Kapitel 3

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Ich wachte auf und mir war übel. Geblendet von dem Licht, welches von einer Lampe an der Decke zu kommen schien, blinzelte ich einige Male bis ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte.

Dann erst realisierte ich, dass es nicht der Maschinenraum war. Im Maschinenraum hatten wir keine Lampen an der Decke.

Hatte uns der Kubus erreicht und war ich assimiliert worden?

"Hallo.", begrüßte mich eine weibliche Stimme. Sie klang überhaupt nicht nach Borg. Viel freundlicher.

Ich hob meinen Kopf und eine Frau mit braunen, schulterlangen Haaren, sowie ein Mann mit Halbglatze lächelten mich an. Den Mann kannte ich zu gut, er war das Medizinisch-Holografisches-Notfallprogramm Mark-1, welches ich während meiner Ausbildung zur Krankenschwester gut kennengelernt hatte.

"Ich bin Kapitän Kathryn Janeway, vom Föderations Raumschiff Voyager. Ihre Uniform lässt schließen, dass sie auch von der Föderation sind.", fuhr die Frau fort. Glücklicherweise wartete sie kurz, dass ich die neuen Informationen ordnen konnte. Voyager. Der Name kam mir bekannt vor...

"Wir haben Sie und Ihren Bruder gefunden. Ihr Shuttle ist schwer beschädigt. Es liegt bei uns im Hangar-Deck. Ihrem Bruder geht es gut, er ist momentan bei uns im Kasino mit Tuvok. Sie allerdings waren im Maschinenraum und einer viel zu hohen Strahlung ausgesetzt. Außerdem schienen Sie in Turbolenzen gewesen zu sein; sie haben sich eine Platzwunde zu gezogen."

"J-Ja, das ist richtig. Jim geht es gut?", wollte ich mich versichern.

"Ja, ihr Bruder ist wohl auf. Tuvok hat sich mit ihm unterhalten und er hat die Geschichte mit dem Wurmloch scheinbar ziemlich gut weggesteckt... Hat vielleicht doch seine Vorteile vulkanisch zu sein.", lachte sie, doch ich wurde unruhig: "Wurmloch? Aber ich dachte Jim hätte es geschafft uns da raus zu bringen? Moment-Wo sind wir jetzt?"

"Momentan seid Ihr auf der Voyager im Delta-Quadranten-", antwortete mir der Kapitän, doch nun wurde mir extrem übel. Schlimmer konnte es nicht kommen: Nach einem Gefecht mit dem Maquis, wo Jim und ich unsere Mutter und unsere Freunde verloren hatten, wurde wir von Borg gejagt und unser Shuttle nahezu zerstört, doch bevor es dazu kommen kann, werden wir durch ein Wurmloch in den Delta-Quadranten gezogen. Mit diesen Gedanken übergab ich mich neben den OP-Tisch auf den Boden.

"Entschuldigung!", murmelte ich direkt danach, doch Janeway sah mich nur mitleidig an: "Ich kann mir vorstellen, dass das alles ein wenig viel für Sie ist. Ich schlage vor, Sie ruhen Sich etwas aus und wir reden später noch einmal. Mit der Einverständnis des Doktors, kann Ihr Bruder Sie sicher auch besuchen."

Ich nickte nur stumm und Janeway ging aus der Krankenstation. Ich sprang sofort von dem OP-Tisch auf um das, was zuvor mein Abendessen war, zu beseitigen.

"Was tun sie da? Sie bleiben schön liegen und ruhen sich aus!", schob mich der Doktor wieder auf das Bett. Viel Lust zum Protestieren hatte ich nicht und ich war auch viel zu schlapp, weshalb ich es einfach zuließ, dass ich mich hinlegte und einschlief.

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Als ich wieder aufwachte, war ich noch immer auf der Krankenstation. Das Licht war gedämpft und der Doktor deaktiviert. Plötzlich klammerte sich etwas an meine Hand und ich zuckte zusammen. Schnell versuchte ich meine Hand zurück zu ziehen, doch was es auch immer war klammerte ziemlich stark.

"Joanna! Ich bin es!", rief Jim und ich atmete laut aus.

"Himmel! Jim!" Erschrecke mich nicht so!", lachte ich fast.

"Tuvok meint wir sind mehrere zehntausend Lichtjahre von zu Hause entfernt.", murmelt er traurig.

Ich hob ihn neben mich auf das Bett. Zu Hause. Ich kannte diesen Ort seit langem nicht mehr.

Verflogen // Star Trek Voyager FF (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt