chapter three

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Er sah sie wieder.
Ihre Haare waren zu derselben Frisur gemacht, wie die Treffen zuvor auch, eine Strähne zur Seite gesteckt. Lockiges Haare. Braunes lockiges Haar.
Er liebte braunes lockiges Haar.
Und er wusste, dass er ihren Geruch liebte, auch wenn er sich nicht an ihn erinnerte, wie an ihre Augenfarbe, die ihm einfach nicht einfallen wollte. Aber er liebte diese Farbe, das wusste er. Es war seine Lieblingsfarbe.
"Du starrst mich an", sagte sie, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt. Sie wirkte nicht böse auf ihn und somit war er auch nicht beschämt.
"Ich starre dich an, weil...", versuchte er es.
"Du starrst mich an, weil du mich schön findest", half sie ihm.
"Vielleicht."
Sie lächelte. "Nicht vielleicht. Ich weiß, dass es so ist."
Mehr sagte sie nicht dazu.
Das war ihm auch recht so.
"Druckerpapier?", fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. "Gleich."
Fragend blickte er sie an.
"Willst du einen Spaziergang machen?", fragte sie ihn.
"Gerne."
"Okay." Sie nahm ihren Rucksack.
"Warte."
Sie schaute in an, sie schaute an ihm vorbei.
"Was gibt's?"
Er öffnete ihren Rucksack und legte den Papierstapel hinein, das bedruckte Blatt ganz oben.
"Damit wir es nicht vergessen", sagte er und lächelte ihr zu.
Dann ging sie Richtung Ausgang der Bibliothek, er folgte ihr, einen Meter Abstand.
Sie erreichte vor ihm die Tür, obwohl er sich Mühe gegeben hatte, schneller zu laufen, und seine Beine viel länger waren als ihre.
Sie trat durch die Tür.
Er folgte ihr hindurch.
Draußen angekommen blendete ihn das Sonnenlicht. Einen Moment lang sah er nichts, als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, schaute er sich um.
Sie war nirgends zu sehen.

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