Schneelandschaft.

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Langsam fallen die kleinen Schneeflocken vom Himmel hinab, es werden immer mehr. Durch sie entwickelte sich kurz darauf eine atemberaubende Schneelandschaft. Alles war komplett in weiß eingedeckt. Die Häuser, die Bäume, der Flasterstein vor der Haustür und so vieles mehr. Stillschweigend beobachtete ich dieses Weltphänomen von meiner Fensterbank aus. Ich nahm einen kleinen Schluck von meinen Tee, den ich in den Händen hielt. Er war schön warm, wie deine mir vertraute Nähe. Doch anscheint werde ich diese wundervolle Wärme nie wieder zu spüren bekommen. Seitdem du fort gegangen bist, hatte ich keinen Kontakt mehr zu einer menschlichen Seele. Ich verbrachte mein Dasein nur noch damit an dich zu denken und dich zu vermissen. Bis heute verstehe ich deine Entscheidung nicht, du bist gegangen ohne einen wirklichen Grund. Du hast nicht mit dir reden lassen. Ohne weiteres hast du deine Sachen gepackt und bist abgehauen. Interessiert es dich denn gar nicht wie es mir dabei geht? Ist es dir egal, wie sehr mich das verletzt hat? Weißt du denn garnicht, wie wichtig du mir bist? Woher auch, ich bin dir egal. Aber egal was passiert, ich werde dein Lächeln und dich nie mehr vergessen können. Es gibt Menschen, die wird man für immer im Herzen behalten, du bist einer davon. Sogar wahrscheinlich einer mit einen Ehrenplatz in meinen Herzen. Unsere gemeinsame Zeit war so wunderschön, obwohl sie so kurz war. Meiner Meinung nach hätte sie nie enden dürfen. Ich hätte dir einfach niemals sagen sollen, das ich schwul bin. Dann wäre das alles nicht passiert, aber du bist doch auch schwul. Wo liegt das Problem. So viele offene Fragen und nur du kennst die Antwort auf sie. Jeden Tag mache ich mir Vorwürfe. Angefangen bei Hass mir selbst gegenüber bis hin zu meiner Liebe zu dir. Mein Tagesablauf besteht nur noch aus Heulattacken. Niemand kann diese leere in mir füllen. Mit schweren Knochen stand ich von meiner Fensterbank auf und ging in die Küche, um mir meinen Tee nachzuschenken. Mit meinen Ärmel wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Noch nie zu vor in meinen gesamten Leben, habe ich eine Person so sehr geliebt wie ihn, Taddl. In der Küche angekommen sah ich das ich wieder tausend von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hatte. Alle machten sich sorgen um mich, riefen jede freie Minute an. Doch so lange nicht er unter ihnen ist, hab ich auch keinen Grund ans Telefon zu gehen oder mit sonst irgend wen in Kontakt zu treten. Ich mache mir erst gar nicht die Mühe den Leuten etwas vorzuspielen von wegen das es mir gut gehen würde. Mit einer Hand goß ich mir eine neue Tassetee ein, da klingelte auch schon wieder das Telefon. Wie immer ließ ich die Mailbox ran gehen. Die Mailbox ertönte:" Hey, hier ist der Manuel, ich bin zur Zeit nicht erreichbar, bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signal." Kopf schüttelnt wollte ich wieder nach oben in mein Loch verschwinden, doch.."Manu..ich weiß das du da bist..geh doch bitte ran..", es war tatsächlich Ardy. Warum ich mich darüber so wundere? Naja, er und ich waren eigentlich nicht so gut befreundet, wir waren eher nur Bekannte. Sein Anruf muss bedeuten Taddl muss ihn etwas erzählt haben oder so etwas in die Richtung. Wieder dieser Hoffnungsschimmer in mir. Aber wieso sollte ich mir jetzt noch Hoffnung machen, Taddl ist fort. Wieder klingelte das Telefon, wieder Ardy. Mein Blick streifte das Telefon. Sollte ich ran gehen? Was wenn er mir was wichtiges sagen will? Oder will er nur wie alle anderen, fragen wie es mir geht? Vorsichtig ging ich auf das Telefon zu, stellte meinen Tee ab und starrte weiterhin auf das klingelnde Telefon vor mir. Kurz bevor der Anrufbeantworter ran gehen wollte, schnappte ich mir das Telefon mit meiner rechten Hand. "M-Manu?", ertönte Ardy von der anderen Leitung. Eine Zeit lang sagte niemand von uns etwas. Mit abgehackter Stimme gab ich nach Ewigkeiten eine Antwort:"J-ja?" Ich hörte wie Ardy nervös schluckte, er wusste nicht genau was er fragen oder sagen sollte. Er wusste anscheint von meiner Situation. "Kannst du mal bitte auf Skype online kommen, es ist wichtig", warum wollte Ardy so plötzlich das ich auf Skype online komme? "Ardy..ich habe keine Zeit zum reden oder sonst etwas..", versuchte ich nur abzublocken. "Du kommst jetzt bitte sofort auf Skype online, ich will dich sehen", mit diesen Worten legte er auf. Ich verstand gerade die Welt nicht mehr, warum will er mich denn jetzt auf einmal sehen? Das ergibt doch alles keinen Sinn. Mit einen dicken Fragezeichen übern Kopf startete ich ungewollt meinen Pc. Angst machte sich in mir breit, was will Ardy bloß von mir. Bevor ich Skype öffnete, setzte ich mir noch schnell meine weiße Maske auf. Danach meldete mir auch Skype schon "32 verpasste Anrufe von Ardy." Der Typ meint es wohl wirklich ernst. Tief holte ich Luft und drückte auf Anrufen. 


Glpaddl FF "Ich glaube, ich liebe meinen besten Freund."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt