Kapitel 1

634 69 23
                                    

»Das ist nicht dein Ernst. Du machst Schluss mit mir?«

Mit abnormaler Geschwindigkeit raste mein Blut durch meine Venen, berauschte mich. Ließ mein Herz schneller schlagen, es rasen. Mein Atem beschleunigte sich, während ich meine Hände verzweifelt zu Fäusten ballte. Der Schmerz, den meine Fingernägel in meiner Handinnenfläche verursachen, waren nicht mal ein Bruchteil des Schmerzes, der mein Herz zum zerreißen spannte. Weiß stachen meine Fingerknöchel heraus, unbändige Wut und abgrundtiefe Verachtung breiteten sich in Sekundenschnelle in meinem Körper aus.
Ich spürte wie Macht in mir pulsierte, wie der bodenlose Hass meine Instinkte einnahm.
Alles was ich fühlte war Wut. Hass. Verbitterung. .... Verzweiflung.

Ron stütze seinen Kopf auf seine ineinander verschränkten Hände, sein Blick dabei starr auf meine Augen gerichtet, ehe er seinen Blick seufzend auf seinen Teller mit Pasta schweifen ließ, um meinen hasserfüllten Blick zu meiden.
»Es tut mir leid«, murmelte er und zuckte leicht mit den Schultern. »Ich habe nur das Gefühl, als würde unsere Beziehen feststecken.«

Mit jedem Luftzug, mit jedem Herzschlag pulsierte der Groll schneller und stärker in meinen Venen. Mit jeder verstrichenen Sekunde nagte der Schmerz mehr an mir.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück, bohrte meinen stechenden Blick in seinen und fühlte mit jedem weiteren Moment, wie der Ärger an die Oberfläche brodelte.
Ich war so unglaublich wütend. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Das konnte es einfach nicht!

»Wie Edel, Ron«, meine Stimme triefte vor verbittertem Sarkasmus. Die Worte, sie hingen nach einem Moment der Stille wie schwere Gewitterwolken über uns.
Meine Augen begannen zu funkeln - rebellisch, spöttisch, herablassend, wütend. ... Verletzt.
»An unseren halbjährigen Jahrestag Schluss zu machen, wie perfekt.« Ich verstummte für einen Moment, atmete tief durch und hatte das unglaubliche Bedürfnis dem Jungen mir gegenüber sämtliche Beleidigungen gegen den Kopf zu speien. Bleib ruhig, bleib ruhig, bleib ruhig.
»Hast du das geplant, hmm? Dachtest du, es wäre perfektes Timing mich an unseren sechsmonatigen zu verarschen?«

»Es tut mir leid.«

MR. PERFECTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt