Das Shuttle hob ab und bewegte sich langsam in Richtung Kraftfeld. Es glitt an den bedrohlich wirkenden, großen Shuttles vorbei.
Ein letztes Mal blickte ich zurück. Die einzige Person die mir noch etwas bedeutet hatte, ließ ich zurück. Meine beste Freundin, Lynn.
Sie lag irgendwo tot im Maschinenraum der verstrahlt war.
Ich gab mir einen Ruck und konzentrierte mich auf die Gegenwart. Das wir flohen merkte keiner. Das Chaos war zu groß.
Jim war so vertieft in seine Aufgabe das Shuttle heraus zu manövrieren, dass er nicht bemerkte wie ich ihn anstarrte. Das tat er sonst immer.
Ich richtete mich auf und schaute nach draußen. Die Sterne funkelten mir zu. Meine Vergangenheit ließ ich zurück. Ich würde meine Mutter nie wieder sehen. Auch nicht Lynn. Sie lagen tot auf dem Schiff und keiner kümmerte sich um sie. Ich und Jim waren nun komplett alleine.
Wie in Trance merkte ich wie wir das Kraftfeld passierten.
"Bereit um auf Warp zu gehen.", sagte Jim und richtete sich auf.
"Bring uns einfach hier weg Jim!", murmelte ich und scannte die Umgebung. Die Maquis die sich gegen uns gewährt hatten schenkten uns keine Aufmerksamkeit. Wir gingen auf Warp und das Gefecht verschwand aus unserer Sicht.
Wir flogen einige Zeit schweigend durch das All. Nur durch meine Sensor-Daten wusste ich, dass Jim ab und an den Kurs änderte, aber es war mir egal.
Innerhalb von ein paar Stunden war alles was mir noch wichtig war zerstört worden. Alles? Nein. Jim war noch da. Und er hatte nun keine Mutter mehr. Nur noch mich. Und ich hatte nur noch ihn. Traurig lehnte ich mich zurück in meinen Sessel. Wieso musste es dazu kommen? Hunderte Menschen die auf dem Raumschiff waren mussten unschuldig sterben, weil sie die Ranghöheren zerstritten hatten.
Meine Konsole piepte laut auf und ich lenkte müde meine Augen auf das kleine Display.
"Fuck...", hauchte ich als ich die Scans betrachtete. "Was ist?", fragte Jim verängstigt, während ich schon hektisch die taktischen Daten auf meiner Konsole aufrief.
"Borg! Entfernung 0,35 Lichtjahre. Jim, programmiere einen Ausweichkurs. Der Kubus hat uns noch nicht bemerkt."
Ich hörte ihn hektisch den neuen Kurs programmieren. Ich modulierte die Schilde auf eine ständig wechselnde Frequenz und machte die Phaser bereit.Meine Konsole piepte erneut laut auf: sie hatten uns entdeckt!
"JIM: WEG HIER!", rief ich hysterisch. Ich hatte noch nie in meinem Leben ernsthaft Verantwortung übernommen. Unsere Mutter hatte immer das Kommando und somit die ganze Verantwortung. Doch jetzt war sie nicht da und ich wurde in diese Situation geschmissen. Ich war völlig überfordert. Ich schaffte das nicht! nicht nur mein, sondern auch Jims Leben hing von meinen Entscheidungen ab.
Zu meinem Entsetzen, ging es aber schief: der Kubus war schon in Sichtweite, als das Shuttle durch gerüttelt wurde."Verdammt!", rief nun auch Jim. Obwohl er für einen Halb-Vulkanier sehr menschlich war, schimpfte er ausgesprochen selten: wir steckten also in sehr großen Schwierigkeiten. "Was ist jetzt noch?", schrie ich ihn schon fast an.
"I-Ich verstehe das nicht! Ich habe keine Kontrolle mehr über das Shuttle.", erklärte er.
"Verdammt, kannst Du sie zurück bekommen?", fragte ich den Tränen nahe. "Der Warp-Antrieb ist ausgefallen!", meldete er und tippte weiter auf seiner Konsole umher."Kannst Du ihn zurück holen?", frage ich und ahne schon die Antwort.
"Nein, die automatische Steuerung der Maschinen funktioniert nicht. Die Materie-Anti-Materie-Reaktion muss manuell neu injiziert werden."Es war kurz leise. Dann fasste ich einen Entschluss: "Jim, leite die komplette Steuerung des Schiffes auf deine Konsole. Ich vertraue auf Dich. Ich gehe zu den Maschinen und bin gleich wieder da. Lass einfach nicht zu, dass die uns kriegen."
"Wenn was ist, nutze ich einfach den Kommunikator.", nickte Jim und deutete auf den silbernen Stecker."Genau.", bestätigte ich seine Aussage und ging durch die Tür in die Kajüten. Am Ende des kleinen Raumes befand sich eine weitere Tür. Als ich diese passierte, wurde das Shuttle erschüttert und ich musste mich am Bord-Computer abstützen.
"Jim an Joanna!", hörte ich meinen aufgeregten Bruder."Jim sag einfach, es kann ja nur Du sein.", unterbrach ich ihn.
"Wir haben hier eine räumliche Anomalie-ein Wurmloch!", sagte er mit einer Mischung aus Staunen, Angst und Neugier.
"Ich versuche den Warp-Kern wieder in Gang zu kriegen, aber gib dem Impuls-Antrieb alles! Nicht in das Wurmloch!", wies ich ihn an. Schnell lief ich weiter als das Shuttle noch mal, diesmal kräftiger durch geschüttelt wurde. Ich rannte schon fast zum Warp-Kern und betrachtete die Anzeigen des Warp-Kerns. Eine Injektion der Reaktion würde mindestens eine Stunde dauern. Das war eine Stunde zu lange.
Erneut wurde mir der Boden unter den Füßen weg gezogen.
Schnell überlegte ich. Der einzige Weg war die Injektion stärker zu machen, was natürlich ein höheres Risiko barg. Doch die einzige Alternative war assimiliert zu werden und gegebenenfalls ins Wurmloch gezogen zu werden.
Ich drückte die entsprechenden Knöpfe auf der Konsole.
"Warnung!", meldete der Computer auf einmal: "Erhöhung der Stärke der Injektion birgt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko."
"Überbrücken.", sagte ich laut und rannte zur anderen Konsole um dort die Einstellungen vor zu nehmen.
Wieder wurde das Schiff durch geschüttelt, doch diesmal hielt die Vibration an. Meine Füße vibrierten und meine Beine leiteten dieses ungewohnte Gefühl in meinen Bauch weiter.
Erneut wurde ich gegen die Konsole geschleudert. Das Summen der Vibration wurde lauter und bedrohlicher.
"Jim? Was ist das?", fragte ich durch den Kommunikator, doch bevor er mir antworten konnte, traf ein Phaserstrahl der Borg auf unseren Antrieb und riss ein Loch in unseren kleinen Maschinenraum, welches sofort mit einem Kraftfeld ausgebessert wurde.
Als ich meinen Blick von dem Loch abwendete, sah ich etwas noch viel bedrohlicheres: der Warp-Kern leuchtete hell in rot. Er schien immer heller zu werden und die Hitze stieg mir entgegen. Dann wurde -alles schwarz...
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Ja, ich bin wieder da!
Und ich komme mit Klischee-haften, durchschaubaren Aktionen, aber hey: bald fängt die Story richtig an! Und es geht nicht so weiter! Das würde ich auch nicht aushalten... :D
BB,
Emily :)
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Verflogen // Star Trek Voyager FF (AU)
फैनफिक्शनJoanna, eine Halb-Klingonin, und ihr Halb-Bruder Jim müssen bei einem Angriff ihr Raumschiff verlassen. Mit dem Shuttle ihrer Mutter flüchten sie, doch werden von dem Feind in ein Wurmloch getrieben. Dort stoßen sie auf die Voyager, von der sie aufg...