Kapitel 24

623 33 6
                                    

,,Aber ich will dir auch nicht zur Last fallen. Nicht das es später heißt, dass ich dich ausnutzen würde, weil das will ich echt nicht", sage ich.

,,Nein, nein. Ich will dir helfen. Und jetzt hör auf darüber zu reden."

,,Danke", sage ich und umarme ihn.

Ich bin froh, dass ich Taddl habe ich habe ihn echt schon ins Herz geschlossen. Es war nicht immer so, dass ich von fremden so akzeptiert wurde wie ich bin. Früher hieß es immer 'guck dir die kleine Nutte da an mit ihren kleinen Arsch und ihren viel zu großen Kopf' oder ' Du bist so falsch. Erzählst über allen deinen Freunden scheiße und hast keinen'.

Mein Leben war scheiße. Ich habe durch dumme Gerüchte meine Freunde verloren. Und warum? Weil ich die falschen 'Freunde' kennengelernt habe. Wären Marina und Melissa nicht in mein Leben gekommen wäre ich niemals Nutte geworden, aber sie meinten ja es wäre 'der Oberhammer' dort mit ihnen zu arbeiten. Aber in Wahrheit war es eine einzige Lüge.

Die beiden haben die Schule nicht abgebrochen, sondern weiter gemacht und weiter gearbeitet. Sie waren so beliebt. Beliebt durch lügen. Ihr ganzen Leben war eine Lüge. Niemand wusste das Geheimnis der beiden nur ich, weil ich es Zufällig mitbekommen habe. Daraufhin erzählten sie Lügen über mich und sorgten dafür, dass alle mich scheiße fanden. Sie hatten ja so angst, dass die kleine Jennifer erzählt, dass sie Nutten sind.

Als ich Marina und Melissa dann mal ansprach und fragte wie es denn sei als Prostituierte zu arbeiten meinte sie es wäre ein Traum. Es war nicht so als hätte es mich sofort und schon immer interessiert, aber ich sah keine andere Möglichkeit um an Geld zu kommen. Tja. Daran sieht man mal wieder wie dumm und naiv man sein kann.

,,An was denkst du?", reißt mich Taddl aus den Gedanken.

,,Ach, an nichts. Alles ok. Was machst du heute noch?"

,,Ich habe noch vor in die Stadt zu gehen. Willst du mit?"

,,Ja, klar. Scheiße!", schreie ich fast.

,,Was ist los?", fragt Taddl und sieht mich geschockt an.

,,Ich muss mir noch was zum anziehen kaufen. Ich treffe mich nämlich mit jemandem. Ich hole eben meine Jacke."

Taddls POV

Was?! Sie trifft sich mit jemanden? Ich hole schnell mein Handy raus und gehe schon mal in den Hausflur. Ich öffne den Chat zwischen Ardy und mir.

"Ardy, komm nicht mit in die Stadt. Ich gehe mit Jennifer alleine. Du verstehst?"

"Ja, viel Glück alter."

Gut, eine Last weniger. Aber ich muss heraus finden mit wem sie sich treffen will.

,,Taddl?", ruft sie.

,,Ja, ich bin schon im Flur."

Sie öffnet die Wohnungstür und kommt raus. Ich gehe einen Schritt zurück, damit sie genug Platz hat um abzuschließen. Sie riecht so gut. Am liebsten würde ich den ganzen Tag ihren Duft um mich herum haben.

,,Du mit wem triffst du dich eigentlich?", frage ich als wir das Parkhaus verlassen.

,,Ach, nur mit meinem Arbeitskollegen", grinst sie.

,,Und was wollt ihr machen?"

,,Taddl, warum so neugierig?", lacht sie.

,,Sorry", sage ich.

,,Wir gehen ins Kino."

Ok. Ich muss das unbedingt
verhindern. Sie darf das nicht.

Mein verschollener Bruder und meine neue LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt