Kapitel 5

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Harry und ich saßen noch etwas länger da und unterhielten uns. Er erzählte mir davon, dass er Klarinette spielte und dass er seine Familie vermisste. Er berichtete mir auch von Tom und B'Elanna und mit der Zeit, merkte ich, dass wir richtig gute Freunde werden könnten.

"Hast du morgen Zeit? Ich kenne einen guten Holo-Roman.", schlug er vor und ich musste schmunzeln. Vom Holo-Deck hatte er viele (teilweise erschreckenden) Geschichten erzählt.


"Bis jetzt habe ich nichts vor.", lachte ich und grinste ihn an.


"Also dann morgen. Sagen wir so um drei? Da ist meine Schicht vorbei.", erklärte er und erwiderte mein Grinsen.


"Darf ich fragen, was wir machen werden?", wollte ich wissen, doch Harry schüttelte den Kopf.

"Tut mir Leid, da wirst du dich gedulden müssen!"


Gespielt verdrehte ich die Augen und warf bei dieser Gelegenheit auch gleich nochmal einen Blick auf Jim. Oder besser da, wo er gesessen hatte. Tuvok saß inzwischen alleine dort, doch ich machte mir erstmal keine zu großen Sorgen. Jim war ein Vulkanier und clever, aber trotzdem noch ein Kind, wahrscheinlich wollte er nur die anderen Decks erkunden.


"Na Harry? Versuchen sie etwa gerade zu flirten?", riss mich eine andere männliche Stimme aus den Gedanken.


"Darf ich vorstellen? Das ist Tom Paris.", verdrehte auch Harry seine Augen und deutete mit seinen Händen auf Tom, der soeben zu unserem Tisch kam. Er war groß, blond und hatte blaue Augen.


"Wow, ist ja mal was Neues! Keine fremde Spezies, keine Borg und keine Holo-Figur. Sieht vielversprechend aus diesmal!", lachte er und Harry wurde rot.


"Er hat eigentlich einen Vorzug für komplizierte Beziehungen, müssen sie wissen. Aber wie heißen sie 

eigentlich?", gab er mir seine Hand.

"Joanna Colm. Freut mich sie zu sehen, Harry hat mir so viel von ihnen erzählt!", erwiderte ich seinen festen Griff.


"Hoffentlich nur Gutes!", lachte Tom und warf Harry einen Blick zu den ich nicht deuten konnte.


"Nun, ich muss jetzt auch wieder los. Haben sie nicht eigentlich auch schon seit einer halben Stunde Schicht?", wandte sich Tom an Harry, welcher aufschreckte.


"Verdammt! Bis dann Joanna. Und nicht vergessen: morgen um drei!", verabschiedete er sich und lief an Toms Seite aus dem Raum.


Als die beiden draußen waren, schaute ich zu Tuvok. Jim war noch immer nicht da.


Ich hielt mir die Nase zu und trank den letzten Rest des "Wassers" auf Ex, bevor ich zu Tuvok lief.


"Sie wissen nicht zufälligerweise, wo mein Bruder steckt?", positionierte ich mich vor ihm.


"Nein.", antwortete er und wandte sich wieder seinem PADD zu.


Ich atmete einmal tief durch, bevor ich ruhig eine weiter Frage stellte.


"Und sie wissen nicht, wo ich ihn finden kann?"


"Nein."


Ich schloss einmal kurz die Augen bevor ich mich umdrehte. Das war super. Nun hatte ich auch meinen Bruder auf einem vergleichsweise kleinem Raumschiff verloren.


"Nutzen sie einfach ihren Kommunikator.", warf Tuvok ein und ich drehte mich noch einmal um meine eigene Achse.


"Was?"


Der Vulkanier zog hingegen nur seine Augenbraue hoch und blickte von dem PADD auf. Dann tippte er auf seinen Kommunikator: "Computer: Jim Colm lokalisieren."


Sofort antwortete die emotionslose Stimme: "Jim Colm befindet sich in Frachtraum 2."


"Danke.", antwortete ich und drehte mich das dritte Mal um. Frachtraum 2.


Nach einem langen Weg und vielen Computer-Befragungen, stand ich schließlich vor der Tür.Zögerlich trat ich ein und schaute umher. Überall standen Kisten und Gegenstände die ich nicht kannte.


"Jim?", rief ich und schaute einmal in jede Ecke. Frachträume machten mir immer Angst.


"Jim!", rief ich erneut, bevor ich meinen Kommunikator antippte: "Computer: Jim Colm lokalisieren."


"Jim Colm befindet sich auf Deck 4, Sektion 11."


Deck 4, Sektion 11. Das kam mir bekannt vor. Auf einmal klingelte es: es war unser Quartier!


Schnell stürmte ich aus dem Raum. Ich verließ Frachträume immer unglaublich schnell.


Die Gänge verstummten und die das Licht wurde gedämpft. Es war schon Nacht. Als Erziehungsberechtigte, hätte ich Jim schon lange ins Bett bringen müssen. Unsere Mutter hätte das bestimmt geschafft, trotz der Vorkommnisse.


Traurig schlürfte ich in Richtung unseres Quartiers.


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Hallo!

Erstmal: WAS?!? Über 100 Reads und so viele Votes und Kommentare?!? Danke-danke-danke! :)

Eigentlich sollte ich für Mathe lernen, aber ich dacht was soll' und habe einfach mal drauf los geschrieben. Zwar kurz, aber es geht...Über die Osterferien kann ggf. gar nichts kommen, aber dafür danach ein gaaaaaanz langes Kapitel.

Irgendwie habe ich heute gute Laune :D

Schönen, sonnigen Tag Euch noch, 

 Emily :)

Verflogen // Star Trek Voyager FF (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt