HARRY'S POV:
"Aber Gemma! Mum braucht das Geld wirklich dringend. Du weißt doch wie ihr neuer Chef ist!" Frustriert trommelte ich mit meinen Fingerspitzen auf meinem Schreibtisch herum. Ich versuchte nun schon seit einer halben Stunde Gemma davon zu überzeugen, meiner Mutter etwas Geld zu leihen. Doch sie wollte nicht einwilligen. Immer wieder kam sie mit neuen Argumenten z.b. dass sie selber nur total wenig mit ihrem Nebenjob einnahm und sie erstmal ihre Ausbildung abschließen wollte. Gerade wollte ich anfangen sie anzuschreien, da kündigte ein kurzes Piepen einen eingehenden Anruf an. Mit einem kurzen Blick auf meinen Handydisplay erkannte ich, dass es Louis war. Auf einmal wurde ich total nervös: "Du Gemma ich muss jetzt auch auflegen, aber wir sprechen uns noch!" Mit zitternden Händen drückte ich auf den grünen Hörer. "Hallo? Harry?", ertönte da Louis' Stimme aus dem Lautsprecher. Dieser kratzige Unterton in seiner Stimme jagte mit Schauer über den Rücken. "Hey, Louis."
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Ich schaute auf meine Uhr. Es war 20:35 Uhr. Louis und ich hatten uns auf halb neun vor der Eishalle verabredet. Da stand ich nun. Aus der Eishalle drang laute Musik und aufgeregt durcheinanderrufende Stimmen. Doch von dem braunhaarigen Briten war weit und breit noch nichts zu sehen. Nach weiteren drei Minuten des Wartens, tauchte am Ende der Straße eine Gestalt auf. Louis. Die Hände in die Jackentaschen gesteckt, eilte er auf mich zu. Zum Gruß hob er kurz die rechte Hand, um diese gleichdarauf wieder in der Jackentasche verschwinden zu lassen. Er sah absolut umwerfend aus. "Es tut mir leid.", waren seine einzigen Worte, da hatte ich ihn schon an mich gezogen. Ich hatte seine Nähe den ganzen Tag über vermisst. etwas überrumpelt legte Louis seine Hände auf meine Hüften und vergrub sein Gesicht in meinem Kragen. "Hey", murmelte ich in sein duftendes wuscheliges Haar hinein. Langsam lösten wir uns voneinander. Kurze Zeit starrten wir einander nun an, bis Louis meine Hand nahm und mich hinter sich her zur Kasse zog. Auch nachdem er bezahlt hatte, ließ er meine Hand nicht los. Ein kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus. Es fühlte sich so gut an seine Hand zu halten. Doch dann setzten wir uns mit den, an der Kasse ausgeliehenen Schlittschuhen, auf eine Bank und der Körperkontakt brach ab. Als ich die Schuhe festgeschnürt hatte, und auf wackeligen Kufen vor Louis her zum Eis stakste, wuchs die Aufregung. Es war schon viele Jahre her, dass ich Eislaufen war, und ich hatte angst mich vor Louis zu blamieren. Der stakste an mir vorbei und stieg auf das Eis. "Komm schnell Harry! Es ist wunderbar!" Fröhlich fing er an Kurven und Kreise zu fahren. Unsicher setzte ich einen Fuß auf das Eis. Es war glatt und fühlte sich wunderbar unter den Kufen an. Langsam verlagerte ich mein Gewicht auf den Fuß, der auf dem Eis stand, und zog den anderen nach. Schnell hielt ich mich an der Rehling fest. Es war verdammt rutschig. Da kam auch schon Louis angerannt und fuhr mit voller Wucht in mich rein. Mir blieb die Luft weg. Zum einem weil er mich zerdrückte und so nur schwer Luft in meine Lunge drang, und zum anderen weil er mir wieder so unglaublich nahe war. Seine Augen strahlten als er meine Hand nahm und mich langsam vom Rand wegführte. Ich fiel immer wieder fast hin, wurde dann knallrot im Gesicht und entschuldigte mich sofort. Doch Louis lachte dann immer und versicherte mir, dass das kein Problem sei. Nach ungefähr einer halben Stunde, konnte ich mich dann auch alleine auf den Beinen halten. die Erinnerungen an früher kamen zurück. Louis war eine Runde alleine gefahren und kam jetzt von hinten angerauscht. Erschrocken quickte ich auf, als er seine Hände an meine Schultern legte und anstatt zu bremsen oder an den Rand zufahren', verlor ich das Gleichgewicht und fiel auf das harte Eis. Louis wurde mitgerissen und landete direkt neben mir. Ich rappelte mich sofort wieder auf, aber wegen dem glatten Untergrund legte ich mich direkt wieder hin. Verlegen schielte ich hinüber zu Louis. Und was ich dann sah, ließ mich alles um uns vergessen. Louis hatte sich aufgesetzt und hielt sich vor lachen den Bauch. Seine Lippen waren zu dem breitesten Grinsen verzogen, dass ich je gesehen hatte, und immer wieder musste er sich die Lachtränen aus dem Gesicht wischen. Seine Haare fielen ihm lose in die Stirn und seine Augen waren zu kleinen Schlitzen verengt, aus denen es blau funkelte. Er sah wunderschön aus. "Huhu! Jemand zu hause?", immer noch grinsend fuchtelte Louis mit einer Hand vor meinem Gesicht herum. "Sollen wir vielleicht mal was essen gehen? Ich hab echt Hunger", schlug er vor und zog mich wieder auf die Beine.
Kurze Zeit später saßen wir auch schon an einem Tisch in dem Cafe, dass zu der Eisbahn gehörte. Ich hatte meine kalten Hände um einen Becher heiße Schokolade geschlungen, Louis hatte sich einen schwarzen Tee bestellt. Neben uns an dem Tisch saß ein Ehepaar mit zwei Kindern. Ein Mädchen und ein kleiner Junge, mit lockigen Haaren. Er erinnerte mich ein bisschen an mein frühes Ich. Der kleine saß gerade auf dem Schoß seines Vaters zog an dessen Haaren. Der Vater lachte daraufhin und kitzelte den Jungen aus. Das machte mich traurig. Ich hatte immer ein perfektes Verhältnis zu meinem Vater gehabt. Immer wenn er von seinen Geschäftsreisen zurückkam, waren wir an dem See an unserem Haus schwimmen gegangen oder waren einfach mit dem Boot hinüber geschippert. Er hatte mir jeden Abend meine Lieblingsgeschichte vorgelesen - Der Bär mit der blauen Bommelmütze. Ich konnte die Geschichte auswendig und zu meinem vierten Geburtstag hatte mein Vater mir dann das passende Kuscheltier zu dem Buch geschenkt. Ich hatte den kleinen Bären immer noch. Die blaue Mütze war schon ganz ausgeblichen und ihm fehlte ein Auge. "Harry?" Louis Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Sorry...hattest du etwas gesagt?" Entschuldigend blickte ich in seine blauen Augen, die besorgt schimmerten: "Ich wollte nur fragen, ob alles in Ordnung ist. Du hast so traurig zu der Familie dort drüben geschaut. Ist mit deinen Eltern alles gut?" Ich zog scharf die Luft ein. Louis wusste noch gar nicht, dass mein Vater tot war. "Ähm also...meine Mutter hat momentan echt Geldprobleme und mein Vater...nun ja er ist tot." Klirrend ließ Louis seine Teetasse auf die Untertasse fallen. Tee schwappte über und durchnässte die, mit fake-Schnee bedeckte, Tischdecke. "T-tot?" Seine Stimme klang geschockt. "Ja...als ich sechs Jahre alt war, ist er in einem Brand gestorben. Die Familie am Nachbartisch hat mich nur ein bisschen an meine Familie früher erinnert." Ich schluckte. Darüber zu sprechen viel mir immer noch schwer. Da stand Louis auf und zog mich zu sich hoch. Fest drückte er mich an sich. Seine Hände strichen meinen Rücken auf und ab, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub: "Das tut mir so leid", nuschelte er in mein Ohr. An meinen Vater zu denken hatte mich traurig gemacht, doch Louis' Nähe und seine beruhigenden Worte ließen mich sofort besser fühlen. "Komm, wir gehen zu mir nachhause. Mir ist kalt." Louis legte etwas Geld auf den Tisch und ich war froh, dass er vorschlug zu gehen, denn mir war auch kalt geworden. Doch als Louis dann zum wiederholten male an diesem Abend meine Hand nahm, breitete sich eine wohlige Wärme in meinem Körper aus.
A/N: OMG habt ihr schon Home gehört?! Es ist das absolut beste Lied von One Direction, dass ich je gehört habe!!!*-*
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Flowercrowns || l.s. *slow updates*
FanfictionWas wenn dir etwas in deinem Leben fehlt? Etwas unglaubliches wichtiges. Und was wenn du dieses etwas dann findest? Und dein ganzes Leben auf einmal perfekt scheint? Aber was wenn sich ein Schatten der Vergangenheit auf diese perfekte kleine Welt le...