine auf sie zu. Je näher ich komme desto langsamer werde ich. Die blonden Haare des Mädchens liegen in Locken auf ihren Schultern. Ihr Augen fixieren ihr Handy. Sie zieht eine Augenbraue hoch. Ich stocke. Wieso. Ich zwinge mich weiter zu gehne. Bis ich direkt vor ihr stehe. Leicht iritiert schaut sie auf Display. Ich räuspere mich. "Tschuldigung?" "Warte kurz.", für einen Moment schaut sie noch genervt auf ihr Handy. Dann steckt sie es ein und schaut mich fragend an. Ihre blauen Augen erinnern mich an das Universum, sie sind dunkel mit weißen Sprenkeln als Sterne. "Bitte?",sagt sie. Reiß dich zusammen Ju. "Ich wollte fragen ob die diese Adresse kennst?"

Lena's Sicht:

Der dunkle Typ gibt mir einen Zettel, er ist zerknittert und schaut aus als hätte er schon eine Menge mit gemacht. Die kraglige Schrift kann ich nur schwer enziffern. "Kannst du's lesen?", fragt der Typ mich auch gleich. Kannst du Gedanken lesen? "Geht schon! Ist das Luiesenstraße 13?", frage ich. "Ja so was hat der Mann gesagt der mir das gegeben hat. Des soll so ein Gasthof sein oder so!" "Ist es auch, aber da kommt man mit dem Bus hin.", ich mustere ihn mit seinem Rucksack sieht er mehr wie ein Tremper aus, als wie jemand mit dem Auto. "Ok. und wo fährt der Bus!",der Typ sieht mich intensiv an. "Du hast Glück ich muss in die gleich Richtung. Ich kann's dir zeigen."
Er nickt. Ich stoße mich von der Wand ab. Und werde wieder mal an meinen Fuß erinnert. Der Typ ist ziemlich eingepackt. Den Kragen hochgeklappt und den Schal bis unter die Nase. Außerdem hat er noch ein Mütze. Hätte ich mich mal so angezogen. Ich laufe neben dem Typ her. Er ist ein gutes Stück größer als ich, aber nicht so viel das er jetzt besonders Groß wäre. Etwa eins achtzig. Ich habe mühe ihm hinter her zukommen. Er hat einen ziemlich strammes Tempo drauf. An der Ampel bleiben wir stehen. Ich halte mich am Pfosten fest um nicht hinzufallen. Der Regen wird weniger, dafür wird es immer dunkler und kälter. Ich frage mich wieso ich keine Angst habe. Vor jedem anderen Mann, hätte ich Angst gehabt. Aber der Typ ist irgendwie ich weiß auch nicht. "Wo kommst du her?", frage ich neugierig. "Aus Köln!",antwortet er knapp. Ich lache:"Ach die Youtuberstadt!", er muss auch grinsen. Soweit ich das unter seinem Schal erkennen kann. Seine schwarzen Haare schauen unter seiner Mütze hervor. "Und was machst du hier? Du schaust nicht aus als würdest hier einen Wanderurlaub machen!",ich lächle den Typ an. Seine braunen Augen strahlen so viel wärme aus, dass mir gar nicht mehr kalt sein kann. "Sieht man mir das so sehr an? Nein, ich mache ein Städte Trip und lass mich treiben!" "Ohne Auto!",stelle ich bewundert fest. Er nickt. Die Ampel springt auf grün vorsichtig um nicht aus zu rutschen rutschen lasse ich die Ampel los. Und gehe über die Straße. "Das wollte ich auch schon immer mal machen! Kannst du mich mitnehmen!",es war als Scherz gemmeint, aber der Typ scheint es ernst zu nehmen. "Klar, wieso nicht. Ein bisschen Gesellschaft hat noch keinem geschadet.", er schaut mich an. "Ach quatsch. Ich kann hier nicht weg. Mein Vater und mein Bruder brauchen mich. Und die Schule kann ich nicht schmeißen.", bedauernt ziehe ich die Schultern hoch. Wir kommen an der Bushaltestelle an. Ich setze mich hin und ziehe meine Beine an um mich zu wärmen. "Aber ihr habt doch jetzt bald Ferien und eine Woche ohne dich kann dein Familie doch auch aus halten!" "Das verstehs du nicht!",antworte ich knapp. "Dann erklärs mir!"

Der Bus hält. Ich steige ein, er Typ folgt mir. Ich krame mein Ticket aus der Tasche und zeige es dem Busfahrer, er nickt bloß. Der Typ bezahlt. Ich lasse mich in eine vierer Bank fallen. Lege meine Tasche auf mein Schoß und meine Fuß auf den Sitz gegenüber. Im Bus ist es warm und ich entspanne mich. Der Typ stetzt sich neben meine Fuß. "Was hast du gemacht?" "Was wieso?",frage ich iritiert. "Na dein Fuß. Du humpels und du hast dich vorhin an der Ampel festgehalten, als würdest du fast umfallen.",stellt er fest. Ich schweige. "Ich bin Sportler ich weiß wie sich verletzte verhalten. Also darf ich?", er blickt mich an. Ich habe das Gefühl das es mir den Boden wegzieht. Ich zucke mit den Schultern. Er nimmt meine Fuß auf seine Schoß. Seine Hände öffnen ihn fling. Er legt den Schuh auf den sitz. Mein Fuß ist dick. Das sehe ich von hier. Sein Hände sind warm. als er meinen Socken aus zieht. "Oh shit.",macht er. "So schlimm?", frage ich mit zittriger Stimme. Er antwortet nicht. mit der Hand fährt er über meine Knöchel. Ich zucke zusammen. Er nickt fachmännisch. "Und Doc was sagen sie!", frage ich ironisch. "Das du auf jedenfall zum Arzt musst." Schon beim Gedanken daran wird mir schlecht. "Wir sind gleich da.",sage ich. Ich zieh mir schnell meinen Socken an. In den Schuh schlüpfe ich nur proviesorisch rein. Es hat kein Sinn mein Fuß da jetzt rein zu quetschen. Der Typ, hilft mir aus dem Bus. "Schon komisch, wir haben eine ganze Busfahrt geredet und du hast mein Fuß untersucht. Aber ich habe keine Ahnung wer du bist und wie du heißt. Normaler weise bin ich gut darin Menschen einzuschätzen, aber bei dir versage ich!", ich schaue den Typ intensiv an. Er weicht meinem Blick aus. "Ist das denn so wichtig?", fragt er dann. Ich schüttle den Kopf. Es ist fast dunkel. Die Laternen leuchten auf uns Hinunter. Er greift mir unter sie Schulter. "Wo wohnst du?", ich deute mit dem Kopf in eine Wage Richtung. Er will gleich los gehen, aber ich halte ihn auf. "Warte, Warte, Du musst nach da. Einfach die Hauptstraße entlang und dann siehst du es schon.", aber er lässt sich davon nicht beeindrucken. Er hebt mich einfach auf einen Stein und dreht mir den Rücken zu. "Los, kennst du hucke-pack nicht?",er dreht sich wieder um und schaut mich prüfend an. "Doch klar, aber ich bin viel zu schwer für dich!", er lässt sich nicht berirren. "Das las mal meine Sorge sein." Er dreht sich wieder um. Ich lege meine Arme um seinen Hals und meine Beine um seine Hüfte. Er greift es und hält mich fest. Er geht los. Ich lege meine Kopf auf seine Schulter. "Da vorne links und dann das dritte Reihenhaus. Ich sehe das Dad's Wagen schon da steh und das Licht im Haus brennt. Der Typ lässt mich vorsichtig runter. Er dreht sich um ohne mich los zulassen. "Danke!",sage ich. Der typ setzt an mir zu antworten. Doch seine Worte gehen im Motorengeheul unter. Es ist unser neuer Nachtbar. Er ist zwanzig und hält sich für sehr reif. Er hat sogar noch Freunde dabei. Alle sitzen auf Motorrädern.

Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Ich sehe das Motorrad , ich sehe wie es in der Pütze wegrutscht. Es war die gleiche Situation mit meinem Fahrrad heute Mittag. Ich spüre wie der Typ versucht mich weg zuziehen. Ich kann mich nicht bewegen. Das Motorrad kommt auf und zu. Dann wird alles schwarz.

Ich höre die Sirenen, ich höre Stimmen, ich höre meinen Namen. Nur sehen kann ich nichts. Ein Loch saugt mich auf es ist als würde ich ins Wasser geworfen immer tiefer sinke ich. Immer weiter.


So das ist der der dritte Teil von meiner Fan-Fiction über Julien Bam. Ich muss schauen ob ich es morgen schaffe weiter zu schreiben. Ich hoffe euch hat es gefallen. :D
Votes und Kommentare wie immer gerne, ich würde mich über ein Feedback freuen.

LG Nachtmensch<3<3


Andere Perspektive! (FF. feat Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt