Kapitel 12 - Heute wie Damals

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- Davina, Rückblick in Kindheit -

Der Geruch von frischem Blut erfüllte mein ganzes Zimmer und mein kompletter Unterarm brannte wie Feuer. Es war jedoch gerade dieser Schmerz den ich anstrebte, da er mich, wenigstens für eine Weile, von meinen eigentlichen Schmerzen ablenkte. Oft beobachtete ich an Kindern, wie sie so lange an einem Mückenstich kratzten bis es anfing zu bluten. Für sie war dieses Brennen viel erträglicher als das Jucken des geschwollenen Stichs. In etwa dieser Logik folgte ich, wenn ich mir den Arm aufschnitt. Zu beobachten wie meine Haut unter der Klinge aufplatzte und das Blut rasend schnell aus der Wunde quoll, war zudem eine Art interessante Eventualität. Es war der Beweis, dass ich noch lebte, selbst wenn sich mein Gehirn tot anfühlte.

Mein Bruder war anscheinend der Annahme, dass ich nicht schon vor 10 Minuten gemerkt hatte, dass er in mein Zimmer geschlichen war, denn nun machte er endlich Anstalten sich zu erkennen zu geben. Ich schenkte ihm keine Beachtung. Vorsichtig bückte er sich zu mir runter, zog sein Jaquette aus und drückte es an meine Schnitte. Ich hob langsam eine Braue an, um meine Verwirrung auszudrücken. Mein Blick glitt über den Stoff der zunehmend meine Wunden irritierte und dann tat es mir fast leid, dass Mycroft mich so sehen musste. „Davina..", bemerkt er unsicher. Ich setzte an ihn anzubrüllen, da ich seine Hilfe um Himmels Willen nicht nötig hatte, doch ich bekam keinen Ton raus. Meine Gedanken waren erstarrt, meine Stimmbänder verstummt. 


Mein Bruder, Sherlock. || BBC Sherlock FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt