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Männer geben Geborgenheit
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"KYLE BROFLOVSKI, komm SOFORT runter!" "Oh Scheiße. Wir haben die Bierflaschen nicht weggeräumt." Stan öffnet verwirrt seine Augen und findet sich in Kyle's Bett wieder. Bis auf seine Schuhe ist er noch voll bekleidet. Was macht er hier? Hat er ernsthaft hier übernachtet? "WIRD'S BALD?" Stimmt, er erinnert sich. Sie hatten sich einen Batmanfilm angeguckt und danach hatte Kyle Stan gebeten bei ihm zu übernachten. Wie in alten Zeiten. "Ich muss jetzt runter, wenn mir mein Leben lieb ist. Du kannst ja in der Zwischenzeit duschen gehen, wenn du willst." Er verschwindet und Stan richtet sich langsam auf. Sein Kopf schmerzt, aber er hat schon Schlimmeres erlebt. Mit schleichenden Schritten sucht er das Badezimmer auf. Auch hier sieht es aus wie immer. Er nimmt sich die Zahnbürste seines besten Freundes und säubert seine Zähne. Kyle wird das schon nicht merken, das hat er schließlich immer schon heimlich so gemacht. Danach steigt er unter die Dusche und passt auf, dass seine Haare nicht nass werden. Der gestrige Tag liegt jetzt klar vor seinen Augen, nur der Abend ist verschwommen. Oh Gott, wahrscheinlich hat er voll den Mist gelabert und wie eine Heulsuse geklungen. Als Stan sich gerade anzieht, hört er wie jemand hochgestürmt kommt und eine Tür zuknallt. Er verlässt das Badezimmer und öffnet vorsichtig Kyle's Tür. "Alles ok?" Er funkelt ihn wütend an, schmeißt anschließend eine seiner Hosen durch die Gegend. "Sie macht mich fertig. Ich bin fast 18 und darf nicht einmal ein bisschen Party machen. Sie hat mir jetzt verboten Samstagabends das Zimmer zu verlassen. Kannst du das glauben?" Stan sieht ihn verwundert an. "Wirklich? Das ist ja kacke. Wirst du dich dran halten?" Kyle zuckt mit den Schultern und hebt seine Hose wieder auf. "Mir bleibt ja nichts anderes übrig. So wie Ich sie kenne, wird sie sich vor meine Tür setzen. Die ganze Nacht lang." Er wühlt in seinem Schrank herum und zieht ein schwarzes T-Shirt hervor. "Hmm...wir finden schon eine Lösung. Wofür hat man schließlich Freunde wie mich?" Kyle lächelt. "Du bist echt der Beste, Stan. Aber jetzt sollte Ich auch duschen gehen. Wir sehen uns morgen in der Schule, ok?" "Ok." Stan hebt zum Abschied kurz die Hand und verlässt Kyle's Zimmer. Er schleicht sich an Mrs. Broflovski vorbei und irrt durch die Straßen, auf der Suche nach einem friedlichen Plätzchen. Als er an Craig's Haus vorbeikommt, tritt gerade Kenny hinaus und winkt Stan zu, als er ihn erblickt. Dieser bleibt stehen und wartet  bis der andere neben ihm angekommen ist. Dann geht der Fußmarsch weiter. "Huh? Wo kommst du denn her? Ich dachte du würdest noch in einem der Zimmer vor dich hin schlummern." Kenny wuschelt durch seine Haare, hebt mit geschlossenen Augen sein Gesicht in Richtung Sonne und atmet die frische Bergluft ein. Dabei stößt er ebenfalls eine Geruchsprobe seiner Alkoholfahne aus. "Ich bin mit Kyle recht zeitig gegangen, nachdem mich eine der Cheerleaderinnen angegraben hat." Stan beschließt doch seine Jacke zu schließen. Die kalte Luft der noch relativ frühen Morgenstunden lastet unangenehm auf seiner Haut. "Ich verstehe es nicht. Ich muss flirten wie Sau, um einigermaßen interessant zu wirken und du lächelst einfach nur und schon kriegst du tonnenweise kostenlose BJ's. Scheiß Quarterbackbonus." Doch Kenny grinst dabei, denn er meint nur halb ernst was er sagt. Zwar hatte Stan bereits unheimlich viele Freundinnen, was nicht zuletzt an seinem guten Aussehen lag, doch er gab anscheinend nicht viel auf Sex, welcher außerhalb einer Beziehung stattfand. Kenny kann verstehen, was die Mädchen in ihm sehen. Mit seinen dunklen Haaren, dem beruhigenden Lächeln, dem angenehm trainierten Körperbau und seinem Charme, ist er bestimmt mehr als nur ein Hingucker für das weibliche Geschlecht. Doch Kenny weiß auch, dass es nicht nur am Aussehen und Charakter liegt. Der Blonde hat viele attraktive Kumpels, soweit er das beurteilen kann, ihn eingeschlossen, doch schlussendlich ist es  Stan's Ruf, der ihn anscheinend begehrenswert macht. "Wo seid ihr hingegangen?" Kenny folgt seinem Freund einfach und so schlagen sie einen Trampelpfad in Richtung Stark's Teich ein. "Bei Kyle zu Hause. Haben Bier getrunken, einen Film geguckt und irgendwie muss ich da auch eingeschlafen sein. Ich erinnere mich nicht mehr daran, wann wir in sein Zimmer gegangen sind, bin aber auf alle Fälle im Bett aufgewacht." Er denkt nach, kommt aber einfach nicht drauf. "Der altbekannte Filmriss also. Na was soll's. Entweder dir fällt es wieder ein oder du fragst ihn einfach. Aber wird ja nichts spektakuläres bei rauskommen, denke Ich mal." Stan nickt zustimmend. "Und was hast du so getrieben?" Der Teich liegt nun direkt vor ihnen. Das glatte Wasser liegt still da und die beiden lassen sich in das taufrische Gras fallen. "Nichts besonderes. Getrunken, mit 'nem Mädel rumgeknutscht und bis vorhin Monopoly mit Clyde gespielt. Wenn ich zu Hause bin, penn ich erstmal durch bis morgen." "Klingt nach 'nem guten Plan." Doch eine Antwort bleibt aus, denn Kenny ist in sekundenschnelle eingeschlafen. Stan nickt grinsend, geht noch ein paar Tagträumen nach und läuft anschließend nach Hause. Seinen Kumpel  kann er beruhigt dort liegen lassen. Erstens hat dieser eh keine Wertsachen dabei und zweitens gibt es so nah an der Stadt auch keine wilden Tiere. Er verbringt den restlichen Sonntag damit Hausaufgaben zu erledigen und nimmt sich vor, morgen Kyle nach dem Ablauf des gestrigen Abends zu fragen. Aber er weiß jetzt schon, dass nichts besonderes passiert ist.

Männer (South Park - Style)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt