12. Kapitel

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Lisbon 

Ich sitze immer noch gefesselt auf dem Stuhl. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon sitze, aber zwei bis drei Tage mindestens. Ich konnte schon lange nicht mehr auf diesen unbequemen Holzstuhl sitzen, aber das war ihm egal. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft er schon auf mich eingeschlagen hat. Aus diesem Grund spürte ich meine Rücken- und Gesäßschmerzen kaum noch. Zudem weiß ich nicht einmal, warum ich noch lebendig bin. Seit Tag eins habe ich schon so viel Blut verloren. Noch bei mir zuhause hat er meinen rechten Unterarm aufgeschlitzt. Mittlerweile hat sich die Wunde sicher schon entzündet. Es ist glaube ich ein Wunder, dass meine Nase durch die Schläge nicht gebrochen ist, dafür aber umso mehr Blut raus lief. Ich wusste nicht, dass ein Mensch so viel Blut verlieren kann und immer noch bei Bewusstsein sein kann, nein überhaupt noch lebt. Ob ich richtig bei Bewusstsein bin ist wahrscheinlich gelogen. Ich habe schon lange keine Kraft mehr auf diesem Stuhl zu sitzen und hänge schlapp drauf. Ich fühle mich auch Kraftlos und meine Augen fingen an immer wieder zu zufliegen. Auch Elektroschocks habe ich schon einige kennengelernt, kann ich nicht empfehlen. Ich hoffe wenn er wieder rein kommt lässt er dieses scheiß Teil in seinem Zimmer. Ich glaube ich packe es nicht noch ein weiteres mal.
Erstaunlicherweise bekomme ich wenigstens etwas zu Essen und zu Trinken, es ist zwar sicher nicht lecker und viel, aber es reichte aus, dass ich nicht verdurstete oder verhungere. Wahrscheinlich ist das auch das einzige was mein Entführer wollte, dass ich nicht zu schnell draufgehe, damit er noch sein Spaß an mir haben kann. Lange überleben werde ich es nicht mehr, wenn es so weiter geht wie die circa letzten 50 Stunden. Ich hoffe mein Team hat schon was bemerkt und findet mich schnell. Die Zeit rennt.
Ich bekomme halb mit wie die Tür aufgerissen wurde und Red John hinein tritt. Jedes mal habe ich Hoffnung, dass es mein Team ist und nicht er. Aber vergebens.

,,Was wollen Sie?" Fragte ich ihn Mittlerweile sicherlich schon zum 100sten mal. Am Anfang wütender als nun. Jetzt ist es eher ein kleines Flüstern, da ich einfach keine Kraft mehr habe. Ich habe die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben, dass er mir irgendwann erklärt, was er von mir möchte.

,,Von Ihnen will ich nichts. Aber Patrick Jane. Sie wissen ja was er mit mir getan hat und Sie wissen ja auch, dass ich seine Frau und seine Tochter dafür umgebracht habe und, deshalb sind Sie jetzt dran." Antwortete er mir. Er hat mir wirklich geantwortet. Wirklich dran geglaubt habe ich daran ja nicht mehr. Aber wenn er Jane will, warum dann ich? Ist er nicht fertig mit Jane? Er hat doch schon seine ganze Familie umgebracht. Einem Serienkiller reicht es wohl nie. Aber ich gehöre doch auch nicht zu seiner Familie.

,,Wieso mich?" Brachte ich schlapp aus mir raus. Mein Hals schmerzte so stark.

,,Weil er Sie mag und das sogar sehr. Ich habe Sie beide lange beobachtet. Zu süß euch zuzusehen, bekommt man ja gleich schon Mitleid. Hahah." Fing er an zu lachen.
,,Ich habe alle getötet die er liebt, dass wissen Sie. Sie sind neu dazugekommen, also sind Sie jetzt dran." Antwortete er mir mit einem mörderischen lächeln im Gesicht.
,,Aber wenn Jane klug genug ist wird er dich finden, aber ob er dich lebend findet, kommt drauf an wie schnell er dich findet." Ergänzte der Serienkiller. Wow das war sehr viel findet in einem Satz. Doch ich war zu schwach um weiter zu reden.
Ich nahm verschwommen war wie er sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und wieder ging.
Ich merkte wie schwach ich war und versuchte zu kämpfen, die Augen offen zu halten. Ich habe diesmal keine Schläge und Elektroschocks bekommen, aber das war auch nicht nötig, denn ich war schwach genug, dass mir nun Endgültig schwarz vor Augen wurde.


Jane 

Ich ging durch die Räume, doch fand nichts aussagekräftiges. Mir schwebte all das was früher passiert war durch meinem Kopf. Ich habe vor Augen, wie ich meine Frau und Tochter tot in meiner Wohnung fand. Ich musste schnell nach draußen um frische Luft zu schnappen, da mir durch den Erinnerungen schummrig geworden ist. Die anderen waren schon längst weg und ich entschied mich auch auf dem Weg zu machen. Ich konnte hier eh nichts mehr machen und die Bluttestergebnisse würde ich auch im CBI erst erfahren.
Ich fuhr was schneller als sonst und ging schließlich schnell zu den anderen.
Als ich ins Großraumbüro ging sah ich drei hängende Köpfe. Sofort wusste ich das etwas nicht stimmte.

,,Was gibt es neues?" Fragte ich sofort. Alle drei Köpfe schallten direkt zu mir. Sie haben nicht bemerkt, wie ich gekommen bin und haben wohl nicht mit mir so schnell gerechnet.

,,Sie sind ja schon wieder hier, Jane" begann Cho überrascht.
,,Wir haben die Ergebnisse vom Test. Es ist bestätigt, dass das Blut von Lisbon ist." Erklärte er nun die Situation.

Mir blieb die Luft zum atmen weg. Das kann doch nicht wahr sein. Ich hatte so Hoffnung, dass es nur Farbe ist oder von jemand anderem, auch wenn das auch tragisch wäre. Aber so Egoistisch das auch klingen mag, es wäre dann nicht Lisbon. Ich konnte es nicht fassen. Wo ist Lisbon? Was hat er mit ihr gemacht?

,,Es ist aber nur eine sehr geringe Dosis, sie sollte das überlebt haben. Das meiste darin ist Theaterblut. Dennoch wissen wir nicht, was er mit Lisbon sonst noch gemacht hat oder noch tun wird." ergänzte Cho jetzt noch dazu. Ich atmete langsam meine angestaute Luft wieder aus. Puh, sag das doch gleich, dachte ich mir.
Ich setzt mich auf meine Couch mit meinen Händen vorm Gesicht. Ich war mir sicher, dass Red John Lisbon am Leben gehalten hat, deswegen hat mich der erste Teil so verwirrt. Aber jetzt stand alles noch mehr in Frage.
Wieso ist er nicht so vorgegangen, wie bei seinen anderen Opfern?
Wieso hatte er nicht den Smiley mit dem ganzen Blut von Libon gemalt?
Aber die größte Frage ist, ob Lisbon überhaupt noch lebte. Ich merkte gar nicht, dass die anderen mich immer noch anschauten und auf eine Reaktion von mir warteten.

,,Jane, ist alles in Ordnung mit Ihnen?" fragte mich Grace.
,,Nichts ist in Ordnung. Wir müssen Lisbon schnell finden, ob ihre Leiche oder lebendig." Antwortete ich etwas genervt, da mich meine schlimmen Gedanken in vielen Stücken zerbrach.
Bevor Grace antworten konnte, kam eine Nachricht auf ihrem Computer.

Grace ging zu ihrem Computer um die Nachricht sich anzuschauen.

,,Leute..... kommt." Kam es von ihr, sie sah fast so geschockt aus, als wo Rigsby sie vorhin angerufen hat. Schnell gingen wir zu ihrem Computer und lasen die geöffnete Nachricht.
'Mit freundlichen Grüßen Red John' stand in der Nachricht und eine angehängte Datei war zu sehen.
Sie öffneten die Datei langsam und ein schreckliches Bild ging auf. Sie sah schrecklich aus. Mein Herz zersprang in tausend Teile. Sie war voller Blut beschmiert, kreide Bleich und sah sehr erschöpft aus. Vor ihr hing noch eine Zeitung, es war das Datum von Gestern drauf.
Ich war geschockt von ihrem Zustand und konnte das Bild nicht länger anstarren. Es tat zu weh sie so zusehen.
Also wandte ich mich ab und raffte mich als erstes wieder.

,,Die Zeitung ist nicht von heute sondern von gestern. Das Bild ist höchst wahrscheinlich nicht Aktuell." Gab ich enttäuscht von mir. Wenigstens lebte sie anscheinend gestern noch.

,,Aber sie hat gestern auf jeden fall noch gelebt" sagte Grace um die Hoffnung wieder zu steigern, jedoch so wie sie gestern aussah weiß man nicht, ob sie die Nacht überlebt hat.

,,Aber sie verliert so viel Blut und sah gestern schon so Schlapp aus, wer weiß ob Sie das immer noch durchlebt." Stellte Rigsby fest und zog die Stimmung so noch weiter runter.

"Wenn Sie noch lebt, müssen wir Sie schnellstens finden, weil wenn Sie noch leben sollte wird Sie nicht mehr lange leben." Sagte ich nun. Wir müssen uns jetzt beeilen, sie jetzt finden. Später ist es zu spät.

,,Ich habe gerade versucht die Mail zurück zu verfolgen, natürlich ging das nicht, aber ich habe herausgefunden, dass er die Mail gestern schon versendet hat und einfach so lange zum ankommen gebraucht hat, warum auch immer." Berichtete Grace uns nun. Was sollen wir denn jetzt machen? Wir müssen Sie finden.

The Mentalist ~Du darfst nicht sterben~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt