♪17♫

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Die alten Chats von mir und Melli ließen mich kurz lächeln, aber es verging wieder schnell. Manchmal war ich echt froh, dass ich alleine sein konnte. Würde ich von außen auch so schwach sein, nein, es ging einfach nicht. 'There's a Place' von All American Rejects spielte durch mein Hotelzimmer. Langsam ging mir mein Erspartes aus. Das Geld von meiner Karriere wollte und konnte ich nicht benutzen, da ich damals mit meinem Manager ausgemacht hatte, dass ich es nur anrührte, wenn es um meine Karriere ging. Und da dies nicht der Fall war und das auch der größte Fehler meines Lebens war, saß ich nun traurig auf dem Bett und las mir immer wieder die Nachrichten von Melli durch. Ich wünschte mir so sehr, dass sie mir antworten würde. Natürlich habe ich ihr nichts mehr geschrieben, aber ein Versuch wäre es wert, oder? Sie liegt im Koma, Ed. Seufzend legte ich mein Handy weg und schaute auf den Panorama Ausblick von Hamburg. Ich war noch nie hier in der Stadt, hatte nur einmal ein Konzert gegeben. Zum Glück war es ruhig. Immer die Fotografen um einen zu haben wird anstrengend. Wieso verstanden sie nicht, dass man Privatsphäre braucht? Mitten im Zimmer zündete ich mir eine Zigarette an. Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Regungslos starrte ich wieder aus dem riesigen Fenster, bis die Stimme von Anne ertönte. "Ed?" - "Komm rein."

Lachend tanzte sie vor mir herum, drehte die Musik von Green Day noch lauter, nachdem sie vergeblich versuchte mich aufzumuntern.Es war ihr egal, ob sich Leute beschwerten. Sie machte sich keine Gedanken. Das mochte ich an Anne und Melli so sehr. Mit einem fetten Grinsen warf sie sich zu mir aufs Bett und fing wieder an zu lachen. "Du musst wieder lachen, Ed.", schmunzelte sie. Man merkte, dass sie etwas getrunken hatte, aber das war mir egal. Solange sie glücklich war. Was hatte sie zu verbergen? "Schwer.", meinte ich mit einem schwachen Lächeln und schaute wieder aufs Handy, mit der Hoffnung, dass Melli sich melden würde. Natürlich merkte sie das, Anne war eine Menschenkennerin. Ernst setzte sie sich neben mich aufs Bett und sah mich liebevoll an. "Hör auf dir das durchzulesen.", meinte sie. "Schreib ihr. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dir antwortet, ist klein. Aber es wird dir helfen.", sagte sie mit einem besorgten Lächeln. Ich merkte, wie sie den Alkohol im Blut versuchte zu unterdrücken. Nachdenklich sah ich zu meinem Handy, dann wieder zu Anne. "Wenn du deinen Rausch aus schläfst.", grinste ich und nahm mein Handy. Sie nickte sofort und umarmte mich. Verdammt, wie viel hatte sie getrunken? "Wir gehen dann morgen zusammen zu ihr?", fragte sie, während sie zur Tür taumelte. "Wenn du nüchtern bist.", rief ich ihr lachend hinterher. Als die Tür ins Schloss fiel, öffnete ich den Skype-Chat mit Melli. 

christopheres: is unwahrscheinlich, dass du antwortest

christopheres: aber ich vermisse dich

mellihood: ich dich auch.

Wake me up {Ed Sheeran Story} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt