Kapitel 2

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Nachdem ich gestern bis spät in die Nacht meinen Koffer gepackt hatte, bin ich heute dementsprechend müde. Nur mit viel Mühe stehe ich auf und auch nach der Dusche wurde es nicht viel besser.

Ich schminke meine Augenringe so gut es geht weg, dann schleppe ich mich, jetzt doch schon deutlich besserer Laune nach unten. Nach einem Kaffee und ein paar lustige Nachrichten mit Olivia ging es mir schon viel besser.

Da ich mir heute Morgen so viel Zeit gelassen habe, muss ich mich jetzt ziemlich beeilen, um den Bus zu bekommen. In dem Moment, in dem ich an der Bushaltestelle ankomme, bleibt auch der Bus stehen. Ich zeige dem Busfahrer meine Karte und lasse mich auf den Platz neben Olivia fallen. „Hey Liv", das ist ihr Spitzname seit der 5. Klasse. Liv umarmt mich kurz. „Hey Süße. Und hat deine Mutter ihren Chef überredet bekommen? Fahrt ihr weg?" Meine Mutter hat schon seit zwei Wochen versucht Urlaub zu bekommen, bis gestern ohne Erfolg. „Ja hat sie. Wir fliegen sechs Wochen nach Maui, bei Hawaii", ich grinse, „Einziger Minuspunkt: Chris und damit auch Jayden kommen mit. Zum Glück bekommen wir Einzelzimmer", ich schnaube. Olivia verdreht die Augen. „Ich verstehe gar nicht, was du gegen ihn hast. Jayden ist heiß". ich verdrehe die Augen. Manchmal ist Olivia echt oberflächlich. Nur weil ein Typ heiß ist, bedeutet das nicht, dass man ihn mögen muss oder dass er nett ist. „Egal ob Jayden dabei ist oder nicht, du hast so Glück. Ich fahre eine Woche an die Ostsee, das war es dann schon", fügt Olivia traurig hinzu. Ihre Familie ist nicht so reich. Meine zwar auch nicht so richtig, aber wir hatten ja Chris. *Augen verdreh*

Vier Stunden später stehe ich, meinen schwarzen Rucksack in der einen, mein Zeugnis in der anderen Hand auf dem Bürgersteig und warte auf meine Mum. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Zeugnis, außer der drei in Religion –sorry ich kann diesem Fach nichts ab- habe ich nur Zweier und Einser. Auch Liv ist ganz zufrieden und kann gut gelaunt in die Ferien starten.

Mittlerweile ist der Parkplatz leer, nur ich stehe noch da. Plötzlich kommt meine Mutter mit lauten Gebrumm um die Ecke gebogen, das Dach unseres roten Cabrios offen, das blonde Haar meiner Mutter weht im Wind. Quietschend hält sie neben mir an, die Musik noch immer so laut aufgedreht, dass ich es gar nicht erst versuche, ein Gespräch zu beginnen. Ich lehne meinen Kopf nach hinten und versuche mir die nächsten sechs Wochen auszumalen. Ich glaube sie werden wirklich toll. Man kann so viel unternehmen. Neben mir läuft t Dj Antoine gerade in voller Lautstärke mit Holiday. Ich lehne meinen Kopf zurück und freue mich einfach.

Irgendwann dreht meine Mutter die Musik leiser. „Und Schatz? Wie war der letzte Schultag? Wie ist dein Zeugnis?" „Es war schön. Nur auch traurig. Ich werde Olivia und all die anderen jetzt sechs Wochen lang nicht sehen. Aber mein Zeugnis ist gut. Außer einer drei habe ich nur Einser und Zweier", meine Mutter legt viel Wert auf gute Noten und einen guten Abschluss. Sie möchte, dass ich alle Möglichkeiten habe und das schätze ich auch. Manchmal ist es aber auch ziemlich nervig.

Einmal, habe ich zum Beispiel die halbe Nacht noch für Mathe gelernt. AM nächsten Tag schrieben wir jedoch auch Musik, ein total unnötiges Fach, nur fand meine Mutter das egal. Fünf ist gleich Fünf, egal in welchem Fach. Ich finde es viel wichtiger, in Mathe, Englisch und solchen Fächern gute Noten zu haben, denn das ich mal Musikerin werden würde, kam eh nicht in Frage.

„Freust du dich? Chris hat unsere Koffer schon mitgenommen, sie warten am Check In auf uns" meine Mutter lächelt. Wir unterhalten uns noch ein wenig, bevor sie die Musik wieder aufdreht und ich wieder in meine Gedanken abschweife.

Noch ein paar letzte Nachrichten an Olivia. Wir sind am Flughafen Manchester, Chris und Jayden haben unsere Koffer abgegeben und wir warten auf den Aufruf des Fluges. Ich schicke ihr ein paar Bilder vom Flughafen und schreibe ihr, dass ich sie jetzt schon vermisse.

„Und Zoe, was ist deine Sitznummer?", Chris lächelt mich freundlich an. „Oh äh.. ich habe noch gar nicht nachgesehen. Warte", ich grabe in meiner Handtasche herum und halte kurz darauf triumphierend mein Ticket hoch. „15 a und ihr?". Meine Mutter hat darauf bestanden, dass wir Economy class fliegen. „Also ich habe 22 b, deine Mutter 22 c und Jayden 15 b. Das ist ja perfekt. Dann müsst ihr beide nicht neben Fremden sitzen", Chris versucht schon immer das Verhältnis zwischen Jayden und mir aufzubessern. Vergeblich. Ja wirklich super toll, jetzt muss ich 21 Stunden neben Jayden verbringen.

Der Ton kam und alle Leute bildeten eine Schlange um ins Flugzeug zu kommen. Ich nahm meine kleine Handtasche, in der ich Kopfhörer, Handy, zweiter Akku, ein Buch und noch ein paar nützliche Sachen gesteckt habe und stelle mich hinter Mum an. Die Schlange rückte vorwärts und kurz darauf waren auch schon wir dran, unsere Reisepässe und das Ticket zu zeigen und in das Flugzeug, durch einen Schlauch einzusteigen. Ich suche meinen Platz, er liegt direkt vor der Tragfläche, und richte mich ein. Chris und Jayden standen weiter hinten in der Schlange und mussten noch warten.

Unser Flug hat einen Zwischenstopp Las Vegas. Wir würden hier um 13:05 Uhr losfliegen, um 15:20 Uhr in Seattle landen, um 17:54 Uhr nach Honolulu fliegen, um da um 20:49 Uhr zu landen. Ab da würde es nur noch mit dem Boot weiter gehen. Ich sehe auf meine Uhr. Noch zwanzig Minuten bis wir abheben sollen. Die Boeing, mit der wir fliegen ist groß, hat leider kein Internet und auch nur begrenzte Filmauswahl, zumindest auf dem zweiten Flug. Inzwischen hatte sich auch mein ach so toller Sitznachbar entschieden zu kommen. Er wackelte auf seinem Platz herum und drehte sich zu mir. „Bereit?"


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Hallihallo!

Das ist dann das zweite Kapitel meiner Story. ich hab irgendwie immer vegessen, es hochzuladen, hab es schon seit Wochen fertig :)


Viel Spaß, hoffe es gefällt euch!


7000 Miles to kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt