"Noch zwei Teliila!", lallte ich den Barkeeper an. Er lächelte und holte die Tequilaflasche hervor.
Heiliger Himmel, war ich besoffen! Und ich hatte einen guten Grund dazu! Ich hatte meine Abschlussprüfung an der Modeschule mit Auszeichnung bestanden. Durch die Bank nur Einsen.
Deshalb hatte ich im letzten Jahr so gut wie kein soziales Leben gehabt, doch das wollte ich nun nachholen. Ich hatte all die Freunde, dich ich während meiner schwierigen Phase nicht verloren hatte, eingeladen und der kleine Umtrunk war flüssiger geworden, als wir es geplant hatten.
Nur Jessica hatte es gewusst. Jessica konnte so etwas riechen. Deshalb hatte sie am Anfang von jedem fünfzig Pfund einkassiert und dem Barkeeper gegeben. Der führte nun eine Strichliste über unsere Getränke. Zum Glück, denn keiner von uns war noch in der Lage, mit Geld zu hantieren.
Ich kippte die zwei Tequila stürmisch hinunter und bestellte dann ein paar Cocktails für meine Feiergemeinschaft. Der Barkeeper schickte mir einen Kellner mit einem Tablett und ich war sehr dankbar dafür, denn in dem Zustand hätte ich es niemals selbst geschafft, sieben Cocktails zum Tisch zu bringen.
Der gut aussehende Kellner verteilte die Cocktails am Tisch und ich ließ mich mit einem Tequila Sunrise neben Jessica nieder.
"Auf die Erste in unserer Runde, die einen ungewöhnlichen Beruf gelernt hat!", brüllte diese, als sie ihren Gin Tonic in die Höhe hob.
Wie konnte sie so etwas nur trinken, ohne dabei das Gesicht zu verziehen? Der war doch mega bitter!
Wir ließen unsere Gläser klirren und tranken. Ich war nur noch wenige Drinks von einem Blackout entfernt, dessen war ich mir bewusst.
Ich stellte mein Cocktailglas auf dem Tisch vor mir ab.
"Wie spät ist es?", fragte ich in die Runde. Dabei musste ich schreien, denn die Musik war ziemlich laut.
"Es ist gerade halb zwei", kreischte Leon, Jessicas jüngerer Bruder.
Halb zwei... Noch vor einem Monat war das Einzige, was ich um halb zwei Uhr morgens gemacht hatte, lernen.
Und nun saß ich hier in dieser Bar mit meinen Freunden und konnte mich königlich besaufen.
Die viele Arbeit hatte sich also tatsächlich gelohnt!Im Laufe dieser Nacht bekam ich noch mit, wie Jessica und mein Cousin Martin ungewöhnlich lange draußen eine rauchen waren.
Lief da etwas zwischen ihnen?Irgendwann so um vier herum waren wir die Letzten im Lokal. Die Sessel standen bereits auf den Tischen, ein Kellner kehrte den Boden und der Barkeeper putzte die Schankanlage.
Eine junge Kellnerin kam zu uns und sagte höflich, sie hätten nun Sperrstunde und wir sollten uns bitte langsam auf den Heimweg machen.
Deshalb leerten wir unsere letzten Getränke, zogen unsere Jacken an und suchten draußen nach einem Taxistand.
Ich verabschiedete mich von meinen Freunden. Nur Jessica und Leon stiegen in das gleiche Taxi wie ich, weil sie nur fünf Häuser von mir entfernt wohnten. Leon hatte sich auf dem Beifahrersitz platziert, Jessica saß neben mir hinten auf der Rückbank. Leon sagte dem Fahrer die Adresse und er fuhr los.
Alles um mich herum begann sich zu drehen. Ja, ich hatte meinen Pegel wohl stark überschritten... Ich legte den Kopf zurück und stützte ihn an der Kopflehne ab, in der Hoffnung, das Schwindelgefühl würde nachlassen. Dann schloss ich die Augen.
Fehler, Lissy! Böser Fehler!
Es wurde nur noch schlimmer.Ich öffnete die Augen wieder und blickte direkt in Jessicas Gesicht. Sie grinste breit.
"Was ist denn?", fragte ich meine Freundin.
"Ach, nichts", erwiderte diese. "Ich bin nur so stolz auf dich. Den Abschluss mit Auszeichnung geschafft, das ist schon ziemlich beeindruckend."
Ich lächelte. "Ja, ich schätze schon."
"Und was hast du jetzt vor, jobmäßig meine ich?", fragte Leon vorne.
"Naja, zuerst will ich mal einen Monat gammeln. Das hab ich verdient. Aber danach will ich gleich arbeiten. Ich hab schon viele Bewerbungen geschrieben. Ich muss nur noch das Zeugnis einscannen und hinzufügen. Dann kann ich sie abschicken.", erzählte ich.
"Und wo hast du dich überall beworben?", fragte Leon weiter.
Hm... Konnte ich mich daran in meinem Suff überhaupt noch erinnern?
Ich begann aufzuzählen: "Bei zwei privaten Schneidereien, als Designerin bei H&M und bei Peek & Cloppenburg... Ach ja, und als Kostümassistentin für die nächste Welttournee von One Direction."
"Wow! Das hast du dir aber einiges vorgenommen, Lissy", sagte Leon.
Jessica grinste breit. "Das wäre sooo cool! Du würdest die vier Jungs kennen lernen, die ganze Welt bereisen und dafür auch noch bezahlt werden!" Sie war vollauf begeistert.
Ich verdrehte die Augen. "Naja, es wäre bestimmt anstrengend. Viel Zeit für Sightseeing und Smalltalk würde ich nicht haben."
"Aber überleg doch mal, Lissy, ein Jahr mit One Direction! Das ist der Traum von Millionen von Mädchen gerade!"
"Ja, das kann schon sein. Es wäre wirklich toll... Aber die nehmen mich doch sowieso nicht..."
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Good morning, Mr Tomlinson! *Schreibpause*
Fanfiction"Und wie findest du sie?" "Ich finde sie seltsam." "Warum denn seltsam?" "Sie nennt mich Mr Tomlinson. Das geht ja mal gar nicht!" Ich ahnte damals nicht, dass sich mein Leben ab dem Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal Louis nannte, von Grund auf än...