Kapitel 7

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"J-Ja?", erwiderte ich. Ihr Tonfall machte mich nervös, was sie zu merken schien.

"Entschuldigen sie, ich bin etwas müde. Es war eine lange Nacht! Erst die Schicht und dann wollte Naomi nicht schlafen - aber deshalb wollte ich mit ihnen gar nicht sprechen!", lachte sie wesentlich freundlicher. Währenddessen hatte ich mir mein Frühstück genommen und ging mit der Frau zu einem Tisch.

"Ich bin Fähnrich Samantha Wildman, Aber sie dürfen ruhig Samantha zu mir sagen!", hielt sie mir ihre Hand hin, die ich auch sofort ergriff: "Joanna Colm. Aber du weißt wahrscheinlich so wie so wer ich bin."

"Kann ich nicht leugnen!", musste Samantha gestehen. Obwohl sie wesentlich älter war als ich, verstanden wir uns ganz gut.

"Weshalb ich sie sprechen wollte: Naomi hat gestern Jim im Frachtraum gesehen. Normalerweise ist sie total offen zu anderen Menschen, aber zu Kindern nicht. Das macht mir Sorgen. Sie ist immer mit Erwachsenen umgeben und Holo-Programme ersetzen nicht die Gesellschaft anderer Kinder. Vielleicht war sie deshalb zu schüchtern Jim an zu sprechen, aber wie dem auch sei: ich wollte fragen ob es nicht möglich wäre, die beiden etwas zusammen zu führen, oder ob Jim als Vulkanier vielleicht schon andere Interessen hat."

Beim letzten Satz musste ich mich zusammen reißen, dass ich nicht vor Lachen meine Milch ausspuckte. Mir gingen die Szenen auf Vulkan durch den Kopf, wo er einmal seine Großeltern besucht hat. Er war noch ziemlich klein und hat irgendwann angefangen zu weinen, weil er keinen zum Lachen bringen konnte und dachte ihn würde keiner mögen.

"Jim? Vulkanier?! Es stimmt zwar, er ist Halb-Vulkanier, aber nein, er ist vielmehr Mensch als Vulkanier.", erklärte ich nachdem ich die Milch wieder abgestellt hatte. Dann wurde mir die eigentliche Frage wieder klar. Eltern machten sich viel mehr Arbeit und Sorgen, als die Kinder mitbekamen!

Hatte ich Jim als zu eigenständig erklärt? Als zu stark? War er in Wirklichkeit noch nicht so weit alleine auf dem Schiff umher zu gehen? Sofort schossen Schuldgefühle in mir hoch und ich guckte mich nach ihm um. Ich fand ihn wieder bei Tuvok sitzen. Misstrauisch beäugte er ein grünes Gebäck, was einem Brötchen ähnelte.

"Ja... Ich glaube Jim wäre auch sehr glücklich über Gesellschaft.", antwortete ich und ließ meinen Blick zurück schweifen.

"Das ist großartig! Ich habe überlegt, dass Neelix oft etwas mit Naomi unternimmt. Vielleicht könnten die beiden Jim einfach einmal mitnehmen.", lächelte sie und ich stimmte ein: "Wenn die beiden das machen würden..."

"Aber natürlich! Sie kennen doch Neelix, oder?", entgegnete sie und ich nickte: "Ja, wir kennen uns schon. Aber, 'du' reicht auch bei mir.", lachte ich.

"Okay, dann werde ich dir Bescheid geben, wenn irgendwas unternommen wird.", lachte sie und iwir verabschiedeten uns.

Erleichtert atmete ich einmal tief durch. Innerlich feierte ich einen Triumph: ich schien allmählich sogar Freunde zu finden.

"Krankenstation an Crewman Colm.", riss mich mein Kommunikator aus den Gedanken.

"Colm hier.", meldete ich mich sofort. War etwas passiert.

"Ich dachte schon es gäbe jemanden hier, der seine Termine einhält...", seufzte der Doktor und mir war sofort klar auf was er hinaus wollte.

"Oh mein - tut mir wahnsinnig Leid! Ich habe - es ist etwas dazwischen gekommen und dann - ich bin sofort da!"

"Dann ist ja gut. Doktor Ende."

Sofort sprang ich auf und brachte mein Geschirr weg. Bevor ich ging, gab ich Jim Bescheid, dass ich weg war und kam keine drei Minuten später in der Krankenstation an.

"Ah! Da sind sie ja!", lächelte der Doktor und scannte wieder meinen Körper, kaum dass ich durch die Tür war.

"Durch ein paar geniale Forschungen meinerseits, ist mir gelungen zu sagen, weshalb ihr Körper sich so schnell erholt: abgesehen davon, dass sie Halb-Klingonin sind, haben sie als Kind eine bestimmte Krankheit gehabt. Den exakten Namen zu nennen macht keinen Sinn, sie können ihn sich so wie so nicht merken, aber wie dem auch sei. Durch diese Krankheit wurde zur Bekämpfung ihr Immunsystem ausgebaut. Das ist jetzt ein Vorteil.", präsentierte er stolz seine Ergebnisse und ich hatte keine Ahnung wie ich reagieren sollte.

"Ich gebe ihnen heute etwas mehr, dann sollten sie in zwei Tagen nochmal kommen und dann ist es sogar schon das gewesen!", redete er weiter und befüllte ein Hypo-Spray. Ich neigte den Kopf und bekam die Injektion und wollte schon gehen, doch den Doktor hielt mich davon ab: "Bevor sie gehen: Ich habe den Kapitäm gerufen. Sie sollte jeden Moment hier sein."

Der Kapitän? Wies? Hatten sie über meine Geschichte heraus gefunden?

Doch meine Gedanken hatten sich erübrigt, als sie keine zwei Sekunden später den Raum betrat.

"Ah, Crewman Colm! Wie geht es ihnen?", schenkte sie mir ein aufmunterndes Lächeln, welches ich mehr schlecht als recht erwiderte.

"Gut, danke der Nachfrage!"

"Haben sie sich gut eingelebt?"

"Ja, Neelix hat uns alles gezeigt. Es ist großzügig von ihnen uns mit zu nehmen. Danke nochmals!"

"Das ist doch selbstverständlich! Aber eigentlich wollte ich sie sprechen, weil der Doktor meinte sie hätten eine Ausbildung als medizinische Assistentin..."

"Das stimmt. Seit einem halben Jahr habe ich auf einer Raumstation gearbeitet.", erklärte ich unsicher. Hoffentlich fragt sie nicht weiter, warum ich jetzt hier war.

"Dann würde ich vorschlagen sie organisieren das mit den PADDs für Fähnrich Kim und sobald sie diese abgegeben haben, können sie anfangen. Kommen wir zum zweiten Punkt: wir brauchen einen ausführlichen Bericht wie sie hier her kamen. Von ihnen und ihrem Bruder. Das machen wir am besten persönlich und wenn ich Zeit habe. Ich werde sie dann dazu rufen. Ist alles soweit klar?"

Die PADDs hatte ich fast vergessen und der Bericht machte mir Angst. Er könnte das Ende bedeuten.

"Ja, Kapitän.", antwortete ich und sie warf mir einen undeutbaren Blick zu.

"Auf Wiedersehen!", verabschiedete sie sich und verließ die Krankenstation und ich folgte ihr kurz darauf.

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Abend!

Jo, ich war produktiv. Es ist leider nicht so lang wie versprochen, aber es ist ein Lückenfüller. Das sage ich zum zweiten Mal hintereinander, aber ich habe Ideen, die erst nachher kommen können :)

Wenn ihr Ideen oder Wünsche habt, schreibt die gerne in die Kommentare, vielleicht kann ich sie ja einbauen!

Schlaft gut ;)

      Emily :)

Verflogen // Star Trek Voyager FF (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt