Das Labyrinth

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Diesmal verloren sich diese Worte nicht in der Stille, im Gegenteil sie wurden von dem Lärm, den die Jugendlichen ausstießen übertönt. Alle stritten und fragten sich, wer diesen Zettel geschrieben hatte und was genau er zu bedeuten hatte. Marie verstand überhaupt nichts von dem, was die Jungen quer durcheinander schrien. Die Funktionen von ihrem Gehirn hatten auf einmal aufgehört zu arbeiten. Lichter? Blut? Sterben?

Das war alles viel zu viel für sie. Auch die Worte „Strunk" und „Klonk", die sie bei ihrer Ankunft mitbekommen hatte, waren ihr völlig fremd. Und da war noch dieser Junge, Thomas. Er hatte sie wiedererkannt und er wusste, wer sie war. Sie beschloss, dass es ein guter Anfang wäre, mit dem Jungen zu sprechen, er konnte ihr bestimmt weiter helfen. Allerdings wurde ihr Plan durchkreuzt, denn Newt tippte ihr von hinten leicht auf die Schulter und zeigte ihr mit einen Wink, dass sie ihm folgen sollte. Marie bewegte sich zuerst nicht vom Fleck, bis Alby sie unsanft in den Rücken stieß und das Getöse von den anderen allmählich abnahm.

Langsam trotteten sie zu einem verlassenen, kahlen Platz, der nur von ein paar Büschel Gras und einen breiten Baumstamm bedeckt war. Während des Gehens sah sich Marie genauer auf der Lichtung um. Jetzt bemerkte sie erst, dass der merkwürdige Ort wie ein kleiner hässlicher Bauernhof aussah. In einer Ecke war so eine Art Stall, der von Kühen, Hühnern und einen schmutzigen, verwitternden Hund bewohnt wurde. Gegenüber von dem Stall, war ein hölzernes Bauwerk, welches krumm in die Höhe ragte. Es sah so aus, als ob es jeden Moment zusammen stürzen würde. Offensichtlicht wurde das von den Jungen die hier lebten gebaut, dachte sich Marie insgeheim. Zuletzt fiel ihr noch der dunkle Wald auf, bevor Alby sie gewaltsam auf den Baumstamm drückte, damit sie sich hinsetzte. Marie wusste sofort, dass sie ihn nicht Leiden konnte, sie versuchte ihn sogar mit ihren Blicken zu durchlöchern und hoffte, dass er in Ohnmacht fiel.

>>Alby, sie ist eine junge Dame, keine Gefangene<<, ermahnte Newt seinen Freund, wobei er ein wenig schmunzelte.

>>Solange ich nicht weiß, was ihre Absichten sind, ist sie eine Gefangene<<, gab Alby verärgert zurück, scheinbar mochte er es nicht, wenn man ihn tadelte. Die zwei Jungen ließen sich vor Marie auf die Erde sinken, während der Blondschopf nicht auf Albys Bemerkung einging, sondern einfach ruhig weiter sprach: >>Es ist sehr viel passiert seit du hier auf der Lichtung angekommen bist. Und ich kann mir denken wie du dich momentan fühlst. Aber du musst verstehen, dass wir dir nicht all deine Fragen beantworten könn'. Das einzige was du wissen musst ist, dass hier jeder seine Aufgaben hat und dass die Ordnung...<< Er betonte das Wort Ordnung ziemlich stark. >>...eingehalten werden muss, verstanden? <<, endete Newt, obwohl die Frage eher wie ein Befehlston klang.

Marie hatte gar nichts verstanden. Nach ungefähr zwanzig Minuten wusste sie nicht einmal, wo sie war, wofür es hier so gigantische Mauern gab, warum sie alle hier fest saßen und das aller wichtigste, wer sie in Wirklichkeit war. Unglücklicherweise sah Newt nicht so aus, als ob er ihr etwas verraten würde und Alby wollte sie ganz bestimmt nicht fragen.

>>Schlaf würde dir jetzt gut tun, du siehst aus, wie der wandelnde Tod<<, sagte Alby, erhob sich und ging voran. Als er bemerkte, dass Marie immer noch sitzen blieb rief er zynisch: >>Beweg deinen fetten Chuck Hintern, oder du schläfst heute im
Labyrinth! << Geschockt blieb er stehen, das wollte er bestimmt nicht sagen.

>>Welches Labyrinth? <<, wollte Marie wissen und im selben Moment erzitterte der Boden und das schrecklichste Geräusch, welches sie je gehört hatte durchdrang jede Zelle ihres Körpers.

MAZE RUNNER (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt