9. Kapitel

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"WAS? Wer ist da?", fragte Louis.

"Lisa Simpson!", sagte ich.

Er hielt den Knopf gedrückt. Ich konnte das Surren hören. Aber er sagte nichts.

Das Surren endete und die Tür ging auf. Louis stand mit gesenktem Kopf da. Haarsträhnen fielen in sein Gesicht und verdeckten seine Augen.

"Louis?", fragte ich unsicher. Er machte einen sehr schlechten Eindruck auf mich.

Er rührte sich nicht, reagierte nicht.

"Tommo?", fragte ich noch einmal und ging einen Schritt auf ihn zu, um ihn an der Schulter zu berühren.

Innerhalb einer Sekunde machte er einen Schritt vorwärts, zog mich zu sich und umarmte mich. Er drückte mich ganz fest an sich, legte seinen Kopf auf meine Schulter und legte eine Hand auf meinen Hinterkopf.

Ich ralisierte gar nicht, was da gerade abging.

"Liz", sagte er leise und ich hörte ihn schlucken. Das klang gar nicht gut.

"Liz", sagte er noch einmal mit schmerzverzerrter Stimme. "Es tut mir so unendlich leid." Dann drückte er mich noch enger an sich.

Ich legte irgendwie meine Hände auf seine Schultern und streichelte möglichst beruhigend über sie. "Ist schon gut, Lou. Ich bin dir nicht böse", sagte ich.

Er löste die Umarmung und packte mich an den Schultern. "Hass mich jetzt bitte nicht." Seine Augen waren gerötet und er hatte tiefe Sorgenfalten auf der Stirn.

Ich legte meine Hand auf seine Wange. "Red' keinen Blödsinn, Louis. Ich könnte dich doch niemals hassen." Mit einem Lächeln fügte ich hinzu: "Und überhaupt weiß ich doch, dass die Ohrfeige eigentlich für Harry gedacht war."

Louis kicherte. Das gefiel mir.

"Aber deswegen bin ich nicht hier", sagte ich.

"Was gibt's denn?", fragte er wieder ganz normal.

"Du hast doch gesagt, du musst hier raus", begann ich.

"Oh, ja. Sorry. Ich war einfach mit der Situation überfordert", rechtfertigte er sich.

"Nein. Ist schon okay, Lou. Du hattest recht", sagte ich.

"Wie bitte?", fragte er verwundert.

"Willst du mich nicht zuerst endlich mal rein bitten?", entgegnete ich grinsend.

Wir gingen in das Wohnzimmer des Penthouses und machten es uns auf dem Sofa gemütlich.

"Du musst hier raus, Louis", sagte ich direkt. "Und ich werde dir dabei helfen."

"Was hast du vor?", fragte Louis verunsichert.

Ich stellte meine Tasche auf den Sofatisch und öffnete sie. Darin waren alle möglichen Arten von Schminksachen.

"Wir beide hauen heute Nacht ab. Wir ziehen durch die Straßen. Ohne kreischende Directioner, ohne Paparazzi", sagte ich überzeugt.

Louis grinste. "Wie willst du das anstellen?"

"Naja, ich dachte we danced all night to the best song ever", sang ich. Meine Singstimme war nicht die beste, aber es war mir irgendwie gar nicht peinlich, vor Louis zu singen.
Der Song war natürlich eine Anspielung auf das Musikvideo von Best Song Ever, in dem One Direction - damals noch zu fünft - in verschiedenen Kostümen alle Personen selbst darstellen.

Louis' Grinsen wurde breiter. "Verstehe... Und du kannst das wirklich?"

Ich nickte mit einem schiefen Grinsen. Um ehrlich zu sein war ich mir da nicht so wirklich sicher. Aber ich war fest entschlossen, mein Bestes zu geben.

Zuerst machte ich Louis' Haut mit Make-Up heller, dann hob ich seine Wangenknochen mit hellbraunem Lidschatten hervor. Das Haar kämmte ich ihm streng nach hinten und veränderte die Farbe mit viel Rouge. Dann schnitt ich ihm ein paar Haare ab und klebte sie mit Wimpernkleber an sein Kinn. Ich schminkte noch seine Augen und veränderte die Augenbrauen mit einem dicken Augenbrauenstift.

Als ich fertig war, gab ich Louis einen Handspiegel. "Ich sehe scheiße aus", sagte er und hatte vollkommen recht.

"Aber du siehst nicht aus wie du", entgegnete ich begeistert. Er grinste. "Das stimmt allerdings."

"Bist du bereit für die Welt da draußen als Normalo?", fragte ich.

Good morning, Mr Tomlinson! *Schreibpause*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt