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Die ganzen Fotografen und Journalisten verfolgten mich, seit Anne weg war. Sie erzählte mir, dass sie hier ein Hotel gebucht hatte und versucht jeden Tag vorbei zu kommen. Müde saß ich in Melli's Zimmer und betrachtete das blasse Mädchen. Würde sie nicht von den Maschinen beatmet werden, wäre sie eine Leiche. Das war sie theoretisch ja auch. Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen und ich dachte an das Lied, was ich ihr geschrieben hatte. "And you will never know just how beautiful you are to me. But maybe I'm just in love when you wake me up.", kam es leise über meine Lippen. War es meine Schuld, dass sie auf die andere Fahrbahn gerast war? Sicherlich war es falsch vor der Fahrt Alkohol zu trinken, aber davor fuhr sie auch normal. Nachdenklich strich ich über ihre kalte Hand un schloss die Augen, während ich das Lied im Kopf durchging, immer und immer wieder. Auf einmal kam eine Ärztin herein und schenkte mir ein schwaches Lächeln. "Entschuldigen Sie, Ed?", sprach sie mich etwas schuldig an. Ich sah vorsichtig auf und versuchte ebenfalls zu lächeln, doch mir war dazu echt nicht zumute. "Die Besucher Zeit ist vorbei. Sind Sie ihr Freund?", fragte sie unsicher nach. Ich sagte nichts dazu. "Ich muss hier bleiben, bitte.", kam es schwach über meine Lippen. Meine Augen sahen wieder zu der Brünetten hinunter. Die Schläuche ließen sie ganz anders aussehen. Unsicher überprüfte die Ärztin die Werte von Melli und sah mich dann an. "Ich muss Ihnen leider sagen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis sie aufwacht. Sie hat es schwer erwischt und die Notoperation verlief auch nicht ganz ohne Komplikationen.", kam die Ärztin endlich mit der Wahrheit heraus. "Dann muss ich erst recht hier bleiben.", sagte ich trocken und hielt mit beiden Händen ihre kühle Hand. Sie wurde langsam wärmer, je länger ich sie hielt. "Aber-", setzte sie an, doch unterbrach sich selbst. Sie sah, wie zerstört ich war. Seit zwei Tagen hatte ich nicht mehr geschlafen und ich wusste, dass es noch mehr wurden. "Rufen Sie uns, sobald irgendwas passieren sollte.", gab sie dann wider und verließ den Raum. Zum Glück war sie so ein Mensch, der die Tür leise und sanft schloss. Kopfschmerzen hatte ich schon genug. Es wurde still im Raum und man hörte nur noch die ganzen Reporter, die vor dem Krankenhaus standen, wobei die Fenster geschlossen waren. "Wenn du aufwachst, gebe ich das alles für dich auf, versprochen.", flüsterte ich in ihr Ohr, gab ihr einen Kuss auf die Wange und spürte wieder, wie meine Augen nass wurden. 

Wake me up {Ed Sheeran Story} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt