"He's a good friend"

135 11 5
                                    

HARRY'S POV:

Der Taxifahrer sang den Song, der gerade im Radio kam, laut mit. Ich warf Louis einen Blick zu, den dieser grinsend erwiderte. Es hatte angefangen zu regnen und die Tropfen rannen am Fenster des Taxis hinab. Die Lichter draußen verschwammen und der Fahrer hatte unsere Sitzheizung angemacht. Entspannt lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und lauschte dem schiefen Gesang des Fahrers. Auf einmal spürte ich, wie mich jemand anschaute. Louis. Seine blauen Augen ruhten auf mir. Ich wusste nicht so recht was ich machen sollte, also starrte ich einfach weiter geradeaus. Den ganzen restlichen Weg über, war sein Blick auf mich gerichtet. Als das Taxi schließlich anhielt war ich so erleichtert dieser unangenehmen Situation zu entkommen, dass ich den Gurt förmlich von meinem Körper riss. Doch Louis war noch schneller. Er stieg aus dem Wagen, joggte um ihn herum und öffnete mir, ganz der Gentleman, die Tür. Ich stieg aus, und lächelte Louis mit roten Wangen, dankend an. Der zwinkerte mir nur zu. Das ließ mich noch röter werden und Louis lachte leise. Er bezahlte noch schnell den Taxifahrer und dann überquerten wir zusammen die Straßenseite. Vor uns ragte ein großes Haus auf. Es sah Geheimnisvoll aus. "Da wohnst du?" Bewundernd schaute ich an der Hausfassade hoch. "Jap. Das Haus ist schon seit mehreren Generationen in Familienbesitz und es sind viele Erinnerungen damit verbunden. Einmal hat es gebrannt, aber gottseidank ist die Polizei schnell gekommen, und der Schaden konnte behoben werden." Wir waren bei der, aus massivem Eichenholz geschnitzten, Haustür angekommen und Louis betätigte die Klingel. Nach einigen Sekunden, wurde die Haustür mit einem Ruck aufgerissen und vor uns stand ein genervt dreinblickendes Teenager Girl. "Mensch Louis! Nimm nächstes mal gefälligst deinen dummen Haustürschlüssel mit! Ich hab kein Bock- sie verstummte und sah mich mit offenem Mund an. Ihre blonden Haare waren unordentlich zu einem Dutt aufgetürmt und sie trug eine Jogginghose und einen Kapuzenpulli. "Shit.", murmelte sie dann, verschwand im Haus und rief: Mum! Wieso wird mir hier nicht vorher gesagt, dass wir Besuch bekommen! Ich sehe mega scheisse aus!" "Das war Lottie. Meine Schwester. Ignorier sie einfach.", stellte Louis trocken fest und überließ mir den Vortritt. Ich betrat eine Eingangshalle, an die mehrere Türen abzweigten. Links führte eine große Treppe hinauf in den ersten Stock. Gerade wollte ich anfangen zu quietschen, weil mich schon die Eingangshalle von den Socken haute, da öffnete sich rechts von mir eine Tür. Eine Frau kam heraus. Sie hatte eine Schürze um, und wischte sich gerade ihre Hände daran ab. "Louis, schön, dass du wieder da bist. War es abgesprochen, dass du einen Freund mit zum essen bringst? Ich weiß davon ja gar nichts." Sie ging auf mich zu, und hielt mir die Hand hin: "Ich bin Johanna, Louis scheint vergessen zu haben uns zu erzählen, dass du kommst. Wirst du nur bei uns essen oder übernachtest du auch?" "Er übernachtet hier", ertönte da Louis' Stimme hinter mir und ich drehte mich um. Louis stand da, seine Vans in einer, seine Jacke in der anderen Hand und sah seine Mutter an: "Wir haben kurzfristig beschlossen, dass er mit zu mir kommt." Johannah schien das ganz und gar nichts auszumachen, denn sie lächelte mich nur an, fragte nach meinem Namen und ließ uns mit einem: "In zehn Minuten gibt es essen", alleine in der Eingangshalle zurück. Etwas überrumpelt von ihrer Offenheit, stand ich da und starrte ihr nach. Louis hatte in der Zeit seine Jacke an die Garderobe gehangen, seine Schuhe auf einer Matte an der Eingangstür abgestellt und kam nun zu mir rüber. "Das war ja nicht gerade der beste Einblick den du von meiner Familie bekommen hast. Meine Mum ist immer so. Und Lottie ist gerade ziemlich in der Pupertät. Genauso wie Fizzie. Aber warte bis zu Doris und Ernest kennenlernst die beiden sind echt total süß. Ich versuchte die eben gehörten Namen zuzuordnen. Lottie war also das Mädchen, was uns die Tür geöffnet hatte. Und Doris und Ernest mussten die Babyzwillinge sein. Aber wer zum Teufel war den Fizzie? Bevor ich nachfragen konnte, fing Louis wieder an zusprechen: "Du solltest deine Jacke und deine Schuhe ausziehen, damit wir noch nach oben gehen können, bevor es essen gibt. Er legte seine Hände auf meine Schultern, schob sie unter meine Jacke und ließ sie dann sanft meinen Rücken hinunter gleiten, sodass er mich quasi umarmte. Dabei schaute er mir die ganze Zeit in die Augen. Er war mir so nah, dass ich vergaß zu atmen. Doch der Moment war vorbei, als eine zweite Tür aufging und zwei kleine Mädchen auf uns zuliefen. Schnell nahm Louis meine Jacke, während ich mich bückte, um meine Schnürsenkel aufzubinden. "Wer ist das, Louis?", hörte ich das eine Mädchen fragen. "Ein guter Kumpel von mir", antwortete Louis, als er meine Jacke an die Garderobe hing.

"Ein guter Kumpel" Diese Worte machten mich irgendwie traurig.

Schnell stellte ich meine Schuhe neben Louis' auf die Matte und ging zu den dreien. Eines der Mädchen machte einen Schritt auf mich zu und streckte mir ihre kleine Hand entgegen: "Hey Harry, ich bin Daisy und das da, sie deutete auf ihre Zwillingsschwester, ist Phoebe. Isst du heute mit uns?" Ich wollte gerade antworten, da schnitt mir Louis mit genervter Stimme das Wort ab: "Ja und er schläft hier heute auch. Hast du jetzt genug gefragt? Hilf Mum lieber beim Tischdecken und hör auf Harry zu bedrängen!" Daisy warf ihrem großen Bruder einen bösen Blick zu, doch letzendlich gingen die beiden dann doch in die Küche. "Du hättest nicht so gemein zu ihnen sein müssen", beschuldigte ich Louis als wir die Treppen hinaufstiegen. Er warf mir nur einen kurzen Blick zu lächelte und sagte: "Glaub mir wenn du die beiden länger als vier Stunden pro Tag aushalten müsstest, würdest du wissen warum ich so genervt von ihnen bin. Schweigend stiegen wir die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo wir bis ans Ende eines langen hellen Flures gingen an dessen Ende eine Tür war. Mit einer übertriebenen Geste öffnete Louis die Tür und rief: "Willkommen in meinem Reich Mr. Styles!" Vor mir führte eine schmale Treppe hinauf zu einer weiteren Tür. Ich seufzte genervt: "Sag mal Louis wie viele Treppen muss ich eigentlich noch gehen um dein dummes Zimmer zu sehen?" Der braunhaarige lachte. "Das hier ist die letzte...oh und mein Zimmer ist ganz und gar nicht dumm", schmunzelte er und schob mich die ersten Treppenstufen hinauf. Das alte Holz knarrte unter meinem Gewicht, als ich langsam hinaufstieg. Durch Louis' Worte neugierig geworden, drückte ich neugierig die Türklinke hinunter und was ich dann sah, ließ meine Augen groß werden und mein Herz schneller schlagen. Ich war in einen dämmrig beleuchteten Raum getreten. An drei Seiten des Zimmers waren Fenster angebracht. Dreieckige links und rechts und ein längliches über die komplette Querseite. Der Ausblick war wunderschön. Die Skyline von London kann man wohl von keinem besseren Ort bewundern, schoss es mir durch en Kopf. In der Mitte des Raumes hing eine Hängematte von der getäfelten Decke hinab, und auf der rechten Seite waren vier oder fünf breite Matratzen aufeinander gestapelt, darauf mindestens ein dutzend Kissen in verschiedenen Formen und Farben. Der Boden war mit einem flauschigen Teppich ausgelegt und eine leichte Brise fuhr durch ein offenes Fenster hinein. Ich war vollkommen überwältigt. Hinter mir schloss Louis leise die Tür, ging nach links und knipste dort eine kleine Salzsteinlampe an. Diese stand auf einem kleinen Tisch. Rundherum waren ein Sitzsack und ein paar größere Kissen verteilt. In dem matten orangefarbenen Licht der Lampe erkannte ich die Umrisse von Louis' Gesicht. Seine Gesichtsform war weich und seine Augen funkelten. "Und was sagst du?" Seine Stimme klang weich. "A-Also ich hätte nicht gedacht, dass London je so schön aussehen könnte.", brachte ich heraus. Louis lachte leise. "Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Zimmer. Mir fehlt noch ein Bett und ein paar dekorative Dinge. Mein Blick glitt zu dem Matratzenberg: "Ach das ist doch auch voll gemütlich." Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, ging hinüber und ließ mich auf den Matratzenberg sinken. Ein paar mal hüpfte ich auf und ab: "Weicher als weich", stellte ich dann fest und blickte hinüber zu Louis und fügte hinzu: "Aber vielleicht bist du ja die Prinzessin auf der Erbse und spürst jede Unebenheit unter den Matratzen?" Louis grinste und schmiss sich neben mich, direkt in die Kissen. Dort blieb er für einige Augenblicke liegen, bis er sich halb zu mir drehte und seinen Kopf in seine rechte Hand stützte. So lag er da und starrte mich an und ich tat nichts anderes als im Schneidersitz sitzend fasziniert von Louis' Augen, zurück zu starren. so saßen wir da. Zwei Jungs, die sich nicht einmal richtig kannten und doch unglaublich von einander angezogen wurden, in einem halbeingerichteten Zimmer für nichts Augen als für einander.

A/N:
Im baaack:)
Ich hoffe die Story gefällt euch bis jetzt♡
Über feedback würde ich mich echt freuen:*






Flowercrowns || l.s. *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt