Die Eifersucht des Herrn der Unterwelt

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Der Gott sah erst auf zu dem Menschen, der seine Aufmerksamkeit nicht hätte gewinnen können, wäre es nicht ob seiner Geliebten, als dieser das Wort ergriff. Seine Worte ließen keinen Zweifel daran, dass er eingeweiht war, was ihn sichtlich verwunderte. Die meisten Menschen heutzutage kannten ihre Geschichte nicht, auch wenn sie sie einst gekannt hatten. Beinahe vergessen in den dunklen Wogen der Zeit war ihre Liebe heute kaum mehr als ein Mythos in der Welt der Menschen. Dieser Mann jedoch wusste – und glaubte. Es war Letzteres, das den Ausschlag gab.

„Du bist der Polizist", sprach ihn Hades leise an. Wer sonst sollte der Mann sein, wenn nicht der Polizist, der sich um seine Liebste gekümmert hatte, sie aufgenommen und ihr Zuflucht gewährt hatte?

Der Mann nickte – auf meine Frage sowie auch auf die Worte seiner geliebten Persephone, die ihm zusagte, gleich 'nach Hause' zu kommen. Worte, die ihn schmerzten zu hören und ihm das Herz schwer machten. War ihr Zuhause nicht die Unterwelt? Nicht der Platz an seiner Seite?

Bedrückt sah er zu der Sterblichen, die so zerbrechlich in seinen Arm wirkte. Zumindest in seinen Augen, den Augen eines Gottes.

„Du magst ihn", wisperte Hades leise und nicht ohne einen Hauch Bitterkeit. Er schämte sich seiner Eifersucht, doch die unbewusst gewählten Worte seiner Geliebten hatten sie nur noch angefacht, gleich wie unnötig sie war. Er zweifelte nicht an ihrer Liebe oder ihrer Treue.

Er wusste, seine Unsterblichkeit würde sie für immer trennen, wenn es ihnen nicht gelänge aus Persephone wieder die Unsterbliche zu machen, als die sie geboren worden war, doch er wusste auch, wie schwer dies würde, war es bisher doch nur sehr wenigen Leuten gelungen. Herkules, Herakles – um nur einen zu nennen, der es geschafft hatte. Er ahnte nicht, wie schwer es sein würde, doch es spielte kaum eine Rolle, denn ihm wäre jeder noch so felsige Pfad recht, der ihn wieder mit seiner Geliebten vereinte.

Ebenso wenig ahnte er, dass auch der Blick der Aphrodite auf ihnen lag und diese wiederum sich ebenfalls fragte, welcher Weg nun der richtige wäre.

Persephone:

Ich sah nun wieder zu Hades und sah genau, wie er sich fühlte bei meinen Unvorsichtig gewählten Worten.

"Du bist eifersüchtig mein Liebster, obwohl du dazu keinen Grund hast. Schließlich bin ich seit Ewigkeiten mit dir zusammen und ich liebe dich. Ich bin dir sogar treu. Nur wegen unserer Liebe bin ich diesen Weg mit dir gegangen. Nur die Unterwelt ist momentan nicht mein zuhause, denn ich würde es mit meiner Sterblichkeit da unten bei uns zuhause nicht aushalten. Solange wie ich nun hier bin, werde ich daran arbeiten mir ein Haus einzurichten und auch ein Leben aufzubauen" sagte ich leise aber dennoch mit einer gewissen Art Bestimmtheit. Ich sah ihn an und war etwas traurig, das er anscheinend glaubte das ich nicht zu ihm zurück in die Unterwelt wollte. Dem war insgeheim nicht so. Ich wollte bei ihm sein, bis es wieder für die Ewigkeit geht.

Um meinen Worten Nachdruck zu geben, küsste ich ihn leidenschaftlich und merkte dann, wie er mich an den Baum auf den Hügel drückte und ich genoss es sehr bei ihm zu sein.


Persephone und HadesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt