Von da an verstand ich mich wirklich gut mit Louis. Es stellte sich heraus, dass wir so ziemlich die gleiche Art von Humor hatten.
Er nannte mich weiterhin Liz und für die anderen war ich plötzlich Sims. Sie nannten mich so wegen Harrys Aussage bezüglich Lisa Simpson, als er mich zum ersten Mal gesehen hatte.
Also, fassen wir mal zusammen: Innerhalb einer Woche hatte ich mich mit der erfolgreichsten Boyband aller Zeiten angefreundet, ich hatte gleich zwei neue Kosenamen und ich war weit davon entfernt, die Person für die Ausbesserungsarbeiten zu werden.
Es lief alles ganz ausgezeichnet!
An das lange Aufbleiben und den daraus resultierenden Schlafmangel konnte ich mich einfach noch nicht gewöhnen. Es widersprach den Grundsätzen meiner menschlichen Natur. Steve, der schon seit drei Jahren dabei war, meinte, ich würde mich schon irgendwann daran gewöhnen. Ungefähr nach einem Monat, sagte er.
Okay, also nur mehr vier Wochen Augenringe und dann leben wie ein Marder!
Das Umziehen war mittlerweile schon so routiniert, dass wir währenddessen herumalberten. Ich zwickte Louis in den Bauch, er verschränkte seine Arme, damit ich ihm das Shirt nicht anziehen konnte, ich zog ihm den Gürtel mit einer schnellen Hamdbewegung aus der Hose und so weiter.
Nach dem Konzert in London folgten noch einige Interviews und Auftritte in Talkshows.
Das nächste Konzert war in Liverpool. Ich hatte Louis in schwarz und grau eingekleidet, weil ich fand, dass ihm dunkle Farbtöne unglaublich gut zu Gesicht standen.
Das Konzert war großartig. Jedenfalls hörte es sich backstage so an.
Ich vertrieb mir meine Wartezeit im Kustüm-Raum. Steve skypte mit seiner kleinen Schwester. Ich unterhielt mich mit ihr. Sie war wirklich nett.
Matt holte für uns alle Kaffee. Ich ging die Kleiderstangen durch und überprüfte alle Kleidungsstücke auf Makellosigkeit.Nach ungefähr drei Stunden plus zwei Zugaben kamen die Jungs wieder zu uns.
Diesmal hatten sie als Schlusslied "Best Song Ever" gesungen, wie Harry es wollte.
Als sie den Raum betraten, sahen die vier aber alles andere als glücklich aus.
Harry blickte starr zu Boden, Louis war hochrot im Gesich und Niall und Liam warfen sich bloß gegenseitig verunsicherte Blicke zu.
Irgendetwas musste passiert sein...
Sie schlossen die Tür hinter sich und blieben in der Mitte des Raums stehen.
"Mann, Harry, was sollte der Scheiß?", fuhr Louis Harry an.
Ich erschrak wie alle anderen im Raum.
"Du kannst doch nicht bei "Little Things" deine Hand auf meine Schulter legen und mich beim Singen ansehen!", brüllte Louis weiter.
"Hey, Tommo, beruhige dich doch", sagte Harry angespannt.
"Beruhigen?", quietschte Louis. "Ich soll mich beruhigen, während die ganze Welt wieder einen Beweis für Larry Stylinson hat?"
"Es ist bestimmt niemandem aufgefallen", versuchte Liam ruhig zu sagen.
"Sie haben es alle gesehen! ALLE haben es gesehen, verstehst du? Als ob es nicht schon genug Gerüchte geben würde!", kreischte Louis. Er gestikulierte wild mit den Armen und sein Gesicht hatte eine ungesunde Zornesröte angenommen.
"Checkt mal bitte alle Twitter, Instagram und facebook durch, ob es schon Larry- und Stylinson-Hashtags von heute gibt", wies Niall die Leute vom Kostüm an.
Ich war nicht in der Lage, mich zu rühren, aber Steve, Mary und Matt hatten schon ihre Handys gezückt.
"85 Larry-Hashtags auf Instagram und 124 auf Twitter, in den letzten zwei Stunden", sagte Steve.
Louis gab ein animalisches Brüllen von sich und legte sich die Hände auf die Augen.
"Jetzt übertreib mal nicht, Tommo", meinte Harry.
"Ich übertreibe?", fuhr Louis ihn an.
"Ja, du übertreibst! Du hast mich sogar schon in den X Factor Videotagebüchern immer scherzhaft angehimmelt und gesagt, dass du mich heiraten willst! Wer hat denn den Stein ins Rollen gebracht?" Jetzt schrie auch Harry.
"Achso, jetzt bin auch noch ich schuld daran? Wer hat denn die Regenbogenfahne getweeted?", brüllte Louis.
"Das war zur Zeit der Verhandlungen für legale gleichgeschlechtliche Ehen. Ich wollte meine Unterstützung zeigen", rechtfertigte sich Harry, immer noch mit zu lauter Stimme.
"Weißt du, was ich dir gleich zeige?!", brüllte Louis und stürzte sich auf ihn.
"LOUIS!", kreischte ich. Ohne nachzudenken ging ich dazwischen. Im nächsten Moment fühlte ich einen brennenden Schmerz auf meiner linken Wange.
Louis' Ohrfeige, die eigentlich für Harry gedacht gewesen war, traf mich so hart, dass ich zu Boden sank.
"Sims!", kreischte Harry und bückte sich, um mich zu stützen.
Harry, Louis und ich atmeten gleichermaßen schwer.
Als ich schmerzverzerrt meine Augen öffnete, sah mich Louis entsetzt an.
"AUS JETZT! ES REICHT, TOMMO!", brüllte Harry in ohrenbetäubender Lautstärke.
Louis wandte den Blick nicht von mir ab. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Augen waren gerötet.
"SIEHST DU, WAS DU ANGERICHTET HAST?!", schrie Harry. Er hielt mich immer noch in seinen Armen.
Durch den Schock fühlte ich den Schmerz etwas dumpfer.
Louis schloss die Augen und schüttelte kurz den Kopf. Dann wandte er sich von uns ab.
"Ich muss hier raus", murmelte er. "Ich muss hier raus."
Er stürmte zur Tür hinaus und war schon verschwunden.
Ich wollte ihm hinterher laufen, aber ich stand noch zu sehr unter Schock, um mich zu bewegen.
Alle entsetzten Blicke waren auf mich und die Tür gerichtet.
Was war das gerade eben?
Was ging bloß in Louis vor? "Ich muss hier raus", hatte er gesagt.
Ja. Ich glaubte, er hatte recht.
Er musste hier raus...
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Good morning, Mr Tomlinson! *Schreibpause*
Fanfiction"Und wie findest du sie?" "Ich finde sie seltsam." "Warum denn seltsam?" "Sie nennt mich Mr Tomlinson. Das geht ja mal gar nicht!" Ich ahnte damals nicht, dass sich mein Leben ab dem Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal Louis nannte, von Grund auf än...