Kontrollverlust

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Lena:

Ich kann nichts ändern. Gar nichts! Meine schwitzigen Hände um klammern die Decke. Ich will sie am liebsten zerreißen und in lauter kleine Teile reißen, aber ich fühle mich so matt, habe nich mal die Kraft meinen Kopf zu drehen um zu sehen was Joon macht. Ich starre weiter auf die zerknüllte Decke in meinen Händen.
Mein Handy piepst! Ich zucke zusammen und mein Herz schlägt schneller. Ich hatte ganz vergessen das es in meiner Pullover Tasche ist. Ich ziehe es hervor.

Sie haben eine neue Nachricht.

Leuchten mit die schwarzen Letter entgegen. Ich enstsperre das Handy mit meinem Fingerabdruck. Die Nachricht ist von Luke:

Ich fands schön dich wieder zu sehen, aber es ist komisch das du mich quasi gar nicht kennst. Deswegen möchte ich das du mich kennenlernst! Ich würde dich gerne wiedersehen!! Wann kann ich denn mal wieder vorbei kommen? :*

Meine Handy zittern als ich versuche zu antworten. Aber mir fällt nicht ein was ich schreiben könnte. Einerseits will ich ihn wiedersehen andererseits, ich weiß quasi gar nichts über ihn. Ich habe ein Foto und eine paar verschwommene Erinnerungen, er könnte mich anlügen und mich verletzten. Er hat so viel mehr Macht als ich, die Frage ist ob er das ausnutzt!? Auf einmal summt eine Stimme eine Melodie in meinem Kopf, ein Lied was ich kenne oder besser gesagt kannte. Ich versuche die Stimme besser zu verstehen.

....du hast viele Gesichter, dunklen sind immer mit im Gefolge, schau sie an: Auge um Auge, dann lassen sie dich in Ruh....du hast viele....

Wie passend ironisch, ich muss ein wenig lächeln. Ich schließe die Nachricht und Wechsel zu der Galerie. Ich fange an die Fotos durch zu schauen. Es gibt viele Fotos sehr viele Fotos. Auf den meisten bin ich mit drauf. Eins gefällt mir besonders gut. Man sieht mich und ein anderes Mädchen wir lachen ausgelassen in die Kamera und haben wilde Kriegsbemalung im Gesicht. Außerdem sind unsere Haare komplett verstrubelt und teilweise geflochten mit Perlen und Federn. Wir halten beide eine Bierflasche in der Hand. Und sind vermutlich nicht mehr ganz so nüchtern. Ich muss lächeln, diese Lena mag ich sie gefällt mir.

Joon:

Die Zeit vergeht und ich Sitze hier, ohne irgend einen Nutzen zu haben. Lena liegt ihn ihrem Bett und schaut auf ihr Handy, ihre Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln. Ihr Lächeln ist sehr hübsch, es steht ihr viel besser als die Tränen. Warum sie wohl lächelt. Naja, mir fällt ein das ich nich telefonieren muss. Ich stehe von meinem Stuhl auf und streichel Lena kurz über die Schulter.
"Ich geh telefonieren, okey?", sie nickt und wendet sich wieder ihrem Handy zu. Ich ziehe die Tür hinter mit zu und atme aus.
Ich fische mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle eine mir sehr vertraute Nummer.
" Hey Joon!", meldet sich die Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hey, Vinc!", antworte ich. " Hey, jo was liegt an, wie gehts Ju?"
"Ja einigermaßen, es hat eine Nachblutung gegeben an der Schulter und er ist unmächtig geworden, er wird noch operiert.", schilderte ich kurz den stand der Dinge.
" Oh shit. Und dem Mädl was bei Ju is, die in die er sich verknallt hat?"
"Der gehts auch gant gut, sie hat beim Unfall ihr Gedächtnis verloren, das macht ihr ganz schön zu schaffen."
"Naja, verständlich. Ich wäre an ihrer stelle durch gedreht und vermutlich in der Klapse gelandet"

Ju:
Piep....piep....piep....piep....piep....
Ich spüre etwas, etwas an meinem Arm. Wieder eine Infusion. Wie gebannt beobachte ich wie die farblose Flüssigkeit in meinen Arm läuft. Ich versuche zu realisieren was passiert ist. Meine Hände klammern sich in das Bett Tuch. Meine Augen suchen das Zimmer ab. Ich liege im Aufwachraum. Eine Tür öffenet sich und ich zucke zusammen, es ist einen Krankenschwester die nach mir sieht " Ahh, du bist wach.", sagt sie und mustert mich. Sie geht zu dem piepsenden Gerät und schaltet es aus. "Der Arzt is bestimmt gleich da!", sie lächelt mich beruhigend an. Dann verlässt sie das Zimmer. Ich spüre eine Kloß in meinem Hals. Was ist passiert? Ich kann mich noch an irgendwas erinnern, ich lag...nein saß auf einem Bett und dann.... Ist alles ganz schwammig, als würde man durch eine Nebelschleier schauen.
Ich atme tief ein und wieder aus. Nichts. Der Schleier hebt sich nicht....
Die Tür wird wieder geöffnet, der Arzt betritt den Aufwachraum. Er kommt auf mich zu und reicht mir die Hand. "So Herr...", er blättert in seinen Unterlagen. " Julien", helfe ich ihm aus und er lächelt mich dankbar an. "So Herr Julien, wissen Sie was passiert ist?", er sieht mich prüfend an. Ich schüttel nur müde den Kopf. "Es hat eine Nachblutung gegeben, wir mussten noch einmal operieren. Aber es ist alles gut gegangen. Der Grund für die Nachblutung ist vermutlich eine Unverträglichkeit eins der Medikamente, aber wir müssen sie noch ein mal testen um Gewissheit zu haben.", er nickt mir freundlich zu. Ich sehe nut seinen Mund an, ich kann nicht begreifen warum ich mich nicht erinnern kann. An die Zeit kurz vor dem was passiert ist ein wenig, aber was den ganzen halben Tag davor war ist alles weg an gestern kann ich mich noch gut erinnern, aber an heute morgen. Ich mag es nicht, nicht die Kontrolle zu haben. Über mich. Über das was ich tue. Ich höre nur mit halben Ohr zu was der Mann in weiß mir zu sagen hat. Irgendwas von Unverträglichkeit und Tests und so weiter und so fort...
Irgendwann unterbricht er seinen Redefluss und sieht mich an, ehhh ja...zugehört hab ich jetzt leider nicht...
" könnten Sie das wieder holen?", er sieht mich genervt an. "Ich hab gerade gesagt das Sie etwas mehr auf sich achten müssen, da sie sonst sich zerstören. Einige Untersuchungen haben ergeben, dass Sie nicht in dem Körperlichenzustand sind, der für sie gut wäre... Ich würde Ihnen wärmstens eine Psychologen empfehlen der Ihnen helfen kann und Tipps geben kann, weil wenn Sie so weiter machen, würde das nicht gut Enden!" "Wie weitermachen?", ich runzel die Stirn. " Naja, sie sind sehr schlecht genährt und sie sollte sich nicht über anstrengen und sich einmal ne Pause gönnen...kann es sein das sie sehr viel arbeiten?", ich nicke....
Er macht einen wissenden Gesichtsausdruck. Gott ist der Schnösl arrogant. Eine Krankenschwester betritt den Raum und bittet den Arzt, mich auf die Station zurück zu bringen zu dürfen, da ich mich noch ausruhen muss. Der Arzt verabschiedet sich kurz und verschwindet.
Endlich kann ich wieder durch atmen.

Andere Perspektive! (FF. feat Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt