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Dieses Bild ist einfach perfekt! ARGH!

Männer führen Kriege
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"Aber das bleibt doch jetzt erstmal unter uns, oder?" Stan beißt sich auf die Unterlippe. Er weiß zwar nicht genau was die beiden jetzt sind, aber er weiß, dass er es nicht öffentlich machen will. Und ja, dafür hasst er sich. Aber er kann es nicht ändern. "Es ist mir nicht peinlich und ich hätte es andersrum auch viel lieber, aber...du weißt schon." "Ist ok. Wenn du es aushältst so lange auf mich zu verzichten." Er küsst grinsend Stans Wange und schließt dann die Haustür auf. Es ist immer noch eiskalt. Zum Glück ist der Weg zur Bushaltestelle relativ kurz. "Und du? Hältst du das durch?" Er spürt jetzt schon wie es ihm schwer fällt nicht nach seiner Hand zu greifen. "Keine Sorge, ich hab mich da gut unter Kontrolle. Wie weit seid ihr eigentlich mit Bio?" Stan seufzt. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. "Wusste ich es doch." "Wir kriegen das schon noch hin. Ist ja nicht so aufwendig. Hey Kenny." Der Blonde nickt und fängt dann an zu grinsen. "Ratet mal was gestern geiles passiert ist." Er lehnt sich an den Mast mit dem Bushaltestellenschild und verschränkt die Arme vor der Brust. Wenn Kenny wüsste was gestern wirklich geiles passiert ist. "Das eine Mädel hat sich auf ein Date eingelassen?" Er schüttelt den Kopf. "Du hast endlich deine Hausaufgaben gemacht?" "Nein, man. Viel besser." Kenny reibt sich grinsend die Hände. "Ich habe jetzt 'nen Job bei Burger King." "Was? Echt? Geil!" Kyle gibt ihm ein High Five. "Ja, oder? Endlich war jemand bereit mich einzustellen. Von Mittwoch bis Samstag bin ich jetzt komplett ausgeplant." Kenny scheint sich wie ein Schneekönig zu freuen. Er hat echt lange erfolglos nach einem Nebenjob gesucht, es aber nie aufgegeben. Und anscheinend hat sich das gelohnt. "Aber warte mal. Wir haben hier doch gar keinen Burger King!" Stan runzelt die Stirn. Er wünschte, seine Stadt wäre ein Standpunkt der Fastfoodkette, aber für die paar Einwohner lohnt es sich einfach nicht. "Ja, ich muss halt ein Stück mit dem Bus fahren, aber es lohnt sich." "Kyle!" Cartman stampft auf die drei zu. Irgendwie sieht er komisch aus. "Was?" Cartman stellt sich vor den Jungen hin und greift mit beiden Händen nach seinem Kragen. "Alter, bist du betrunken? Lass mich los!" Er versucht sich zu befreien, aber der Griff ist zu stark. "Kyle. Erinnerst du dich an das Footballspiel? Die Wette? Du hast noch was offen." Cartman beugt sich zu seinem Ohr und flüstert ihm etwas zu. "Spinnst du? Was soll der Mist?" "Du hast keine Wahl, Jude." Stan beschließt dazwischen zu gehen. Er zerrt Cartman von Kyle weg. "Lass ihn in Ruhe." Cartman stolpert und kann seinen massigen Körper gerade so davor bewahren auf den Boden zu knallen. "Was? Willst du mir wieder die Nase blutig schlagen? Mach!" Wann kommt denn endlich der Bus? "Ich glaube du solltest in dem Zustand nicht in die Schule gehen." "Halt dein Maul, Kenny. Ihr könnt mich alle mal." Stan wirft Kyle einen verwirrten Blick zu. Dieser starrt in die Leere. "Wie du meinst, Fettarsch." Der Bus kommt angefahren und erleichtert steigt Stan ein. Er setzt sich relativ weit hinten hin, Kyle kommt zu ihm. Er flüstert ihm ins Ohr. "Was hat er gesagt?" Kyle wirkt immer noch leicht abwesend. "Nicht so wichtig." Dann legt er seinen Kopf auf Stans Schulter und greift nach seinem Arm. Hoffentlich sieht man das von den anderen Sitzen aus nicht so sehr. "Stan?" "Hmm?" Er zieht Kyle ein Stück näher an sich. Das Aftershave des Jungen macht sich in seiner Nase breit. "Ich glaube ich habe eine Idee wo wir in der Schule relativ ungestört sind." Kyle streicht über seinen Oberarm und lächelt gegen seine Schulter. "Wo?" "Werde ich dir dann zeigen." Diese Berührungen fühlen sich so gut an, er kann es kaum in Worte fassen. Kyle streicht weiterhin seinen Oberarm auf und ab. Stan versteht diese Geste als ein Kompliment für seinen trainierten Körper und streicht ein paar Locken zurück um in sein rundes Gesicht mit den großen Augen schauen zu können. Kyle liebt es so von ihm angestarrt zu werden. Die Situation ist fast schon zu kitschig um sie in Worte zu fassen. Der Bus hält wieder und neue Schüler steigen ein. Er löst sich von Stan und lächelt zufrieden. Stan holt sein Handy raus und fängt an die Kopfhörer zu entknoten. "Stan!" Er schaut auf und sieht Wendy, wie sie sich von der Reihe vor ihnen hinter beugt. Na geil. "Hey." "Wir müssen überlegen was wir beim Tanz anziehen." Tanz? Achja, dieses Valentinsdings. Darauf freut er sich ja enorm...nicht. "Unsere Outfits müssen zusammen passen." Er hört ein Glucksen neben sich, Wendy schaut verärgert. "Halt den Mund, Kyle." "Wieso? Ich finde nur die Vorstellung von euch im Partnerlook lustig." Kyle gluckst erneut. Stan würde gerne mitlachen, will aber Wendy nicht wütend machen. "Können wir heute abend telefonieren?" Wendy seufzt und dreht sich wieder um. Stan macht mit seinen Kopfhörern weiter, da kommt bereits die Haltestelle der Schule in Sicht. Die Schüler steigen aus, aber anstatt zum Eingang zu laufen, biegt Kyle ab. Stan folgt ihm. "Wo gehst du hin?" "Zu den Goths." "Was? Warum?" Kyle schaut ihn lächelnd an. "Weil die es nicht juckt, wenn wir da hinten rummachen." Er läuft weiter, Stan wird nervös. "Aber ich dachte, dass wir es erstmal für uns behalten." Kyle läuft weiter. Der kleine Hinterhof der Schule ist bereits in Sichtweite. "Stan, es sind die Goths. Die juckt nichts und niemand und werden es bestimmt auch nicht rumerzählen. Vertrau mir einfach" Stan seufzt. Es ist schwer Kyle einen Plan auszureden. Und eigentlich könnte es wirklich klappen. Die beiden gehen an den Mülltonnen vorbei, bis sie den Hinterausgang der Schule erreichen. Drei Jugendliche sitzen auf den Treppenstufen und heben den Kopf, als sie näher kommen. Aus dem alten Rekorder dringen dunkle Bässe. "Was?" Stan kratzt sich nervös am Kopf. Er als Sportler ist eigentlich der letzte, der gut mit den Goths klarkommt. Nicht, dass er sich mit ihnen streitet oder sie sogar hasst. Aber beide Parteien wollen miteinander nichts zu tun haben. "Stört es euch, wenn wir da in der Ecke ein bisschen rumhängen?" Einer der Jungen mustert Kyle, sein rechtes Auge wird von den schwarzen Haaren fast komplett verdeckt. Die blaue Schuluniform ist ein wahrer Störfaktor in dem düsteren Gesamtbild. Dann zieht er an seiner Zigarette. "Nein." Er wendet sich wieder ab und schaut zu seinen Freunden, welche ihm durch Schweigen zustimmen. Kyle geht ein Stück weiter, lehnt sich an die Wand und zieht Stan an sich. Dieser versucht das Gefühl beobachtet zu werden zu ignorieren und legt seine Hände an die Taille des andern. Er liebt diese Küsse. Manchmal kann er einfach an nichts anderes denken. Vielleicht ändert sich das ja jetzt, wo er nicht mehr heimlich schwärmen muss. Vielleicht wird es zur Normalität und ist nichts mehr besonderes. Nein, das würde er nicht wollen. Er zieht Kyle näher an sich ran und legt seinen Kopf ein wenig schief. Irgendwie ist es seltsam hinter der Schule rumzumachen, direkt zwischen den Mülltonnen und nur fünf Meter von den Goths entfernt. Aber wenn das nun mal die einzige Möglichkeit ist, nimmt er sie dankend an. Kyle streicht durch die dunklen Haare und legt seine Hand dann gegen die Wange. Es ist eine zärtliche Geste. Genau so wollte er es immer haben. Ihre Lippen scheinen perfekt aufeinander abgestimmt zu sein. "Ist das jetzt euer Ernst?" Jemand packt Stans Schulter und zieht ihn von Kyle weg. "Warum sagt ihr mir nicht einfach, dass ihr zusammen seid? Wie lange wollt ihr das noch vor mir verheimlichen?" Stans Kopf heizt sich in Sekundenschnelle auf. Hat man denn nicht mal hier seine Ruhe? Kenny schaut leich verärgert. "Wir sind nicht zusammen." Leider. "Das habe ich dir letztens schon gesagt." Was? Die beiden haben über ihn geredet? Stan weiß nicht so recht, wie er das finden soll. "Vielleicht solltet ihr dann mal langsam zusammen kommen!" Er wirft die Hände in die Luft und dreht sich zu den Goths um Unterstützung zu finden, aber die starren ihn nur unbeeindruckt an, so als würden sie sich in einer anderen Dimension befinden. "So einfach ist das nicht, Kenny." "Willst du mein fester Freund sein?" Kyle dreht seinen Kopf so schnell zu Stan, dass seine Locken einen Sprung machen. "Was?" Sein Gesicht spricht Bände. Er ist eindeutig überfordert. Und Kyle ist so gut wie nie überfordert. "Willst du mit mir zusammen sein?" Kyle reagiert nicht. Stan beißt sich auf die Unterlippe. Das Schweigen macht ihn nervös. Wenn er jetzt nein sagt, weiß er nicht wie er damit umgehen soll. Kenny piekst Kyle in die Seite. "Das ist der Moment wo du entweder ja oder nein sagst." Der Angesprochene streicht seine Haare zurück und fängt dann an zu lächeln. "Noch so eine deiner dummen Fragen." Stans Herz dreht sich einmal im Kreis. Er nimmt ihn in die Arme und küsst seine Wange. "Ich liebe dich." "Ich dich auch." Kenny klatscht zufrieden in die Hände. "Hiermit ernenne ich sie zu Freund und Freund. Lasst die weißen Tauben frei, blabla." Kyle macht mit seiner Hand eine wegscheuchende Bewegung. Kenny versteht und geht wieder, sein breites Grinsen hält noch eine Weile an.

Männer (South Park - Style)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt