Kapitel 1: Der Lauf

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Es war unglaublich, Mike rannte so schnell wie noch nie. Überall, aus allen Gassen tauchten dunkle Gestalten mit roten Augen und aus dem Mund ragenden Zähnen auf. Er rannte und rannte, immer weiter und weiter. Richtung Berge. Er wusste das dort noch keine dieser Monster sein würden. Woher? Er hatte da einfach so ein Gefühl. Als er endlich steinigen Boden unter den Füßen hatte, rannte er direkt in eine nahe Berghütte. In der stockfinsteren Hütte kramte er seine Lampe aus dem Koffer und schaltete sie ein.

Er strahlte direkt in zwei Gesichter, die daraufhin sofort anfingen zu schreien:

„Bitte fress' uns nicht!!!".

Mike war verwirrt. Wieso sollte Mike diese beiden Kinder denn fressen wollen? Er fragte die beiden erstmal wer sie waren.

„Wir sind Überlebende aus der Stadt, aber wenn du uns nicht fressen willst...wer bist du?", antwortete das eine Gesicht.

Anscheinend ein Junge, wie Mike jetzt erkennen konnte. Das andere Gesicht war ein Mädchen und schien ein bisschen misstrauischer zu sein. Mike erzählte wie sein heutiger Tag anfing. Mit der Uhr, seiner Flucht und der Geschöpfe, überall in der Stadt. Die beiden anderen Kinder erzählten danach welchen Morgen sie hatten. Dieser war relativ gleich verlaufen. Sie unterhielten sich noch bis zum Mittag über ihre Erlebnisse in dieser Schreckensnacht.

Die drei Kinder unterhielten sich noch eine Weile weiter. Die Geschwister hießen Mary und Sven. Mary war genauso wie Mike 14 Jahre und Sven war bereits 15 Jahre alt. Sie verstanden sich gut mit Mike und hatten einiges gemeinsam. Darunter auch die Angst vor der Dunkelheit. Um ca. 16.00 Uhr gingen sie raus und erschraken. Draußen lagen viele bleiche Leichname von Stadtbewohnern. Allerdings konnten sie weit und breit kein Blut sehen.

„Wir sollten uns eine Verteidigung aufbauen", sagte Mary. Mike antwortete: „Das kannst du gerne machen, aber ich suche erst mal nach anderen Überlebenden." „So machen wir es!", entgegnete Sven," ich such uns was zu essen. Im Supermarkt gibt es heute 50% Rabatt!" Alle mussten lachen und fingen dann an ihre Aufgaben auszuführen. So machten Mike und Sven sich auf den Weg zurück in die unheilankündigende Stadt.

Mike hatte sich am Supermarkt von Sven getrennt. Als er so die Straße entlangging, fiel ihm auf, dass ab und zu auch irgendwelche Vampire auf dem Boden lagen. Sie hatten alle komische gelbe Stacheln am Körper. Als er am Stadtmittelpunkt ankam, sah er den Ursprung der Stacheln. Eine gelbe Rose, die, wie er von einem Schild erfuhr, Lynnblume hieß. Sie wurden vermutlich von diesem Blumenladen am Vortag verkauft. Er nahm ein paar Stängel mit, wobei er sorgfältig darauf achtete, dass er sich nicht pikste. Er musste lachen, weil er grade 10 € auf den Tresen legen wollte, als ihm wieder einfiel, dass dies den Verkäufer wahrscheinlich auch nicht mehr helfen würde. Danach suchte er alle Straßen nach Überlebenden ab. In der Graußstraße wurde er fündig. Es waren 3 Kinder und ein Hund. Wobei der Hund allerdings sehr blass war. Die Kinder hießen Steve, Eva und Anton. Mark kannte sie aus der Schule, dort waren sie seine Freunde, eine Klassenstufe unter ihm. Sie waren alle 13 Jahre alt. Die Zwillinge Anton und Eva trauerten um den Hund, aber der Adoptionsjunge Steve spielte Pacman auf seinem iPod. Mike wusste bereits, dass Steve ein ziemlicher Nerd ist und deswegen auf solche alten Spiele natürlich total stand.

* * *

Anton, Steve und Eva kamen mit Mike zurück zur Hütte und staunten nicht schlecht. Mittlerweile war das kleine Holzhäuschen von Mary zu einer Festung mit Aussichtsturm umgebaut worden.

„Jetzt sind wir sicher", triumphierte Mary.

„Ja das sind wir wohl jetzt", antwortete Steve.

Mike erzählte Anton, Eva und Steve wie sie aus der Stadt geflohen sind und sich hier in der Hütte getroffen hatten. Erst danach merkte er, dass es dunkel geworden war. Sven war mittlerweile auch wieder angekommen.

„Wir sollten die Festung mit diesen Rosen verstärken. Ich hab mal gehört, dass Vampire Stacheln nicht mögen", entschied Eva und zeigte auf die Stängel von Mike.

„Ja, das sollten wir. Ich habe sie im Stadtkern gefunden, mit vielen toten Vampiren." antwortete Mike.

„Also laufen wirklich Vampire durch die Straßen?", fragte Anton und wurde von den anderen durch ein einheitliches Kopfnicken bestätigt. Anton schluckte einmal, realisierend dass wahrscheinlich alle seine anderen Freunde Opfer einer blutsaugenden Bestie geworden sind. Sie gingen zusammen in ihre Festung und schliefen auf dem harten Boden der Festung. Draußen hörten sie Wolfsgeheule.

Anton wachte am nächsten Morgen als erster auf. Er ließ die anderen noch schlafen, während er sich nach draußen schlich. Es war noch dunkel, aber er wusste, dank seiner Funkarmbanduhr, dass es genau 9 Uhr war. Er ging in den Wald und schaute sich um. Er sah ein Paar Bäume und Büsche. Er ging weiter in den Wald und da fand er, was er gesucht hatte.

Als Mike aufwachte war es schon 9:45 Uhr. Er ging raus und Anton lief ihm direkt entgegen. Er schrie, über das ganze Gesicht strahlend:" darf ich vorstellen? Meine neuen Waffen gegen Vampire" und zeigte einen langen Stock mit Rosenstacheln der Lynnblume an der Spitze.

„Das soll gegen Vampire helfen?", fragte Mike. „Und du hast doch nur einen".

„Ich denke, dass hilft auf jeden Fall und wir haben nicht nur einen, sondern zehn von denen!" lächelte Anton. Daraufhin nahm er einen und warf ihn Mike zu.

„Hier, nimm!"

„Danke"

Sie weckten die anderen und machten sich auf den Weg in die Stadt.


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