Thirst

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~James

Ich musste auf Zoes Antwort nur anfangen zu lachen. Als ich dann aber bemerkte, dass sie weg ging, hörte ich blitzartig auf und ging ihr hinterher. "Hey warte!", rief ich ihr nach, "das war nicht so gemeint." Sie drehte sich um und schaute mich böse an. Und obwohl sie fast einen Kopf kleiner war als ich, bekam ich bei ihrem hasserfüllten Blick eine Gänsehaut. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du dieses Wochenende etwas vor hast." Ich musste mir ein Lächeln unterdrücken, als ich sah wie verwundert ihr Gesichtsausdruck auf einmal wurde. "Ich muss schauen ob ich Zeit hab.", sagte sie und wandte sich dann zum gehen um. Ich kam mir blöd vor wie ich da jetzt stand, als wenn ich eine Abfuhr bekommen hätte. Naja wenigsten meinte sie, sie guckt ob sie Zeit hat, dass heißt noch nicht, das sie nicht möchte. Oder doch?

~Zoe

Ich ging hoch zu meiner Wohnung, da ich jetzt eine Stunde frei hatte. Ich zog meine Schuhe aus und legte mich mit meinem Biobuch auf die Couch. Ich hatte überhaupt keine Lust zu lernen, aber ich musste, ansonsten würde ich eine schlechte Note bekommen und das würde wiederum bedeuten, dass mein Bruder mir das Taschengeld für den nächsten Monat streichen würde. Was mich im Prinzip nicht stören würde, da Anzje mir ja gerade ein neues Auto geschenkt hat und mir auch so alles kaufen würde, doch das würde ich anderseits für nicht so gut empfinden, da mich das von ihm abhängig machen würde und das wollte ich halt nicht.

Nachdem ich mich dann 30 Minuten mit der Geschichte der Evolutionstheorie beschäftigt hatte, beschloss ich, dass das für eine 2 reichen würde. Ich stand auf und begab mich zum Fenster. Noch 40 Minuten bis der nächste Unterricht beginnt. Vielleicht könnte ich noch kurz jagen gehen, aber nur ein Reh oder vielleicht auch nur ein kleiner Hase. "Na durstig?" Ich merkte wie Anzje meine Taille umfasste. "Nein...", lügte ich. Ich hatte seid einer Ewigkeit nicht mehr gejagt. Ich mein ich brauchte das nicht so sehr wie Anzje, aber "menschliches Essen" lindert nicht gerade das Verlangen nach frischem Blut. "Ich mein ein kleines Reh würde dir auch mal wieder gut tun." Anzje strich mit seinem Finger an meinem Hals entlang und küsste ihn dann zärtlich. Ich legte meinen Kopf in meinen Nacken. Seine Küsse egal wie lang oder wie flüchtig sie sind, sind jedesmal so emotional und mit so vielen Gefühlen verpackt, dass ich jedesmal Gänsehaut bekam. "Und? Was ist jetzt?" "Was denn?", fragte ich und öffnete meine Augen. Er küsste mein Schlüsselbein und dann meine Schultern. "Willst du jetzt mit mir auf die Jagd gehen?"Ich drehte mich zu ihm um und legte meine Arme um seinen Hals, dann küsste ich ihn und ich bemerkte wie mein Bauch anfing zu kribbeln. "Gefangen!", sagte ich in einen verführerischen Ton. Er hob mich hoch und ich umschlang auch noch meine Beine um seine Hüfte. Ich war jetzt ein bisschen höher als er und nahm deswegen sein Gesicht zwischen meine Hände. Anzje trug mich, weiter küssend, zur Couch und ließ mich langsam zuerst darauf sinken und er folgte. Wir lagen jetzt in einander geschlungen auf der Couch. Ich genoss diesen Moment und hoffte das er länger anhalten würde, doch dann fiel mir ein, dass ich noch Unterricht hatte. Ich versuchte mich unter seinem Griff zulösen, doch es misslang mir. Er drückte mich weiter runter und hielt mich jetzt noch fester.
Ich hasste, dass jetzt tun zu müssen, doch ich wusste, dass ich mich sonst mit reißen lassen würde. Von einen Moment auf den anderen flog Anzje durch den ganzen Raum und krachte gegen die Wand. Ich stand schnell auf und bevor er aufstehen konnte, hatte ich meine Haare gemacht und hatte meine Schulsachen zusammen gepackt. "Das hättest du auch netter machen können." "Hätte", sagte ich und schwebte zu ihm herüber um ihn zu küssen, dann war ich auch gleich wieder an der Tür. Ich lächelte ihm zu und verschwand dann zugleich.

Ich ging die Treppe herunter und traf auf Ryan. "Hey hattest du auch gerade frei?"."Ja hatte ich",antwortet ich ihm. "Was hast du jetzt?" Versuchte er unser Gespräch weiter aufrecht zu erhalten. "Bio. Ich schreib jetzt einen Test." "Klingt ja nicht sehr begeistert." Bemerkte er und musste leicht schmunzeln. Wir gingen über dem Campus und dann blieb er vor dem vierten Haus stehen. "Naja dann bis später." Ich machte eine kurze Handbewegung zum Abschied. Ich ging zum Bioraum und setzte mich auf meinem Platz. Mein Banknachbar kam und starrte mich wie so oft auch immer an. Er sah einwenig merkwürdig aus. Seine Haare waren schmalzig, seine Brille bedeckte fast sein ganzes Gesicht und seine Klamotten sahen aus, als wären sie schon seit Jahren getragen worden. Unsere Biolehrerin teilte die Tests aus und wir hatten dann 60 min Zeit.

Nachdem der Unterricht zu Ende war hatte ich nur noch Sport. Wir spielten gerade Volleyball. Ich war in Sport eigentlich recht gut, doch es war anstrengend, da ich es ja gewöhnt bin, wenn ich laufe, schnell zu laufen, da ich ja ein bisschen schneller Laufen kann, als normale Menschen.

Ich war froh, dass der Sportunterricht endlich zu Ende war. Alle starrten mich an nur weil ich ein paar Tattoos habe und das ist ja so ungewöhnlich für alle. Ich die meisten aus meinem Jahrgang waren erst 16 /17,so wie ich, doch diese Tattoos hatten aber auch ihre Bedeutung und ich hatte mir das nicht ausgesucht.

Ich ging hoch in meine Wohnung und sprang gleich erstmal unter die Dusche.

Engel der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt