Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten Scheppern geweckt. Ich schlug auf meinen Wecker und riss die Augen auf.
"6 Uhr!? Was zum!?", schrie ich verzweifelt.
Mum kam müde in mein Zimmer geschlurft. "Guten Morgen Süße. Los. Schule.", schon verschwand sie wieder in ihrem Zimmer und man hörte sie in ihr Bett fallen.
Meine Mutter arbeitet von zuhause aus, die könnte so lang schlafen wie sie will. Die Glückliche.
Als ich mir meine Haare kämmen wollte kam es mir vor, als wären sie heute minimal glatter als sonst. Und mein Pickel den ich gestern noch hatte war auch verschwunden.
Der Tag konnte also nur besser werden, dachte ich mir.Als ich die Haustür verschloss, erwartete mich Hilary schon. Ich hätte nicht gedacht dass sie ihre gestrigen Worte ernst meinen würde, doch das tat sie.
Die erste Zeit des Weges zur Schule, sprachen wir nichts. Ich bin kein Morgenmensch und brauche lang bis ich endlich wach bin.
Doch die letzten 10 Minuten nuschelte ich das Mädchen neben mir an:"Mich hat gestern ein Rabe verfolgt, dann hab ich ihm zugerufen und er ist zu mir geflogen! Und dann hat er mir aus der Hand gefressen und sich an mich gekuschelt!"
Die Sache mit diesem Traum wollte ich Hilary nicht erzählen. Dabei wäre ich mir eigenartig vorgekommen.
"Wie jetzt? Der war so richtig echt zutraulich und so?", fragte mich das blonde Mädchen leicht erschrocken.
So laut und so viel habe ich sie noch nie sprechen gehört.
"Mhm..",nickte ich nur.Wir gingen durch das große Schultor und suchten unseren Klassenraum.
Als Hilary und ich auf den Klassenzettel in meiner Hand starrten, während wir weiter gingen, liefen wir in einen großen blonden Jungen.
"Ach du scheisse. Entschuldige...",flüsterte Hilary.
Ich nickte ihm zu, was "Entschuldigung" heissen sollte.
Er sah uns beide abweschselnd an und verschwand mit einem Brummen in den Klassenraum.Raum E522.
"Ohje...",piepste Hilary von der Seite.
"Ach! Sind wir dem halt bisschen reingekracht! Soll er sich doch nicht wie ein pubertäres Mädchen verhalten!",antwortete ich leicht gereizt.
"Ne- nein das mein ich nicht....Der Raum in den er gegangen ist...Da müssen wir auch rein..."
"Ohje...",sagte jetzt auch ich mit leicht rotem Gesicht und weit geöffneten Augen.Als wir in die Klasse kamen sah er uns nach, bis wir uns einen Platz gefunden hatten.
"Alice Moore?"
-"Hier!"
"Hilary Johnson?"
-"Ja",antwortete Hilary dem Lehrer der unsere Namen vorlas.
Und dann kam:
"Savant Jetson"
-"Hier.", brummte der Junge wieder in den Hilary und ich krachten.
Savant. Ein eigenartiger Name. Doch irgendwie schön.
Er ist ziemlich groß. Und seine Augen, man könnte darin versinken. So endlos weit..Ich wurde von Hilary aus meinen Gedanken gerissen weil sie mir mit ihrem Ellenbogen leicht in die Rippen stieß.
"Ein letztes Mal! Cora Bell!!??",schrie unser Lehrer ungeduldig da ich anscheinend nicht mitbekam das er meinen Namen vorlas.
-"Ooh! Ja! Hier!"
"Miss Bell sie sollten aufwachen.",spottete der Lehrer über mich.
Man hörte leises kichern von meinen neuen Klassenkollegen. Ich sank mehr in meinen Stuhl und wurde knallrot. Na toll. Mal wieder hab ich es geschafft mich total peinlich zu machen.
Der Lehrer sagte noch flüchtig das er Mr. Barey hieß und erklärte uns unseren Stundenplan, die Fächer, Lehrer und die Hausordnung.Nach zirka zwei Stunden begannen wir mit einer Führung durch unser riesiges Schulgebäude.
Ich kam mir so verloren vor. Obwohl Hilary immer dicht neben mir ging fühlte ich mich allein. Das Gebäude war wirklich mächtig , ich fühlte mich eingeschüchtert.
Es waren mir zu viele Informationen auf einmal sodass ich immer müder wurde. Als wir mit der Schule fertig waren beschloss Mr.Barey mit uns in die Salisbury Kathedrale zu gehen. Wir gingen etwa 5 Minuten da das Gebäude nahe an der Schule war.
Auf dem Weg dorthin fragte ich Hilary ob sie diesen Jungen schon kannte da sie so erschrocken wirkte. "Nein nein", entgegnete sie merkwürdig und weichte meinem Blick aus. Ich ging nicht weiter darauf ein.
Als ich den ersten Schritt in die riesige Kirche setzte staunte ich. Sie war so majestätisch und altertümlich. Es weckte ein Gefühl in mir hervor, welches ich bis zu diesem Moment nicht kannte.
Es war ein mystischer Ort.
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Cor Corvus - Das Herz der Raben
FantasíaAls Cora nach dem Tod ihres Vaters zwei Jahre zuvor mit ihrem Bruder Jerry und ihrer Mutter in den Ort Salisbury umgezogen war, hätte sie nie erwartet, dass sich ihr bisher eher beschauliches Leben so schlagartig ändern würde. Ab ihrem 16. Geburtsta...