Kapitel 4

10.9K 241 7
                                    

„Tim, deine Unterhose liegt hier schon wieder rum. Räum die mal weg!". „Jaja", erklang es aus der mittlerweile zugemüllten Wohnung. „Und deine Musik könntest du auch mal leiser machen, die Nachbarn haben sich schon das 3. Mal in dieser Woche beschwert, ich möchte hier keine Probleme wegen dir haben". „Wenn ich von der Schule wieder komme, möchte ich, dass der ganze Müll weg ist und einkaufen musst du auch mal wieder" schrie ich, während ich den Dreck vom Boden weg wischte. Ich wusste nicht das ein Mensch noch unordentlicher und dreckiger sein kann wie ich, flüsterte ich. „Ich geh jetzt" und knallte die Tür zu. Gestresst und aufgebracht lief ich zur Schule, bis plötzlich eine Stimme aus einem langsam fahrenden Auto ertönte: „Hey, willst du mit fahren?", "Oh, Herr Kahn" da ich so wie so Fußschmerzen hatte und es noch gefühlte 10 Stunden dauerte, bis ich an der Schule ankam, entschloss ich mich daher mit zu fahren. Ich stieg also ein und wir fuhren angestummt los. Ich war so in Gedanken, bis Herr Kahn die Stille unterbrach „Na, du siehst du angespannt aus, was ist los?" Eigentlich redet man mit seinem Lehrer nicht über private Dinge und ich hatte auch nicht vor, da ich aber keine Wahl hatte, erzählte ich ihm das mit meinem Kumpel Tim. „Das hört sich aber nicht gut an" antwortete er mit seinem nicht ernst zu nehmenden Akzent. „Du kannst mich ja mal besuchen kommen, wenn es bei dir so Drunter und Drüber geht". Mein Herz blieb stehen. Was hat er gerade gesagt? Hat er mich gerade zu ihm nach Hause eingeladen? „Das ist doch illegal", sagte ich noch mit leicht geschockter Stimme. „Ehm... Ja mal schauen " sagte ich und lächelte mit einem unsicheren Blick". Ich saß wie angewurzelt da und sagte so lange nichts bis wir an der Schule ankamen. Das ist das erste Mal, dass ich mich auf die Schule ernsthaft gefreut habe. Als ich ausgestiegen bin, lief ich ohne weiteres in das Gebäude, immer noch tief geschockt. „Emely!", ertönte es darauf hin. „Wieso kommst du so spät? Du bist doch immer die erste die in der Schule" „Es ist etwas dazwischen gekommen"antwortete ich kurz. Meine Augen starrten dennoch ins Leere. „Ist alles okay?" „Ja". Ich lief die Treppen hoch zum Klassenzimmer, wo ich schon von weitem das Geschreie meiner Mitschüler hörte. Ein paar Minuten ertönte auch schon die Schulglocke, die wie ich dachte mich vom geschehenen Ablenken könnte. Vergeblich. Ich musste die ganze Zeit an die Wörter denken, die Herr Kahn gesagt hat. Gut das heute der Tag ist, an dem er uns nicht unterrichtet. Nach der letzten Schulstunde sprach ich noch mit Hannah und Spencer, weil sie mich durchlöcherten mit den Fragen, ob es mir gut ginge weil ich den ganzen Tag so abwesend war. Neia und da ich ihnen schlecht erzählen konnte, dass unser Klassenlehrer mich zu ihm nach Hause eingeladen hat und mir die ganze Zeit Komplimente macht, erzählte ich ihnen, dass ich die ganze Nacht nicht geschlafen weil es bei mir so Chaotisch ist. Nachdem ich mich von den beiden verabschiedete, lief ich also nach Hause. Und als ich mit der Erwartung, dass mir gleich alles entgegen kommt, die Haustür aufschloss, fand ich überall verteilte Rosenblätter auf dem Boden vor - und Kerzen. Ich legte all meine Sachen ab und lief den Rosenblättern nach. In der Küche angekommen Verbund mir jemand die Augen. Ich fragte wer da sei, aber niemand antwortete, ich spürte nur eine warme Hand auf meiner Schulter die mich irgendwo hinführte. Die Hand führte mich auf einen Stuhl an einem Tisch. Er nahm mir den Verbund von den Augen und sah vor mir meinen Besten Freund Tim! „Tim? Das ist süß, aber wozu das alles?", lachte ich kurz. „Weisst du ich wollte es wieder gut machen, weil ich dir in letzter Zeit so viele Schwierigkeiten gemacht habe. Und ich.. neia... ich will nur mehr als Freundschaft... ich fande dich schon damals nett, hübsch und vieles mehr und wollte es dir auch sagen, jedoch sind wir dann weggezogen." „oh ähmm, ich weiss jetzt gar nicht, was ich dazu sagen soll" „Das musst du auch nicht" Er kam mir näher -eigentlich viel zu nah- schloss seine Augen und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Wir öffneten unsere Augen und ich hielt den Atem an. Was war das denn gerade für eine Aktion. Ich stand ohne etwas zu sagen auf, lief in mein Zimmer und schloss die Tür zu.Ich weiß das ist echt gemein, aber ich war so geschockt, da wusste ich mir nicht anders zu helfen. Er war mein bester Freund und ich dachte niemals, dass aus uns mehr als nur Freundschaft wird. Ich wollte gerade Spencer anrufen um ihr das alles zu erzählen, was gerade geschehen ist, als mich irgendeine komische Nummer anschrieb, mit folgenden Wörtern; Hey, du bist gar nicht auf mein Angebot eingegangen, dass ich dir vorhin gemacht habe. ;). Mein Herz blieb zum 5. Mal heute stehen und mein Bauch grummelte. Ich lächelte, und war gleichzeitig verärgert, dass er mich jetzt auch noch auf meinem Handy anschreibt. Und woher hat er überhaupt schon wieder meine Nummer? Ich schätz mal wieder aus meinen Schülerakten. Wie der Rest meiner privaten Daten auch. Ich ignorierte diese Nachricht aber vorerst, da ich zurzeit mit etwas wichtigeren beschäftigt bin.

"Und wenn ich mich in Sie verliebt habe?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt