„Nun, Ms. Collister?", der Mann kam näher auf sie zu. Lucia versuchte einen Schritt zurück zu weichen, spürte jedoch prompt die Kerkerwand in ihrem Rücken.
Schweißperlen traten ihr auf die Oberlippe.„Aber, Aber Horace. Wir wollen doch nicht so misstrauisch einer Schülerin gegenüber sein. Es hat seine Richtigkeit das Ms. Collister hier ist. Freuen sie sich über einen intelligenten Kopf mehr in ihren Reihen.", Professor Dippet erschien aus der Dunkelheit des Korridors hinter ihnen und legte dem Mann beschwichtigend die Hand auf seine Schulter.
Lucia ging ein Licht auf, es musste sich um Professor Slughorn, dem ehemaligen Hauslehrer der Slytherins handeln.
„Noch einmal von vorne. Ich freue mich sie kennen zu lernen Professor Slughorn, ich bin Lucia Collister und komme dieses Jahr nach Hogwarts, da meine Eltern vor einiger Zeit verstarben und mich zuvor zu Hause unterrichteten. Ich hatte Glück und Professor Dippet sieht es als interessantes Projekt an, mich mitten in der Schulzeit hier einzuschulen, ich werde in die sechste Klasse und in ihr Haus gehen!", mit einem breiten Lächeln ergriff der Professor dieses Mal ihre Hand.
„Sehr schön, Ms. Collister. Natürlich nicht die Umstände, die sie zu uns führen. Ich bin gespannt was ich von ihnen Erwarten darf. ", mit den Worten drehte er sich zu Dippet um: „Einen schönen Abend wünsche ich Armando!". Damit verschwand er hinter der Tür seines Büros.
„Ms. Collister, ich hatte vergessen Ihnen ihr Passwort zu geben. Es lautet zur Zeit Parselmund. Sie haben Glück das ich etwas aus den Kerkern benötige, Professor Slughorn kann sehr misstrauisch sein.", mit den Worten verschwand Dippet in den dunklen Gängen des Kerkers.Lucia atmete erleichtert auf. Sie war froh nicht leuchtend Rot angelaufen zu sein, während sie diese große Lüge vom Stapel ließ und erleichtert, das Dippet sie gerettet hatte.
Lucia spürte plötzlich die bleierne Müdigkeit in ihren Gliedern auch Hunger machte sich bemerkbar, dieser würde jedoch bis zum nächsten Morgen warten müssen.
Schwerfällig wandte sie sich wieder dem Portal zu, das den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum verschloss und flüsterte ihm „Parselmund", zu.
Sogleich öffnete es sich und gab ihr den Blick auf den Raum im Inneren frei.Lächelnd betrat sie den Gemeinschaftsraum, er war unverändert.
Mit einem Seufzen bemerkte sie das warme Feuer, das im Kamin loderte und auch die großen Fenster, die den Blick auf das tiefe schwarz des See freigaben, gaben ihr das Gefühl von Heimat.
Schnell ging sie den Mädchenflur entlang ihren Blick starr auf die Namen an den Türen gerichtet.
Zwei Türen bevor der Flur endete, entdeckte sie endlich ihren Namen in Silbernen Lettern stand dort Walburga Black, Leandra Crabbe, Helena Malfoy und Lucia Collister.
Sie seufzte leicht, die Namen Black, Crabbe und Malfoy kamen ihr auch aus ihrer Zeit bekannt vor.
Leise klopfte sie an, falls doch jemand außer sie die Ferien im Schloss verbrachte, wollte sie nicht einfach hereinplatzen. Jedoch rührte sich hinter der Tür nichts, sodass Lucia eintrat.
Der Raum sah aus wie der, in dem sie auch in ihrer Zeit gelebt hatte und sie erblickte eines der Betten, das unbenutzt aussah.
Müde zog sie ihren Koffer aus der Tasche und ließ mit ihrem Zauberstab die Gegenstände im Schrank verschwinden.
Schnell zog sie sich um und fiel bald in einen tiefen Schlaf.Ein knurrendes Geräusch ließ das Mädchen erwachen und verwundert sah sie sich in ihrem Schlafsaal um. Außer ihr war keiner anwesend.
Wieder hörte sie das knurrende Geräusch und realisierte schließlich, das es sich um ihren Magen handelte.
Noch einmal streckte sie sich und hüpfte dann aus ihrem Bett. Gut gelaunt schritt sie auf das anliegende Badezimmer zu, bis sie plötzlich inne hielt.
Langsam drehte sie sich um und spürte die Nervosität in sich aufkeimen. Dies war nicht ihr Zimmer. Es sah zwar aus wie es, aber doch anders.
Sie hatte in einem anderen Bett geschlafen.
Da ging ihr plötzlich ein Licht auf und die gute Laune, die sie so eben ergriffen hatte, verschwand.
Sie war zwar in Hogwarts, in ihrem zu Hause.
Jedoch dreiundfünfzig Jahre in der Vergangenheit.
Außerdem hatte sie eine Aufgabe. Eine der sie sich relativ schnell widmen musste.
Lucia war klar das, Je mehr Zeit sie verstreichen ließ, es schwerer werden würde an Tom Riddle heran zu treten. Ihn zu erreichen.
Unter der Dusche wurde ihr klar, das er bereits auf der Dunklen Seite stand. Im vorhergehenden Schuljahr hatte er die Kammer des Schreckens geöffnet.
Aber was waren seine nächsten Pläne?
Sie spürte die Schwere der Aufgabe auf ihren Schultern lasten.
'Oh Bitte Harry, du musst deine Prophezeiung erfüllen.', schoss es ihr durch den Kopf.
Langsam zog sie die altmodische Schuluniform über und verließ ihr Zimmer. Der Gemeinschaftsraum war verlassen, was sie aufatmen ließ.
Jetzt würde sie keine Konfrontation mit fremden Schülern überstehen.
Durch die ruhige Atmosphäre des Schlosses angestachelt, lief Lucia den gewohnten Weg zum Speisesaal. Bei dem Gedanken an Toast mit Marmelade lief ihr das Wasser im Mund zusammen.